Internationale Fachkräfte in KMU integrieren (Teil 5)

Bewährt hat sich die intensive Unterstützung und Betreuung internationaler Fachkräfte in der Integrationsphase durch betriebsinterne Paten bzw. Mentoren, die sich als "Kümmerer" zur Verfügung stellen, um den besonderen Informations-, Frage- und Erklärungsbedarf der neuen Fachkraft aufzufangen. Folgende Fragen stellen sich bei der Verankerung eines Paten- bzw. Mentoren-Programms:

  • Wie soll die Auswahl der Paten bzw. Mentoren erfolgen?
  • Durch welche betrieblichen Strukturen können Paten und Mentoren in ihrer Arbeit unterstützt werden?
  • Welche Informationen müssen Paten und Mentoren zugänglich gemacht werden?
  • Um welche Kompetenzen ist ihr Profil zu ergänzt bzw. zu erweitert?

Der Pate bzw. der Mentor sollte möglichst aus dem näheren Arbeitsumkreis der internationalen Fachkraft oder dem kooperierenden Team gestellt oder benannt werden. Die Auswahl geeigneter Paten bzw. Mentoren liegt in der Verantwortung und im Ermessen der Führungskräfte, in deren Bereich die internationale Fachkraft eingesetzt wird. Rechtzeitig – möglichst schon vor Arbeitsantritt – ist zu klären, welcher Mitarbeiter diese Funktion übernehmen kann. Dabei gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit.

Als unterstützende Struktur bietet es sich an, den Mentor bzw. Paten während des Mentoring-Programms durch die Personalabteilung bzw. durch die Personalleitung zu begleiten. Dabei geht es zum einen um die Schaffung von Anreizen zur Übernahme der Mentoren- bzw. Patenfunktion und zum anderen um die Freistellung von bisherigen Tätigkeiten und Aufgabenfeldern für die Dauer des Integrationsprozesses. Zudem kann sich die Personalleitung als Ansprechpartner für Mentor und Mentee in Problemsituationen anbieten und als Schlichter und Konfliktmanager fungieren.

Der Mentor bzw. Paten muss sich formelles und informelles Wissen über die betriebsinternen Strukturen, über die Personalplanung und über die betriebsspezifischen Zugänge zu Netzwerken aneignen, um dies angemessen an die ausländischen Fachkräfte weitergeben zu können. Auch sollte er über Informationen zu beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten für internationale Fachkräfte verfügen. Zusätzlich ist die Aneignung von Beratungskompetenz, von sozialer und kommunikativer Kompetenz sowie der systematische Aus- bzw. Aufbau von interkultureller und mehrsprachiger Kompetenz als Voraussetzung für die Übernahme der Paten- bzw. Mentoren Funktion unerlässlich.