Die beiden Auszubildenden Liz Lübbert zur Lage und Marleen Wilke, beide im dritten Lehrjahr zur technischen Systemplanerin bei der WURST Stahlbau GmbH, haben sich gemeinsam mit ihrem Ausbilder auf die Suche nach Digitalisierungspotenzial im Betrieb gemacht.

Im Folgenden stellen die beiden ihr Projekt vor und berichten von ihren Erfahrungen.

Von der Ideensuche zum Projektziel

Bei der Ideensuche führten wir Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen und schauten uns speziell die Arbeitsabläufe im technischen Büro und in der Fertigung an. Wir hatten fünf unterschiedlichen Ideen und entschieden uns für die „3D-Animation“.
Warum?  Da das Projekt, den größten Nutzen für das Unternehmen bietet, und wir daran aktiv und selbstständig arbeiten können.

Mit unserem Projekt möchten wir den Arbeitsablauf in der Fertigung vereinfachen und dadurch die Produktivität steigern. Aktuell erstellt der Konstrukteur Bauteilzeichnungen von Stahlkonstruktionen. Aus diesen Bauteilzeichnungen entnimmt der Vorrichter die Angaben zum Zusammenfügen der einzelnen Bleche zum gesamten Bauteil. Dazu gehören Informationen wie Positionsnummern, Lage der Einzelteile und Schweißnahtangaben.

Unser Ziel ist es, die Baugruppen (aus den Zeichnungen) als digitale 3D-Animation explosionsartig darzustellen. Diese sollen vom Vorrichter nach Belieben gedreht und geschwenkt werden, sodass individuelle perspektivische Ansichten möglich sind. Die einzelnen Bauteile sollen in einer 3D-Ansicht räumlich voneinander getrennt präsentiert werden, damit die Zugehörigkeit untereinander besser zu erkennen ist.

Weg der Projektumsetzung

Nach dem Erhalt des „Go“ der Geschäftsführung, machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Software. Nach mehreren Testwochen mussten wir feststellen, dass mit internen Softwareprogrammen die Projektumsetzung nicht möglich war, da unsere Anforderungen, wie zum Beispiel die explosionsartige Darstellung, nicht erfüllt wurden. Aus diesem Grund schauten wir uns im Internet nach Testversionen anderer Softwareanwendungen um.

Die meisten Softwareanwendungen konnten zwar die Baugruppe explosionsartig darstellen, doch dies war nur nach zeitintensiven Einstellungen oder mittels Video möglich. Das bedeutet, dass vorher ein Animationsvideo erstellt werden muss, das sich dann der Vorrichter anschauen kann. Einen Monat später haben wir eine Software entdeckt, welche fast alle Anforderungen erfüllt. Außerdem kann der Vorrichter bei dieser selbst entscheiden, welche Funktionen der Anwendung dieser nutzen möchte. Er kann die Baugruppe als 3D-Volumenkörper drehen, schwenken und zudem den Grad der Explosion selbständig bestimmen. Sind ergänzende Maße erforderlich, können diese ebenfalls im Programm nachgemessen werden.

Nutzen und Mehrwert für das Stahlunternehmen

Durch die 3D-Animation können voraussichtliche Arbeitsprozesse betrachtet und dadurch optimal gestaltet werden. Zudem gibt es weniger Rückfragen aufgrund der visualisierten Darstellung, wodurch gleichzeitig Zeit eingespart und die Arbeit in den Produktionsstätten erleichtert wird. Durch die digitale Betrachtung der komplexen Baugruppe wird somit auch die Produktivität gesteigert.

Fazit der Auszubildenden Liz und Marleen

Es hat uns sehr viel Freude bereitet, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Als Digiscouts sammelten wir wertvolle Erfahrungen und lernten Verantwortung für ein Projekt zu übernehmen. Die Kommunikation untereinander, aber auch abteilungsübergreifend wurde gestärkt.

Schwierig hingegen war es das Projekt neben dem Alltagsgeschäft, der Berufsschule und den Urlaubstagen einzuplanen. Die Terminschiene sollte beobachtet werden. Ebenso ist eine klare Abstimmung und Organisation im Team vorteilhaft.

Wir würden auf jeden Fall noch einmal an dem Projekt “Digiscouts®“ teilnehmen, da durch unsere Arbeit an dem Projekt das Unternehmen einen Mehrwert erhalten hat, von dem alle profitieren.

Fazit des Ausbilders

Die Möglichkeit, an einem Digiscouts®-Projekt zu arbeiten, wurde von unseren zwei Auszubildenden mit einer großen Begeisterung angenommen. Von der Suche nach einem passenden Projekt bis zum Abschluss des ausgewählten Projekts waren unsere Auszubildenden motiviert gewesen. Zwischenzeitlich gab es eine kleine Tiefphase bezüglich der Erfolgsaussichten des Endergebnisses. Hier ließen sich unsere Auszubildenden nicht aus der Ruhe bringen und arbeiteten energisch an einer Lösung. Als die Projektidee zu einem Endergebnis umgesetzt werden konnte war die Freude riesengroß. Durch das Projekt konnten die Kompetenzen von den Azubis erweitert bzw. gestärkt werden. Sie lernten unter anderem selbstständiger zu arbeiten, Aufgaben strukturiert anzugehen oder wie man sich in einem Team verhält.

Das Digiscouts®-Projekt wird von unseren Azubis weiter ausgebaut und betreut. Andere Projektideen werden mit "ins Boot" geholt. Die Geschäftsführung sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von dem Ergebnis sehr begeistert. Unsere Azubis können stolz auf ihre Leistung sein.

Als Ausbilder möchte ich einen großen Dank an die IHK Osnabrück richten, das wir die Möglichkeit erhielten an das Digiscouts®-Projekt teilzunehmen. Die Zusammenarbeit mit dem RKW Kompetenzzentrum ist sehr gut," berichtet Ausbilder Martin Bruns stolz.

 

Digiscouts®  Autoren: Liz Lübbert zur Lage und Marleen Wilke

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