Die drei Verbund-Partner Handwerkskammer Freiburg, Handwerkskammer Region Stuttgart und Handwerkkammer Karlsruhe bauen ein Nachfolgenetzwerk in Baden-Württemberg auf. Der Fokus der Netzwerkarbeit liegt auf der Sensibilisierung für das Thema Unternehmensnachfolge. Ziel ist es, ein landesweit flächendeckendes Informations-, Sensibilisierungs- und Beratungsnetzwerk aufzubauen. Dr. Dirk Frederik Gebert berichtet über die Zielgruppen, thematischen Schwerpunkte und die Vorteile des Nachfolgenetzwerkes.
Welche Zielgruppen sprechen Sie mit dem Nachfolgenetzwerk an?
Junge Meisterabsolventen, da sie häufig nicht ausreichend über die Chancen und Möglichkeiten einer Betriebsübernahme informiert sind. Weitere Zielgruppen sind Studierende, Hochschulabsolventinnen und -absolventen, Schülerinnen und Schüler, Studienabbrecherinnen und -abbrecher, Quereinsteigende, und insbesondere Frauen und Personen mit Migrationshintergrund. Sie sollen für eine Existenzgründung im Handwerk durch Betriebsnachfolge sensibilisiert werden.
Um sie zu erreichen, sind unter anderem folgende Formate vorgesehen: Vortragsveranstaltungen in Präsenz und Web-Seminare, die Gründung eines Nachfolge-Clubs, Präsentationen in Schulen und Hochschulen, Best-Practice-Beispiele, Karriere-Checks, Profiling für Existenzgründer und Übernahmeinteressierte und Nachfolgecoachings (z. B. Nachfolgepitches und Praxisdialoge).
Was sind die thematischen Schwerpunkte ihres Nachfolgenetzwerkes?
Jede der drei beteiligten Kammern verfolgt im Rahmen des Nachfolgenetzwerkes einen anderen thematischen Schwerpunkt.
Die HWK Freiburg engagiert sich mit der „Nachfolgeakademie“ für die Entwicklung und Ausgestaltung eines Nachfolgenetzwerkes an Führungskräften, Jungmeisterinnen und Jungmeistern und Gesellinnen und Gesellen im Handwerk.
Das Nachfolgecoachingder HWK Karlsruhe begleitet insbesondere potenzielle Betriebsnachfolgende mittels Profiling und passender Veranstaltungskonzepte und -Modelle.
Die „Offensive Unternehmertum“der HWK Region Stuttgart engagiertsich für die Sensibilisierung von potenziellen Nachfolgenden wie z. B. Studierenden.
Welche Angebote und Vorteile entstehen durch ein Nachfolgenetzwerk in Baden-Württemberg?
Die in unserer Projektarbeit gewonnenen Ergebnisse werden in regelmäßigen Treffen ausgetauscht und evaluiert, so dass sich ein landesweit flächendeckendes Informations-, Sensibilisierungs- und Beratungsnetzwerk ergibt. Außerdem bieten bestehende Tools, die in das Nachfolgenetzwerk integriert werden, wie die Betriebsbörse „Nexxt-Change“ und regionale Betriebsbörsen, gute Möglichkeiten zum Zusammenkommen von Übergebenden und Übernehmenden. Darüber hinaus wird die Homepage des Nachfolgenetzwerkes um ein breites Portfolio an Nachfolgethemen erweitert, durch das sich Nachfolgeinteressierte informieren und weiterbilden können. Auf der Homepage findet sich auch der laufend aktualisierte Veranstaltungskalender mit interessanten Themen für Nachfolgeinteressierte.
"Nachfolgenetzwerk Baden-Württemberg" ist ein Modellprojekt der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Insgesamt entwickeln bundesweit 30 Modellprojekte innovative Lösungen, um den Fortbestand und die Weiterentwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland zu sichern. Sie sensibilisieren und qualifizieren zum Thema Nachfolge, sprechen neue Zielgruppen an und bauen (regionale) Netzwerke auf. Einen Überblick über alle geförderten Modellprojekte erlangen Sie hier.
#ichwillunternehmen - Die HWK Region Stuttgart zeigt im Rahmen des Nachfolgenetzwerkes Beispiele erfolgreicher Nachfolge, welche sie über Social-Media-Aktionen vermarktet:
Gemeinsam stark in die Zukunft - lernen Sie drei Gründende der HWK Freiburg kennen:
- © TommL; iStock.com - hudiemm / iStock.com – Nachfolgerin und Nachfolger, Nadezhda, HWK Freiburg (29_Nachfolgenetzwerk_BaWü_01.jpg)