Beim diesjährigen Regionaldialog „Deutschland gründet“ stand Mecklenburg-Vorpommern mit Rostock und Greifswald als Gründungsstandorte im Mittelpunkt. Über 150 Teilnehmende verfolgten die Veranstaltung am 28. Juni 2022 vor Ort in der ehrwürdigen Aula der Universität Rostock und bundesweit über den Livestream. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Modellvorhabens "Best Practice Gründungsökosysteme in den neuen Ländern" statt - ein gemeinschaftliches Vorhaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des Staatsministers und Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider, der auch anwesend war.
Mecklenburg-Vorpommern im Fokus
Die Gründungskultur in Deutschland stärken – das ist das Ziel der Veranstaltungsreihe „Regionaldialog – Deutschland gründet“ des RKW Kompetenzzentrums. Partner in diesem Jahr war die Initiative „ACCELERATE:MV“ des Zentrums für Entrepreneurship der Universität Rostock. Der diesjährige Regionaldialog hat durch sein breit zusammengesetztes Programm und die vielen Möglichkeiten zum Austausch innerhalb der regionalen Gründungsökosysteme in Mecklenburg-Vorpommern angeregt. Durch Best-Practice-Beispiele wurden wichtige Impulse zur Förderung von Unternehmertum in der Region gegeben und zu mehr unternehmerischer Initiative ermutigt. Mit dabei waren Gründerinnen, Gründer, Startups, gründungsunterstützende als auch gründungsinteressierte Personen aus der Region sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und Wirtschaft.
Digitalisierung als Chance
Christi Degen, Geschäftsführerin des RKW Kompetenzzentrums, und Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock, eröffneten die Veranstaltung und betonten die Wichtigkeit des Zusammenkommens und der Austauschmöglichkeiten. Der Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel, stellte in seinem digitalen Grußwort die Bedeutung vor allem von digitalen Geschäftsmodellen für Startups in MV heraus. Mareike Donath aus gleichem Haus betonte ebenfalls die Chance der digitalen Transformation und hob die Initiative „digitales MV“ der Landesregierung hervor.
Prof. Dr. Arndt Rolfs, CEO von Arcensus und Gründer des börsennotierten Unternehmen Centrogene beschrieb in seiner Keynote von seinen erfolgreichen Gründungen im Biotech-Bereich und warb mit der Aussage „Provinz tut gut!“ für den Gründungsstandort Rostock. Seine Empfehlungen: Talente fördern und sie frühzeitig motivieren zu gründen, Mut und keine Angst vor dem Scheitern zu haben und eine bessere Fehlerkultur zu entwickeln.
Förderung von Gründerinnen und Gründern aus der Hochschule heraus
Marie Langhof und Dr. Gudrun Mernitz von den im Rahmen des genannten Modellvorhabens geförderten Initiativen aus Mecklenburg-Vorpommern „ACCELERATE:MV“ und „StartUp NORD°OST° - Leinen los“ stellten ihre Strategien zur Entwicklung von Gründungsökosystemen vor. Beide sind eingebettet in ein großes Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren innerhalb ihrer Initiativen und Regionen. Unter dem Motto „So geht ‚Startup‘ in Mecklenburg-Vorpommern“ zeigten die Gründerinnen und Gründer von Artesa, Hydronauten, Nebula Biocides und NIPOKA mit ihren Gründungsstories eindrucksvoll, wie mit Hilfe digitaler Spitzentechnologie, Kreativität sowie unternehmerischen Mindset Unternehmertum von der Hochschule heraus und außerhalb der großen Metropolen möglich ist.
Positive Selbsteinschätzung zur Gründungsfähigkeit
Anschließend präsentierten Prof. Dr. Florian Täube und Dr. Matthias Wallisch vom RKW Kompetenzzentrum die aktuellen Ergebnisse des GEM-Länderberichts Deutschland 2021/22. Obwohl Mecklenburg-Vorpommern eher eine niedrige Gründungsquote zu verzeichnen hat, ist auffallend wie positiv die Selbsteinschätzung zur Gründungsfähigkeit ist: Mecklenburg-Vorpommern belegt hier den 4. Platz im Bundesländervergleich. Detaillierte Auswertungen zu den regionalen Unterschieden sind in den GEM-Infografiken dargestellt.
Zukunft des Gründungsstandorts MV
Zum Abschluss der Veranstaltung diskutieren Nico Gramenz (Factory Berlin), Dr. Gudrun Mernitz (StartUp NORD°OST° - Leinen los), Jan Klaiber (ACCELERATE:MV) sowie der Staatsminister und Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider, über Ideen und Ansätze zur Etablierung des Gründungsstandorts Mecklenburg-Vorpommerns. Schneiders Einschätzung mit gesamtostdeutscher Perspektive: „Die wirtschaftliche Landkarte Ostdeutschlands verändert sich. Derzeit entstehen viele neue Strukturen, nicht nur, aber auch durch die Ansiedlung von Firmen wie Tesla oder Intel. Der Osten hat das Potential, Spitzenreiter bei zukunftsträchtigen Schlüsseltechnologien zu werden.“ Vor dem Hintergrund des Klimawandels und den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine sehe er als Megatrend die Erschließung alternativer Energieversorgung, so Schneider. Hier können Startups mit ihren Innovationen einen entscheidenden Beitrag leisten. Gramenz ergänzte mit seiner Erfahrung aus Berlin, nicht nur regional zu denken, sondern auch internationale Netzwerke aufzubauen. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vereint viele Attribute, die den Standort für Startups attraktiv machen. Wichtig ist es, die vielfältigen Vorteile auch nach außen zu kommunizieren.
Bevor Prof. Dr. Florian Täube, Leiter des Fachbereichs „Gründung“ im RKW Kompetenzzentrum, in das Get-Together der Veranstaltung überleitete, würdigte er die Region: „Die Veranstaltung hat deutlich gezeigt, welches Potenzial in der Region und vor allem in der Forschung aus der Hochschule steckt: beeindruckende Gründungsgeschichten vor allem aus digitalen und hochtechnologischen Branchen, die technisches Know-how mit innovativen Ideen und viel Unternehmergeist kombinieren. Das RKW Kompetenzzentrum freut sich über diese Erfolge und darüber, diese Entwicklung im Rahmen des Modellvorhabens „Best Practice Gründungsökosysteme in den neuen Bundesländern“ zu begleiten.“
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- Zu weiteren Informationen über die Veranstaltungsreihe "Regionaldialog" und zur Video-Aufzeichnung vom 28. Juni 2022.
- Weitere Informationen über das vom RKW Kompetenzzentrum begleitete Modellvorhaben „Best Practice Gründungsökosysteme in den neuen Bundesländern“
- Zum GEM Länderbericht Deutschland 2021/22, der als zum Download zur Verfügung.
Bildnachweis aller Fotos: bundesfoto / Bernd Lammel
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