Praxisbeispiel: Bauunternehmung Albert Weil AG

Im Fokus: die persönliche Beziehung zu den eigenen Mitarbeitern und die richtige Kommunikation

Die Bauunternehmung Albert Weil AG geht viele Wege bei der Azubigewinnung. Das beginnt mit klassischen Anzeigen in Zeitungen und Internetportalen, geht über Veranstaltungen wie Bildungsmessen, weiter über Kinospots bis hin zu Besuchen in Schulen. Im Gespräch mit Frau Schneider, die unter anderem für Personal und damit auch für die Azubis verantwortlich ist, wird aber eines ganz deutlich: der persönliche Kontakt spielt in dem Unternehmen eine ganz besondere Rolle – und es wird sich um den Nachwuchs gekümmert. Dies spricht sich herum und verbessert das Image der Bauunternehmung nachhaltig.

Der Aufwand für die Werbung um Auszubildende hat verschiedene Gründe. Zum einen musste das Unternehmen feststellen, dass zwar immer noch alle Ausbildungsstellen im Unternehmen besetzt werden konnten, die Bewerber aber häufig mehr Unterstützung beim Einstieg ins Berufsleben benötigen. Zum anderen werden im Unternehmen die Auswirkungen des demografischen Wandels sowie die Konkurrenz-Situation zu anderen Betrieben und Branchen ganz bewusst wahrgenommen.

Das große Engagement – insbesondere auf persönlicher Ebene – erfordert allerdings einige Vorarbeit und Aufwand. Die Azubis werden in ihrem Umfeld quasi abgeholt. Das geschieht vorwiegend bei Aktivitäten mit Schulen oder auf Bildungsmessen. Und auch in der Zeit zwischen Praktikum und Ausbildung werden die angehenden Azubis nicht allein gelassen. Sie bekommen vor Ausbildungsstart ein „On-Boarding“. Dabei erhalten sie alle wichtigen Informationen und Werkzeuge, die sie für die Ausbildung benötigen. Während der Ausbildung steht ihnen dann ein Pate zur Seite, der alle fachlichen Fragen klären kann. Und sollte es Probleme in der Berufsschule geben, wird auch Zusatzunterricht angeboten. Aber auch bei privaten Sorgen finden die jungen Berufsanfänger einen Ansprechpartner im Unternehmen.

Weitere Aktionen für Auszubildende, wie ein Azubiaustausch mit anderen Unternehmen oder auch fachfremde Aktivitä- ten tragen zusätzlich zu dem guten Klima im Unternehmen bei und stärken die persönliche Bindung.

Außerdem hat das Unternehmen seine Kommunikationswege an seinen jungen Mitarbeitern ausgerichtet. Das HauptKommunikationsmedium ist mittlerweile die Albert Weil-App. Diese soll auch künftig weiter ausgebaut werden. „Weil es funktioniert.“ Hierüber kommunizieren die Mitarbeiter miteinander, schicken aber auch Freunden und Familie ab und zu ein Bild oder einen kurzen Film. „Das ist gute Werbung. Schließlich sind die eigenen Mitarbeiter immer noch die besten Botschafter für unser Unternehmen“, stellt Frau Schneider fest. Insgesamt werden nur Dinge geändert, die veraltet sind. E-Mails werden weniger gelesen, die Kommunikation mit den jungen Kollegen über die App hingegen funktioniert reibungslos. Durch den persönlichen Kontakt werden aber nicht nur die Nachwuchskräfte an das Unternehmen gebunden, sondern man weiß auch „wo die Jugendlichen gerade unterwegs sind. Das macht sich für uns bezahlt, da die Ansprache wesentlich einfacher ist.“

Das gute Klima im Unternehmen spricht sich schnell herum und wirkt sich maßgeblich auf die Bildung der guten Arbeitgebermarke aus. Schließlich ist auch außerhalb des Unternehmens bekannt, dass bei der Albert Weil AG die Menschen eine wichtige Rolle einnehmen.