Design – mehr als das Aussehen des Produkts

Dabei geht es keineswegs nur um das Design von Produkten. Auch Dienstleistungen wollen gestaltet sein. Und nicht zuletzt zählt auf dem Markt ohnehin nur der erfolgreich bewältigte gesamte Vermittlungsaufwand, der vonnöten ist, die Produkte und Dienstleistungen zum Kunden zu kriegen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Dabei handelt es sich keineswegs um Werbung. Denn auch Bedienungsanleitungen, Bestellvorgänge oder Benutzeroberflächen wollen gestaltet sein. Es geht um die umfassende Betrachtung des gesamten Produkterlebens.

So verstanden ist Design sehr viel mehr als ein stylischer Eierbecher oder eine abgefahrene Anzeige. Design ist in der Lage, die Ausrichtung eines Unternehmens entscheidend zu bestimmen. Ausgehend von der Gestaltung eines Produktes oder einer Dienstleistung werden Zielgruppen abgesteckt und Weichen für die Positionierung des Unternehmens gestellt. Jedes Produkt, jede Dienstleistung muss an den Kunden gebracht werden, und zwar auf einem Weg, der die anvisierte Zielgruppe auch erreicht. Auch dies ist eine genuine Designerkompetenz. Erst dann folgt die konkrete Gestaltung der Anzeige, des Spots, der Kampagne. Design begleitet den gesamten Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung, nicht nur den unmittelbaren Nutzungsaugenblick.

Über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheidet, ob man über den gesamten Lifecycle des Produktes oder der Dienstleistung verlustarm die gewünschten Ergebnisse erzielt.

Info 

Die zentralen Fragen des Design Lifecycle lauten:

  • Was leisten die Produkte/Dienstleistungen?
  • Wie erhalte ich Produkte/Dienstleistungen?
  • Wie bediene ich Produkte/Dienstleistungen?
  • Wie entsorge ich Produkte/Dienstleistungen, beende die Nutzung? 

Erfolgreich kann nur sein, wer ausschließlich die gewünschten Antworten auf die zentralen Fragen in den Köpfen der Zielgruppe verankert. Ein Produkt mit tollem Leistungsversprechen kann schon an der mangelnden Usability des Internet-Bestellvorgangs empfindlich verlieren. Undurchsichtige Vertragsbedingungen, verschachtelte Bedienerführung oder nervtötend kleinteilige Batteriefachverriegelungen können einem das attraktivste Produkt verleiden. Selbst die tollste Erfindung ist unverkäuflich, wenn das Marketing seinen Markt verfehlt, Prospekte unverständliches Fachkauderwelsch absondern, winzige Schrift auf bunt gemusterten Hintergründen die Lesbarkeit unnötig erschwert.