Das Modellprojekt „Karrierescout Handwerk - Führungskräfte gewinnen, entwickeln, vernetzen“ der Handwerkskammer Düsseldorf richtet sich an potenzielle Führungskräfte und Führungskräftenachwuchs zwischen 21 und 35 Jahren im Kammerbezirk Düsseldorf. Ziel ist es, geeignete Nachwuchsführungskräfte für eine Betriebsnachfolge im Handwerk zu aktivieren, sie bei den notwendigen Schritten individuell zu begleiten und einen Nachfolgepool aufzubauen.
Ann Kathrin Heim, Karrierescout und Referentin für Hochschulfragen, berichtet über die Projektarbeit.
Wer sind die Zielgruppen Ihres Modellprojektes?
Unsere Zielgruppen sind
- Meisterschülerinnen und Meisterschüler sowie –absolventinnen und -absolventen, Betriebswirtinnen und Betriebswirte
- Studierende bzw. Absolventinnen und Absolventen in ingenieur- und betriebswirtschaftlichen Fachrichtungen
- Fach- und Führungskräfte in der Karriereorientierung
Welche Angebote werden im Modellprojekt erprobt?
Um unsere Projektziele zu erreichen, werden folgende Angebote umgesetzt:
Die Durchführung von regelmäßigen Workshops, in denen Teilnehmende der Frage nachgehen, ob eine Unternehmensnachfolge eine Karriereoption für sie sein könnte.
In Einzel-Coachings arbeiten Führungswilligen mit Unterstützung durch die Karrierescouts der HWK Düsseldorf ein individuelles Kompetenz- und Chancenprofil aus. Sie leiten daraus einen persönlichen Nachfolge-Fahrplan ab. Abschließend werden potenzielle Nachfolgekandidatinnen und -kandidaten in den Matching-Prozess der Betriebsberatung (Betriebsbörse, Nachfolgeberatung) übergeben.
Es wird ein Trainee-Konzept entwickelt und erprobt, das an den potenziellen Führungskräftenachwuchs adressiert ist – insbesondere für Quereinsteiger mit Hochschulhintergrund im Sinne einer „Geschäftsführer-Assistenz“.
Wie können Studierende für das Thema Unternehmensnachfolge begeistert werden?
Insbesondere bei Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen ist zwar ein grundsätzliches Interesse am Thema Selbstständigkeit vorhanden, jedoch ist die Option der Unternehmensnachfolge nur selten bekannt bzw. wird nur selten als attraktiv wahrgenommen. Ein Start-up zu gründen ist hip, während eine Unternehmensnachfolge im Handwerk von vielen mit veralteten Strukturen in Verbindung gebracht wird. Hier gilt es, Nachfolgende auf die sehr guten Karriereoptionen aufmerksam zu machen und das moderne Handwerk sichtbar zu machen.
Werden im Modellprojekt Vorbilder zum Thema Nachfolge eingesetzt?
Die HWK Düsseldorf plant eine Vorbilderkampagne, die Identifikationsmöglichkeiten schafft, Beispiele erfolgreicher Betriebsübernahmen präsentiert und authentische Einblicke in den Führungsalltag gewährt.
Durch Video- und Fotomaterial wird über unterschiedliche Kanäle (Social Media, Print- und Online-Medien, Veranstaltungen) über das Thema informiert. Zudem können die Vorbilder je nach Bedarf für Interviewanfragen, Veranstaltungen (Referentinnen und Referenten aus der Praxis) oder ähnliches eingesetzt werden. Die Vorbilder sollen alle Zielgruppen gleichermaßen ansprechen. Entsprechend weisen unsere Vorbilder unterschiedliche Bildungsbiografien und Berufserfahrungen auf. Die Kampagne soll unterschiedliche Wege in die Nachfolge darstellen und Karriereperspektiven aufzeigen. Zu einem authentischen Einblick gehört auch die Thematisierung von Herausforderungen im Nachfolgeprozess, sowie deren Bewältigung z.B. durch Unterstützungsangebote.
"Karrierescout Handwerk - Führungskräfte gewinnen, entwickeln, vernetzen" ist ein Modellprojekt der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Insgesamt entwickeln bundesweit 30 Modellprojekte innovative Lösungen, um den Fortbestand und die Weiterentwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland zu sichern. Sie sensibilisieren und qualifizieren zum Thema Nachfolge, sprechen neue Zielgruppen an und bauen (regionale) Netzwerke auf. Einen Überblick über alle geförderten Modellprojekte erlangen Sie hier.
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