Arbeitssicherheit und die Identifikation und Beseitigung von möglichen Unfallrisiken hat seit jeher einen hohen Stellenwert bei der Jebens GmbH. Früher wurde bei Jebens eine Verletzung in Papierform in dem Verbandbuch festgehalten und im Fall eines Unfalls eine separate Unfallmeldung durch den Betrieblichen Ersthelfer erstellt. Nun werden diese Verbandbucheinträge digital erfasst und automatisch in eine vorgegebene Statistik übertragen, die dann quartalsmäßig per E-Mail der Geschäftsführung und dem Arbeitssicherheitsteam zur Verfügung gestellt wird. Für den Fall, dass eine Unfallmeldung notwendig ist, werden Teile des Verbandbucheintrages in die Unfallmeldung bereits übernommen. Um einen besseren Überblick über den Verbrauch an Verbandmaterialien zu erhalten und eine mögliche Dunkelziffer von Verletzungen ohne Verbandbucheintrag zu identifizieren, werden die Verbandkästen mit einem neuen Schloss versehen, das mittels des Transponders von jedem Mitarbeiter bei Bedarf geöffnet werden kann. Die Daten können dann vom Betriebsrat und der Sicherheitsfachkraft ausgelesen und ausgewertet werden.
Interview mit dem Digiscouts®-Projektleiter
Ich haben mit Enis Bytyci, Projektleiter des Digiscouts®-Teams und Auszubildender, über das umgesetzte Projekt und die Funktion als Projektleiter zu sprechen.
Kannst Du bitte erzählen, wie das digitale Verbandbuch funktioniert?
Alle Verbandkästen wurden mit einem Sicherheitsschloss ausgestattet. Dieses kann von jedem Mitarbeiter mit dem jeweiligen Transponder geöffnet werden. Anschließend erfolgt direkt eine E-Mail an den Sicherheitsbeauftragten und dieser wird informiert, dass der Verbandkasten geöffnet wurde. So soll sichergestellt werden, dass von den Betrieblichen Ersthelfern ein Bericht geschrieben wird. Im Intranet gibt es eine Verbandbuchmaske, in die der Arbeitsunfall sowie das verwendete Material eingetragen werden muss. In jeder Abteilung gibt es einen Computer oder ein Tablet dafür. Die Dokumentation wird danach an die verschiedenen zuständigen Stellen digital weitergeleitet. Gleichzeitig generiert das Programm eine monatliche Statistik mit allen relevanten Informationen, wodurch Gefahrenstellen schneller gefunden und behoben werden können.
Hört sich toll an. Du hast während der Projektlaufzeit die Funktion des Projektleiters eingenommen. Wie war es für Dich als Azubi ein Team zu leiten?
Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Ich habe gemerkt, dass es wichtig ist, dass einer im Team den Überblick hat, Aufgaben verteilt und schaut, dass das Projekt vorankommt. Schwierig war es für mich in Situationen, in denen ich Aufgaben vergab und manche Teammitglieder unzufrieden mit diesen waren. Diese Situationen lösten wir im Team, indem wir uns absprachen, wer welche Aufgabe am besten erledigen kann. Trotz Schwierigkeiten hat mir die Funktion sehr gut gefallen. Dadurch konnte ich neben meiner Berufsausbildung zusätzliche Erfahrungen sammeln, die mir in meinem späteren beruflichen Leben weiterhelfen werden.
Hattest Du noch weitere bzw. zusätzliche Aufgaben als Projektleiter?
Ich kümmerte mich um die organisatorischen Aufgaben, informierte mich zum Thema Datenschutz und sprach mit dem Betriebsrat. Bei Fragen zum Projekt von der Kollegschaft war bzw. bin ich der Ansprechpartner. Das Projekt präsentierte ich der Geschäftsführung, um den Projektauftrag zu erhalten und stellte es beim Erfahrungsaustausch vor. Zudem lief die Kommunikation mit der externen technischen Fachkraft für die Schlösser und die Programmierung über mich.
Worauf bist Du besonders stolz?
Auf unser Projektergebnis und darauf, dass wir vom Unternehmen das Vertrauen bekommen haben, ein Digiscouts®-Projekt alleine umzusetzen. Das Projekt wird in der Hand der Auszubildenden bleiben. Künftige Azubis werden damit vertraut gemacht und dürfen sich um die monatliche Auswertung und die Gefahrenminderung kümmern. Das macht mich schon sehr stolz.
Was würdest Du beim nächsten Mal als Projektleiter anders machen und wieso?
Die Teamgröße würde ich kleiner halten, mit maximal drei Teilnehmenden. Ich finde, dass so produktiver gearbeitet werden kann und man niemanden mitziehen muss, der eigentlich nicht am Projekt teilnehmen möchte. Ich könnte mir gut vorstellen, die Funktion als Projektleiter erneut zu übernehmen.
Eine letzte Frage habe ich noch an Dich. Und zwar würde ich gerne wissen, welche Tipps Du zukünftigen Digiscouts®-Projektleitern mit auf den Weg geben würdest?
Die Projektleitung sollte immer versuchen, das Team zusammenzuhalten und zu motivieren. Falls es Fragen oder Probleme im Team gibt, sollten diese sofort und nicht zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Da es sich um ein Azubi-Projekt handelt, sollten die Betreuenden hinzugezogen werden, wenn es Probleme im Team gibt, die nicht ohne Hilfe von außen geklärt werden können. Meiner Meinung nach ist das Zeitmanagement ein weiterer wichtiger Punkt. Zukünftige Teams sollten sich auf alle Fälle einen guten Zeitplan mit Puffer erstellen.
Vielen Dank für das nette und informative Gespräch.
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