Praxisbeispiel: Rückert Heizungstechnik und Sanitär

Der erste Schritt zum Azubi: ein lockeres Plaudern beim Azubi-Speed-Dating

Der erste und damit wichtigste Punkt für das erfolgreiche Azubimarketing ist der gute Ruf des Unternehmens. Schließlich werden regelmäßig Landesund Bundessieger in dem Unternehmen Arnold Rückert GmbH ausgebildet. Aber auch der Besuch von Azubimessen und Medienarbeit helfen, diesen guten Ruf zu verfestigen und das Unternehmen bekannter zu machen. Im Berufe TV berichtet Herr Schuhmann beispielsweise über das Unternehmen, den Beruf und die Perspektiven.

Im Gespräch mit Lars Rückert und Andreas Schuhmann, den beiden Geschäftsführern, erfahren wir, dass der zweite wichtige Punkt bei der Azubisuche die Aktivitäten mit Schulen aus dem eigenen und den umliegenden Stadtteilen sind. Dabei wird Aufklärungsarbeit über Berufe im Handwerk in Form von Vorträgen über die Berufspraxis in Schulen geleistet.

Das besondere Engagement bei der Ausbildung hat sich nach und nach entwickelt. Auslöser war, dass es für das Unternehmen immer schwieriger wurde, gute Auszubildende zu finden. „Einstellungstests sind wichtig“, so Herr Schuhmann, „und auch das Bewerbungsgespräch, ebenso wie das Team.“ Davon möchte das Unternehmen auch künftig nicht abweichen. Wichtig bleibt aber die Vorarbeit – auch bei den Eltern. Für Herrn Schuhmann, der selbst Vater ist, ist klar: „Die Eltern müssen ihre Kinder lenken, begleiten und beraten.“ Aus diesem Grund geht das Unternehmen direkt auf die Eltern zu. Gute Gelegenheiten dafür sind die Vorträge bei Elternabenden.

Weitere Besonderheiten der Firma Rückert sprechen sich allerdings auch rum: Sie zahlen beispielsweise ihren Azubis die Monatskarte für den öffentlichen Personennahverkehr und nach bestandener Führerscheinprüfung erhalten sie einen Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining. Außerdem werden regelmäßig AzubiStammtische oder Besichtigungen organisiert. Dabei lernen die Azubis etwas und haben gleichzeitig Spaß. „Unsere Azubis erzählen ihren Freunden dann davon. Das ist ein wichtiger Imagegewinn für uns, da so schon potentielle neue Azubis Positives über unser Unternehmen gehört haben.“

Großen Erfolg bei der Azubisuche hat das Unternehmen allerdings bei den von Schulen organisierten Speed-Datings. „Das ist eine tolle Angelegenheit“, erzählt uns Herr Rückert. „Die Schulen leisten die komplette Vorarbeit und organisieren diese Events.“ Die Unternehmen treffen dadurch nur Schüler, die auch Interesse an den entsprechenden Berufen haben. Hier können sie sich in sieben Minuten kennenlernen, und die Schüler haben die Gelegenheit, ein lockeres Gespräch mit den Firmenvertretern zu führen. „Der Vorteil ist, dass die Schüler durch das lockere Plaudern gar nicht merken, dass sie in einem Bewerbungsgespräch sind“, so Rückert weiter. „Wenn es gut läuft, dann laden wir die Schüler in unser Unternehmen ein, um sich dann weiter zu unterhalten.“ Sechs Azubis konnte die Firma Rückert so schon gewinnen.

Das Unternehmen möchte sein Engagement bei der Azubisuche aber noch weiter ausbauen: Ein nächster Schritt wird die Überarbeitung der Homepage sein, um so noch mehr für die Imageverbesserung des Unternehmens zu tun. Bereits heute ist der erste Ausbildungstag ein Einführungstag für die Azubis, der auf eine Einführungswoche ausgedehnt werden soll, und Azubis sollen besser bei Prüfungsvorbereitungen unterstützt werden.

Damit kann davon ausgegangen werden, dass es auch künftig Landes- und Bundessieger aus dem Unternehmen geben, der gute Ruf weiter ausgebaut wird, und die Arnold Rückert GmbH im Gespräch bleibt.

Den Suchradius erweitern

Ihr Bewerberprofil sollte Ihre Leitschnur bei der Suche sein. Dann fällt es leichter, das Suchraster zu erweitern und alternative Zielgruppen in den Blick zu nehmen. Es erhöht Ihre Chancen, passende Bewerber zu finden. Denn: Ein notenmäßig schlechterer Schüler, der für seinen Ausbildungsberuf am Bau „brennt“, kann jeden Einserschüler überflügeln. Und andere Bewerbergruppen wie Mädchen, Studienoder Ausbildungsabbrecher, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung oder Jugendliche ohne Schulabschluss können ebenfalls zu Ihnen passen und motiviert in die von Ihnen angebotene Ausbildung gehen ‒ wenn Sie ihnen die Chance geben.

Speziell: Wie können wir Mädchen für eine Bauausbildung gewinnen?

Bauberufe werden auch für Mädchen attraktiver. Der Bauspezialist von heute ist ein gefragter Allrounder, der nicht nur über handwerkliches Geschick, sondern auch über umfassendes technisches Know-how verfügen muss. Neue Aufgaben im Zuge steigender Digitalisierung des Bauens oder im Umweltbereich erfordern zusätzliches Wissen. Mit den gewachsenen Anforderungen haben sich auch die Berufsbilder gewandelt und neue entwickelt. Hier sei auch das Stichwort „Greening der Berufe“ und nachhaltiges Arbeiten genannt, Mädchen fühlen sich vom solchen Aspekten besonders angesprochen. Zudem gibt es eine vielfältige Spannbreite an Ausbildungsberufen ‒ angefangen von klassischen Berufen wie Maurer oder Straßenbauer über relativ neue wie Baugeräteführer oder BIM-Modellierer. Die Baubranche wird zunehmend kreativ und innovativ und durch die zunehmende Digitalisierung übernehmen in der Regel auch mehr moderne Maschinen die körperlich schweren Arbeiten in der Bauwirtschaft. Köpfchen und Geschick sind immer mehr gefragt. Es gibt also genügend Gründe, warum auch Mädchen gefragte Nachwuchskräfte für Ihr Unternehmen sind.

Unsere TOP fünf an guten Gründen, warum mehr Mädchen für die Bauwirtschaft ein Gewinn sind:

  1. Das große Potential an gut qualifizierten Frauen schließt den Personalengpass an Fachkräften.
  2. Die Beschäftigung von Frauen gehört zu einer modernen Unternehmenskultur.
  3. Frauen bringen mehr Meinungsvielfalt ins Unternehmen.
  4. Frauen als Mitarbeiter verbessern und erhöhen das Arbeitgeberimage.
  5. Frauen haben eine höhere Wirkung auf und letztlich Gewinnung von weiblichen Kunden.