Sorgen um einen Fachkräftemangel mache ich mir eigentlich nicht. Wir betreiben ausreichend Vorsorge,

schaut Gabriele Zimmermann recht entspannt in die Zukunft. Zimmermann verantwortet bei der Wachendorff Automation GmbH & Co. KG unter anderem die Personalarbeit. Im Rheingau beheimatet, entwickelt und produziert das Unternehmen Produkte im Bereich Automatisierungstechnik, beispielsweise Drehgeber oder Mess- und Seilzugsysteme.

Strategischer Blick auf die Entwicklung der Mitarbeitenden

"Rechtzeitig aktiv werden" ist das Motto bei Wachendorff. Fachkräftethemen werden mit strategischem Weitblick angegangen. Gemeinsam im Managementkreis wird dem Thema hohe Aufmerksam geschenkt, um sich für künftige Bedarfe rechtzeitig wappnen und für jede Jobgruppe gezielt vorsteuern zu können.

Ein Ergebnis: Technische Fachkräfte sind bereits heute am Arbeitsmarkt begehrt und könnten in Zukunft einen Engpass darstellen. "Als unmittelbare Reaktion darauf haben wir unsere Ausbildungsstrategie geändert. Zukünftig werden weniger Industriekaufleute ausgebildet. Stattdessen werden wir uns eher auf technische Bereiche fokussieren". Die neue Schwerpunktsetzung soll dem Unternehmen helfen, gerüstet zu sein, wenn zukünftig Fachkräfte das Unternehmen verlassen werden.

Auch das Produktmanagement und der Vertrieb sind Bereiche, denen ein besonderes Augenmerk gilt. „Wir haben sehr erklärungsbedürftige Produkte, die sich schnell verändern. Das dafür notwendige Fachwissen kann man sich nicht einfach ad hoc aneignen.“ Deshalb werden die Mitarbeitenden und insbesondere die Auszubildenden aus den technischen Bereichen und der Produktion genau im Blick behalten.

Wer hat besondere Talente? Worin besteht die individuelle Motivation? Wer reist etwa gerne und ist vertriebsorientiert? Wen kann man in die benötigten Richtungen lenken und zusätzlich fördern?

Schon bei der Einstellung wird deshalb ganz bewusst auf solche Fähigkeiten geachtet und Mitarbeitende werden durch Schulungen weitergebildet. Um das erkennen zu können hat sich Zimmermann extra qualifiziert: "So kann man recht schnell und gut einen Mitarbeitenden einschätzen und ihn gezielt einsetzen. Und auch Fähigkeiten die wir vielleicht derzeit noch nicht, aber vielleicht zukünftig benötigen, nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis und versuchen sie zu nutzen." Auf diese Weise entstehen bei Wachendorff ganz individuelle Karrierewege über Jobfamilien und Bereichsgrenzen hinweg.

Überzeugen durch Arbeitgeberattraktivität – arbeiten wo andere Urlaub machen

Das Unternehmen ist sich bewusst, dass es guten Mitarbeitenden etwas bieten muss und versucht auch dort die Bedarfe der Zukunft bereits heute zu antizipieren. Die skizzierten beruflichen  Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen spielen bei Wachendorff eine zentrale Rolle, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Unterstützt wird dies auch durch flache Hierarchien und eigenverantwortliches Arbeiten. "Denn die neue Generation, auf die wir treffen, fordert das ein."

Hinzu kommt auch das Thema Work-Life-Balance. "Auch da wollen wir vorne mitspielen und kümmern uns darum". So bietet das Unternehmen auch Gesundheitsvorsorge wie Massagen oder Entspannungstraining und versucht über flexible Arbeitsmodelle am Arbeitsmarkt zu punkten. So gibt es flexible Arbeitszeitkonten und seit der Corona-Pandemie auch die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten. "Zumindest gilt das für die Mitarbeitenden im kaufmännischen Bereich. Je näher es an die Produktion geht, umso weniger ist das machbar und umso weniger wird es auch genutzt."

Die Möglichkeit zum Homeoffice wird über Corona hinaus bei Wachendorff bestehen bleiben: "Wir haben durch Corona festgestellt, dass unsere Mitarbeitenden auch sehr produktiv im Homeoffice arbeiten können. Das ist mittlerweile bei uns Kultur und wird sehr gerne angenommen."

Mehr noch: Das Unternehmen wird seinen Mitarbeitenden sogar ermöglichen, auch einige Tage vom Urlaubsort arbeiten zu dürfen. "Arbeiten, wo andere Urlaub machen" schmunzelt Zimmermann. All das soll auf die Arbeitgeberattraktivität einzahlen und helfen Mitarbeitende zu binden, beispielsweise wenn diese wegziehen. In Zukunft erleichtert die Möglichkeit aus der Ferne zu arbeiten aber auch, geeignete Personen außerhalb des gewohnten Einzugsgebietes zu finden.

Frühzeitig agieren und Krisen nutzen

Auch beim Thema Lockdown und Homeoffice kam dem Unternehmen zu Gute, rechtzeitig die notwendigen Weichen gestellt zu haben. "Dank einer zukunftsorientierten IT-Abteilung waren die technischen Grundlagen schnell geschaffen, um die Mitarbeitenden ins Homeoffice zu schicken." Mitarbeitende haben inzwischen auch zu Hause eine professionelle Ausrüstung.

Wichtiger ist aber noch: Die Geschäftsführung hatte wichtige Veränderungen bereits vor der Krise angestoßen. So hatte sich das Unternehmen bereits drei Jahre zuvor auf den Weg gemacht, agile Arbeitsweisen, geeignete Softwaretools, notwendige Dokumentationen und Controllinginstrumente sowie eine Vertrauenskultur zu entwickeln und zu implementieren. Dieser Rahmen erleichterte es den Mitarbeitenden selbstständig und dezentral miteinander zu arbeiten und den Führungskräften virtuelle Teams zu leiten. Regelmäßige Videoinformationen der Geschäftsführung, Betriebsversammlungen und zeitnahe Informationen über neue Maßnahmen stellen darüber hinaus sicher, dass ein ausreichender Kommunikationsfluss auch ins Homeoffice sichergestellt ist.

Innovative Unternehmen wie wir," sagt Zimmermann „tun sich sicher leichter solche Krisen zu bewältigen und daraus sogar etwas Positives zu ziehen."

Das Unternehmen:

Wachendorff Automation GmbH & Co.  KG
Branche: Maschinenbau
Mitarbeitende: 160
Ort: 65366 Geisenheim
URL: www.wachendorff-automation.de

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Alexander Sonntag Digitalisierung & Innovation / Fachbereichsleiter

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