Produkte erfolgreich vermarkten

Bei der Gestaltung von Produkttexten und Werbematerialien kann es sinnvoll sein, je nach Zielgruppe unterschiedliche Produkteigenschaften (Nutzen) hervorzuheben.

„Aus Kundensicht kommunizieren“ bedeutet, sich intensiv mit den Bedürfnissen, Erwartungen, Lebensstilen und Konsumwünschen der Konsumenten zu befassen. In der Kommunikation sollten alternsbedingte Veränderungen kein Thema sein. Besser sind Botschaften, die auf Grundbedürfnisse wie Sicherheit, Selbständigkeit, Teilhabe, Mobilität und Gesundheit eingehen. So wird beispielsweise die Werbung für E-Bikes die Freude am Fahrradfahren und das Gefühl von Selbständigkeit, Gemeinsamkeit und Vitalität betonen, auch wenn es vor allem ältere Menschen sind, die wenn die Kräfte nachlassen, vom klassischen Fahrrad auf das Elektrorad umsteigen.

Tipps
  •  Machen Sie den Nutzen Ihres Produkts für die Kunden deutlich, vor allem den besonderen Nutzen für Ältere.
  • Stellen Sie heraus, dass Ihr Produkt auf die Grundbedürfnisse Älterer wie Sicherheit, Gesundheit, Teilhabe, Selbständigkeit oder Selbstbestimmtheit im Alter eingeht.
  • Verbinden Sie Ihr Produkt mit emotionalen Werten wie Sympathie, Vertrauen, Lebensfreude, Gemeinschaft, Exklusivität.
  • Lassen Sie Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung überprüfen und zeichnen es mit einem anerkannten Qualitäts- oder Gütezeichen aus. 

Erfolgreich kommunizieren

Die Entwicklung einer erfolgreichen Zielgruppenansprache ist anspruchsvoll, da die älteren Zielgruppen ebenso unterschiedlich sind wie jüngere. Zudem fühlen sich die meisten älteren Menschen von der Werbung nicht angesprochen. Statt langweiliger Stereotypen wie die „Kuchen-backende-Oma“ sind heute differenzierte Altersbilder gefragt, die die unterschiedlichen Lebenswelten, Erfahrungen und Lebensstile Älterer positiv darstellen. Originelle Werbung, die ältere Konsumenten ernst nimmt, weckt Konsumwünsche und vermittelt ein sympathisches und vertrauenswürdiges Bild von Ihrem Unternehmen.

Ein sehr schönes Beispiel ist ein Fernsehspot von Bertolli, der zeigt, warum die Italiener auch im Alter noch so fit sind. Pietros Tipp ist anzusehen unter www.bertolli.de/diemarkebertolli/tvspots.asp 

Tipp 
Vermeiden Sie die Bezeichnung „Senioren“ in der Kundenkommunikation. Einerseits sagt
das Alter allein wenig über Konsumwünsche, Präferenzen oder Anforderungen. Andererseits wollen Menschen bis zum Alter von 75 oft gar nicht so bezeichnet werden.
Auch andere Bezeichnungen wie Best Ager oder Silver Surfer gefallen den wenigsten. 

Verständliche Sprache und eindeutige Bildmotive

Die wichtigsten Punkte zuerst: Verkaufstexte, Gebrauchsanleitungen, Broschüren und Werbeanzeigen sollen gut lesbar und einfach zu verstehen sein. Das heißt: Anglizismen, Fachtermini und Fremdwörter möglichst sparsam verwenden und immer erklären oder übersetzen. Ein klarer Aufbau und Überschriften, die den Inhalt gut strukturieren, sind dabei ebenso wichtig wie ein einfacher Satzbau ohne komplizierte Einschübe oder lange Nebensätze. Geachtet werden sollte auch auf eine sorgfältige Trennung von Fach- und Zielgruppenansprache. Bei der Gestaltung sollte auf eine angemessene Schriftgröße, auf klare Kontraste, die Farbauswahl und Bildmotive geachtet werden.

Bei Werbeanzeigen gilt: „Weniger ist mehr“. Ein übersichtliches Layout und eindeutige Botschaften bieten Orientierung. Die Fotomodelle sollten altersmäßig nicht zu weit von der Zielgruppe entfernt sein (ca. 10 bis 15 Jahre jünger) und die Motive die unterschiedlichen Lebenswelten älterer Menschen spiegeln.

TIPP
Wertschöpfungs- und Vertriebsstrukturen verändern sich. Viele Konsumgüterhersteller suchen bereits den direkten Weg - auch zu den älteren Konsumenten. Die „jungen Alten“ sind heute zu fast 70 Prozent im Internet unterwegs. Sie nutzen Portale, Blogs, Soziale Netzwerke um sich zu informieren und immer öfter, um online zu kaufen. Hinweise darauf gibt auch die Verbraucherstudie „Distanzhandel in Deutschland 2009“ beauftragt vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH). Voraussetzung ist, dass das Internetangebot einfach zu bedienen und gut zu nutzen ist (Usability, Barrierefreiheit). Orientieren Sie sich dabei an Standards wie den „Web Content Accessibility Guideline 2.0 (WCAG2)“ oder der „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BIVT)“. Planen Sie E-Commerce und Social Media in Ihre Marketingstrategie ein.