Die Geschichte hinter dem Digiscouts®-Projekt „Reallity-Brille“  

Zwei Azubis zum Werkzeugmechaniker gingen bei der Schülken Form GmbH auf die Suche nach Digitalisierungspotenzial. Den unternehmerischen Schwerpunkt des international ausgerichteten Mittelständlers aus Schwarzhausen, das in der westlichen Mitte Thüringens liegt,  bildet der individuelle Formenbau – sprich, die Produktion von Hochpräzisionswerkzeugen, Multikavitätenwerkzeugen und Mehrkomponentenwerkzeugen. Für das 23-köpfige Team bedeutet das im Arbeitsalltag, dass unter anderem jene komplexen Werkzeuge täglich im Dauereinsatz sind – weltweit versteht sich. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr. Werkzeuge, welche regelmäßig gewartet oder repariert werden müssen. Die Reparatur eines Defekts oder Fehlers am Werkzeug ist dabei gar nicht so leicht, wenn man bedenkt, dass diese gut und gerne aus zehn Komponenten oder mehr bestehen können oder sich teils auf einem anderen Kontinent befinden. Neben kulturellen und sprachlichen Skills bedarf es hierzu selbstverständlich auch fachlichem Know-how aus den Bereichen Konstruktion, Werkstofftechnik und / oder der Fertigungstechnik.  Lange Telefonate, abgebrochene Internetverbindungen oder spontane Flugreisen gehörten somit bis vor kurzem noch zum Alltagsgeschäft des Mittelständlers dazu. Und auch wenn heutzutage internationale Reisen kein Problem sind, warten musste der Kunde dennoch – egal wie gut die Flugverbindung von einem Kontinent zum anderen auch war. Das ist weder zeitgemäß, noch kundenorientiert, dachten sich die Azubis und brachten ihre Idee, die Einführung einer Reality-Brille, ins Spiel.

Mit der Reality-Brille sollen die internationalen Kunden in Zukunft Probleme an Werkzeugen selbst beheben können, indem sie durch einen Schülken-Form-Techniker per Videoschaltung über die Brille Anweisungen zur Fehlerbehebung bekommen.
– Pascal Bause, Auszubildender zum Werkzeugmechaniker

Neuer Impuls: Digitales Angebot im Bereich Customer Service

Die Idee der Reality-Brille stoß auf breite Zustimmung seitens der Geschäftsführung und das Digiscouts®-Duo erhielt das GO für ihr Digitalisierungsprojekt. Es folgten Meetings mit den besagten Fachabteilungen und dem Kundenservice, später auch der IT. Gemeinsam wurden so erste Meilensteine formuliert und ein Lastenheft für den Customer Service via Reality-Brille erarbeitet. Danach hieß es für die Azubis recherchieren und Angebote einholen, vergleichen, nachfragen und letztlich gemeinsam mit der Geschäftsführung entscheiden. Nachdem die Frage um die Hardware – also die Reality-Brille – geklärt war, ließen neue Themen nicht lange auf sich warten. Folglich galt es für die Digiscouts® Fragen hinsichtlich Software und Inhalte zu klären. Gemeinsam mit der IT und dem Ausbilder arbeiteten die Azubis, entsprechend den Anforderungen aus dem Lastenheft, ein digitales Werkzeugbegleitbuch aus.

Die Pilotierung – Reality-Brille im ersten Praxistest

Bereits während des Digiscouts®-Projekts wurden erste Praxiserfahrungen in der Anwendung, ob Fehleranalyse oder Problemlösung, gesammelt. So wurden etwa die beiden Azubis an einem Werkzeugteil eines Mehrkomponentenwerkzeuges am Beispiel einer realen Fehlermeldung und deren Lösung vom Ausbilder via Reality-Brille und über ein digitales Werkzeugbegleitbuch angeleitet.

Bei der Abschlussveranstaltung in Erfurt überzeugten und begeisterten die beiden Azubis mit ihrem Projekt und Engagement die Gäste am meisten, sodass die Reality-Brille zum interessantesten Digiscouts®-Projekt in dieser Region gekürt wurde. 

Die Idee unserer Digiscouts®, den Serviceprozesses digital mit Hilfe einer Reality-Brille zu verbessern, ist für das Unternehmen ein weiterer Fortschritt im Bereich der Digitalisierung. Der Kundenservice ist heute flexibler und kann so unseren Kunden schneller individuelle Problemlösungen anbieten. Die Fehlerproblematik kann heute visuell dargestellt werden, was die Kommunikation mit internationalen Kunden erleichtert. Diesen Fortschritt schätzen unsere internationalen Kunden sehr.
– Thomas Urban, Ausbilder bei Schülken

Reality-Brille im Einsatz

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