Die Wege der Jugendlichen sind ergründlich

Sie haben eine genaue Vorstellung, wie Ihr Bauazubi sein soll. Im ersten Kapitel finden Sie eine Checkliste, um ein Bewerberprofil für einen Azubi anzulegen, der zu Ihnen passt. Aber: Jeder ist das „Kind seiner Zeit“. Darum ist es gut zu wissen, wie die jungen Leute heute „ticken“. Worauf diese Überlegung abzielt, ist Folgendes: Je mehr Sie über Ihre bevorzugte Zielgruppe ‒ die Schüler und Jugendlichen ‒ wissen, desto besser sind Sie in der Lage, diese mit Ihrer Ansprache tatsächlich zu erreichen. Was ist für sie wichtig bei einer Ausbildung (s. Kapitel 1, S. 20)? Was hilft ihnen, Entscheidungen zu treffen? Und zentral für das Azubimarketing: Wie informieren sich Jugendliche heute über Ausbildung? Weitere Hinweise hierzu sind in Kapitel 1 aufgeführt.

Die wichtigsten Informationskanäle der Jugendlichen

Eines vorweg: Es gibt keine Umfrage oder Studie, die jede erdenkliche Maßnahme oder jeden Informationskanal zur Ansprache der Jugendlichen bewertet. Außerdem variieren diese in der Beliebtheit der Jugendlichen unter anderem je nach Bildungsstand, Alter oder Geschlecht (mehr dazu siehe BMBF-Studie 2015 zur Attraktivität des dualen Ausbildungssystems). Aber es kristallisieren sich trotzdem Informationskanäle heraus, die Sie im Blick haben müssen, wenn es um Ihr Ausbildungsmarketing geht.

Das Internet ist für die Jugendlichen Informationsquelle Nummer eins, wenn es um die Berufswahl geht. Darum ist die Azubiseite im Internet heutzutage Pflicht, sie steht hier im Mittelpunkt, ergänzt um ausgesuchte Maßnahmen. Das Praktikum ist aber oft ausschlaggebend bei der Entscheidung für einen bestimmten Beruf und steht an erster Stelle, wenn es um die erfolgreiche Suche nach Auszubildenden geht. Deswegen widmen wir diesem Thema ein eigenes Kapitel.

Laut einer Studie der Gelben Seiten Marketing GmbH aus 2016 wächst das Interesse an einem Handwerksberuf wieder. Viele Jugendliche sehen durchaus die positiven Aspekte einer Ausbildung, gerade im Handwerk, führen jedoch an, dass die Unternehmen zu wenig tun, um mit Klischees aufzuräumen. Auch wünschen sich die Schüler einen transparenten Einblick in den Beruf sowie mehr Präsenz auf Jobmessen. Insbesondre die Social-Media-Aktivitäten der Bauunternehmen müssten aus Sicht der Jugendlichen verstärkt werden.

TIPP:
Bei allen Maßnahmen, die für Sie infrage kommen (werden), vergessen Sie deshalb nie, was Umfragen unter Schülern und Jugendlichen belegen: Was den meisten dieser jungen Menschen fehlt, sind ausreichende und qualitativ hochwertige Informationen zur Berufsorientierung und zur Ausbildung. Hier könnten Sie mit guten Infomaterialien punkten!