Migrationspolitik in Deutschland – Wir sind gefragt

Und genau zu diesen "Vergessenen" gehören die Nachkommen der Zugewanderten.

Eine Vergleichsstudie der OECD und der Europäischen Kommission veröffentlichte in seiner Pressemitteilung Anfang Juli erneut alarmierende Ergebnisse:

"Der Anteil arbeitsloser in Deutschland geborener Jugendlicher mit Migrationshintergrund war 2013 mit 15 Prozent mehr als doppelt so hoch, wie der Anteil arbeitsloser Jugendlicher, deren Eltern im Inland geboren sind. OECD-weit lag die Arbeitslosenquote von 15- bis 34-Jährigen, deren Eltern im Ausland geboren sind, nur zwei Prozentpunkte über die Quote Gleichaltriger ohne Migrationshintergrund."

Anderen Ländern gelingt es deutlich besser als Deutschland, die zweite Generation in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Unsere Integrationspolitik hat offensichtlich Nachholbedarf.

Schuldzuschreibungen und monokausal geführte Diskurse (Bildungsmangel etc.) helfen weder weiter noch sind sie wissenschaftlich haltbar. Laut OECD-Bericht haben qualifizierte Jugendliche aus Einwandererfamilien im Vergleich zu Jugendlichen ohne Migrationsgeschichte schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hinsichtlich Arbeitsplatzsuche, Einkommen sowie Passung von Qualifikation und Beruf. Darüber hinaus lenken solche Erklärungen davon ab, proaktiv eine vorbildliche Integrationspolitik mitzugestalten. Das bedeutet für alle gesellschaftlichen Bereiche: Die hiesigen Potenziale zu erkennen, zu fördern und nicht zuletzt andere zu inspirieren.

Das ist leichter gesagt als getan. Daher ein Tipp zum Schluss: Personalentscheider/-innen, die konkrete Handlungshilfen und Instrumente zu diesem Thema suchen, finden Anregungen im RKW-Leitfaden "Fachkräfte finden & binden – Vielfalt nutzen".