Wider den Zeitdruck
Arbeitsaufträge werden komplexer und sollen in immer kürzerer Zeit erledigt werden. Möglichst sollten nicht nur die Computer, sondern auch die Nutzer "multitasking-fähig" sein: E-Mails checken und gleichzeitig telefonieren, Kurznachrichten tippen während der Chef referiert – wer kennt das nicht. Und dann noch der ganze private Stress: Die Kinder pünktlich von der Kita abholen, schnell noch einkaufen, zum Sport, Freunde treffen – unser Leben ist eng getaktet und komplett verplant. Kein Wunder, dass Burnout und andere psychische Störungen immer häufiger zu Fehlzeiten führen.
Die Unternehmer in der Werkstatt Mitte März haben das Problem für sich erkannt. Ein gutes Zeitmanagement sehen sie als entscheidend an: Ein geplanter Tag, möglichst keine hektischen Unterbrechungen und Zeiten, in denen sie nicht erreichbar sind, gehören dazu. Ihre Mitarbeiter wissen, wann der Chef offline ist und nicht gestört werden will.
Die Inhaber wollen nicht nur ihre eigene Gesundheit erhalten und den Stress darum reduzieren. Im Gegenteil, sie sind sich sehr bewusst, dass ihre Vorbildfunktion gefragt ist. Sie wissen, dass ihre Mitarbeiter produktiver sind, wenn sie an einer Sache dranbleiben können, ohne Unterbrechungen. Und wenn sie ausreichend Zeit bekommen, um die Aufgabe zu erledigen.
Die mitarbeiterorientiertesten Maßnahmen zur Förderung der Arbeitgeberattraktivität können sehr schnell in sich zusammen fallen – wenn die Arbeit krank macht. Überlastung, Fehlbelastung, Über- oder Unterforderung – das alles beschädigt die Leistungsfähigkeit des Einzelnen. So sahen das auch die Teilnehmer an der Unternehmenswerkstatt und versicherten: Sie achten darauf, dass jeder im Unternehmen nach seinen Fähigkeiten eingesetzt wird und so gefordert ist, dass sie oder er seine Arbeit gut bewältigt und abends zufrieden nach Hause gehen kann.
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