3. Schritt: Ursachenanalyse

Fehlzeitendaten allein geben noch keine Auskunft über die Ursachen ihres Zustandekommens. Sie können in der Altersstruktur, den Berufsgruppen, den Arbeitsanforderungen, dem Betriebsklima etc. liegen. Vermeiden Sie daher voreilige Schuldzuweisungen an Beschäftigte oder auch Führungskräfte. Ziel der Fehlzeitenanalysen ist es, Handlungsbedarf und Ansatzpunkte für die Verbesserung der Gesundheitssituation zu erkennen. Nutzen Sie deshalb die Daten als Ausgangspunkt für vertiefende Analysen und für Gespräche mit den Betroffenen.

  • Fehlzeiten in einzelnen Bereichen können auf eine gestörte Arbeitssituation hinweisen wie räumliche Gegebenheiten, organisatorische Probleme, medizinische Aspekte oder soziale Belastungen. Sie können das mit Hilfe von Arbeitsplatzbegehungen, Gefährdungsbeurteilungen, Expertengesprächen, Gesundheitszirkeln oder Mitarbeiterbefragungen genauer untersuchen.
  • Hohe Fehlzeiten, die sich gleichmäßig über das ganze Unternehmen verteilen und unabhängig von Personengruppen (nach Tätigkeit, Organisationsbereich oder anderen Kennzeichen) auftreten, deuten darauf hin, dass die Ursachen tiefer liegen und Veränderungen bei der Führung und Zusammenarbeit, der Fehlertoleranz oder dem Umgang mit Verantwortung sinnvoll wären.
  •  Ein hoher Anteil an Langzeiterkrankten bzw. ein hoher Anteil der durch Langzeiterkrankte verursachten Arbeitsunfähigkeitstage legt eine Konzentration der Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung auf Prävention und Wiedereingliederungshilfen (siehe auch Leitfaden 2) nahe.

Beziehen Sie die Mitarbeiter bei der Suche nach Ursachen für die Fehlzeiten ein. Lassen Sie sich dabei eventuell von externen Experten, zum Beispiel der Betriebskrankenkasse, unterstützen. Entwickeln Sie gemeinsam Maßnahmen und setzen Sie diese um.