Konkret geht es um das Spiel "Diversity – Gemeinsam Vielfalt gestalten", entwickelt durch DB Schenker (Schweden), der Deutschen Bahn AG und der Charta der Vielfalt e.V.

So funktioniert das Spiel

Es gibt nur eine einzige Spielerfigur – das heißt: das Team spielt nicht gegeneinander, sondern miteinander. Diese Spielfigur wird in Abhängigkeit von der Würfelzahl auf einem Spielbrett bewegt, auf welchem drei verschiedene Ereignisfelder alternieren. Je nach Ereignisfeld, wird eine dazugehörige Karte gezogen. Drei Varianten sind hierbei möglich: 1. Wissensfragen, 2. ergebnisoffene Meinungsfragen oder 3. Fallstudien mit jeweils sechs formulierten Meinungen. Die Spielgruppe diskutiert die für sie ‚richtigen‘ Antworten, abschließend hält die Spielleitung den Konsens schriftlich fest. Inhaltlich wird das gesamte Diversity-Spektrum von A wie Alter bis Z wie Zugehörigkeit abgedeckt. Beendet wird das Spiel, wenn alle Karten besprochen wurden oder schlichtweg die Zeit zum weiteren Spielen fehlt.

Feedback der KMU

Alle waren sich einig: sie hätten sich gerne noch länger als 40 Minuten mit dem Spiel beschäftigt. Gelobt wurde auch die Möglichkeit, sich intensiv mit einzelnen Themen tiefergehend befassen zu können. Vorbehalte äußerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bezug auf die Gruppenzusammensetzung: Wenn Angehörige desselben Betriebs unterschiedlicher Hierarchiestufen diskutierten, könnte es zur Zurückhaltung persönlicher Standpunkte kommen, wodurch der Lerneffekt deutlich eingeschränkt würde.

Vor- und Nachteile für Trainings

Der Einsatz des Spiels kommt offensichtlich bei Teilnehmenden gut an. Das ist allein schon daran zu erkennen, dass die Spielerinnen und Spieler nur schwer zu unterbrechen waren. Darüber hinaus gibt es weitere Vorteile, aber auch einen Nachteil:

+ Gelungen sind die reflexionsanregenden Frageformulierungen, die tatsächlich Gruppendiskussionen in Gang setzen.

+ Das breit angelegte Themenspektrum erlaubt es sowohl Diversity als Ganzes als auch einzelne Diversity-Facetten (beispielsweise durch das Aussortieren von Karten) zu behandeln.

-  Nachteilig ist die finanzielle Barriere von etwa 350 € für ein Set von insgesamt 3 Spielen.

Fazit

Das Spiel werde ich bei Unternehmenswerkstätten erneut einsetzen, um Unternehmerinnen und Unternehmen einen Eindruck zu ermöglichen, wie interkulturelle Trainings aussehen können. In konzeptioneller Hinsicht entwickle ich nun Fragestellungen und Aufgaben, die direkt nach dem Spiel besprochen werden können. Denn das Ziel unserer Unternehmenswerkstätten besteht darin, dass Teilnehmende das Gelernte auf den Arbeitsalltag übertragen können. Dazu bietet das Diversity-Spiel gute Voraussetzungen.

 

Weitere Anregungen und Instrumente zum Umgang mit personeller Vielfalt in KMU finden Sie:

- im RKW-Leitfaden "Fachkräfte finden & binden – Vielfalt nutzen"

- im RKW-Video zur Bustour Diversity@Work