Die beiden Azubis Maik Neumann und Jonas Tech der Deutschen Nickel GmbH, haben im Rahmen des sechsmonatigen Digiscouts®-Projekts die Regelkarten im Produktionsbereich Draht, digitalisiert. Die Maschine “12-Reihenzug” zieht Drähte aus jeglichen Nickel-, Nickelbasis-, Kupfer-Nickel- und Eisen-Nickel-Legierungen. Die Regelkarte (kurz für Qualitätsregelkarte) dient dabei zur Überwachung und Prüfung des Materials.
Projektziel
Das Ziel der Azubis war es eine digitale, visualisierte und kontinuierliche Überwachung vom Material zu erhalten - sprich eine digitale Regelkarte zu erschaffen.
Und so lief es früher
Die Messungen werden anhand eines abgeschnittenen Drahts gemessen. An diesem kleinen Stück Draht führt der Werker fünf Durchmessermessungen durch. Daraus wurden ein Mittelwert sowie ein Range ermittelt und anschließend auf der Regelkarte händisch notiert und eingezeichnet.
Was passiert mit den Messergebnissen?
Bei den Drähten werden Stichproben durchgeführt, um zu kontrollieren, ob sie die entsprechenden Vorgaben erfüllen. Wenn keine Abweichungen vorliegen, darf der Mitarbeitende die Maschine erneut starten.
Über- oder unterschreitet der Mittelwert oder der Range die Eingriffsgrenzen, so muss der Mitarbeitende eine entsprechende Maßnahme treffen und diese im Bemerkungsfeld der Regelkarte festhalten. Bei unter- oder überschreiten der Toleranzgrenze, wird das Material gesperrt und der Mitarbeitende muss einen Vorarbeitenden hinzuziehen, der den weiteren Ablauf festlegt.
Projektumsetzung
Die Azubis legten Rahmenbedingungen fest und recherchierten auf dieser Grundlange ein passendes Programm. Sie entschieden für Grafana (eine webbassierte Open-Source-Anwendung). Die entsprechenden Daten sammelten sie aus ihrem ERP-System, MES (Manufacturung-Execution-System) und den Maschinen. Zusätzlich wurden sie von der Software "Connectware" unterstützt.
Projektvorteile und -nutzen
Die Digitalisierung der Regelkarte bringt viele Vorteile und Nutzen mit sich:
- Zeitersparnis (keine händischen Messungen mehr)
- Durchgehende Überwachung, auch am Computer durch den Vorarbeitenden möglich
- Fehlerminimierung - keine händischen Eintragungen
- Fehlerminimierung - keine ungenauen Messungen
- Einsparung: Arbeitszeit, Papier und Material
- Neue und genauere Statistiken
- Gleichmäßig gute Produktqualität durch die kontinuierliche Überwachung
- Frühere Eingriffsmöglichkeiten bei Fehlern, durch Fehlersignalanzeigen
Ausblick und Resümee der Ausbilderin
Das Unternehmen wird alle Maschinen auf ein System für digitale Regelkarten umstellen. Dabei sollen auch andere Parameter in Zukunft erfasst werden, wie beispielsweise die Geschwindigkeit oder der pH-Wert.
Lieber Maik, lieber Jonas, ich weiß euch wurden über den Projektzeitraum Steine in den Weg gelegt. Wie zum Beispiel, das ihr mit einem Projekt begonnen habt, wobei sich später herausstellte, dass dieses Projekt bereits von einem Kollegen bearbeitet wird, ihr somit von vorne anfangen musstet und natürlich Zeit verloren habt. Aber, ihr habt euch nicht unter kriegen lassen und vollen Einsatz gezeigt. Ihr habt engagiert und strukturiert zusammen gearbeitet und ein richtig gutes Ergebnis erzielt. Ich weiß, die Deutsche Nickel ist froh euch als Auszubildende zu haben, und ich persönlich bin sehr stolz auf euch“, resümiert Martina Poprawski.
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