Eine gute Ausbildungswebseite ist keine Frage der Unternehmensgröße ...

... sondern der Inhalte. Jugendliche, die auf der Suche nach einem Praktikumsplatz, einem Ausbildungsberuf im Allgemeinen oder einer konkreten Ausbildungsstelle sind, wollen vor allen Dingen eines auf der Unternehmenswebsite finden: Informationen, die ihnen weiterhelfen. Wie sich eine Azubiseite auch im kleinen Betrieb umsetzen lässt und worauf inhaltlich zu achten wäre, erzählt Ihnen Peter Gress, der für seinen Esslinger Friseursalon die Website (www.gress.de) betreut.

Herr Gress, wie sind Sie zu Ihrer Website gekommen und wie pflegen Sie sie?

PG: Ich habe mir die Rechte an meiner Eigennamen-URL bereits 1995 gesichert. Viele Relaunches später hat mein Webmaster die Urversion meiner jetzigen Website gestaltet. Er hat mir Templates angelegt, damit ich meine Inhalte mit Typo3 selber einpflegen kann. Ich arbeite durchschnittlich zweimal pro Monat an den Inhalten.

Was hat Sie in etwa das Aufsetzen dieser Website gekostet?

PG: Die Kosten lagen um die 2.500 Euro, weil wir einige Inhalte von der Vorgängerversion übernehmen konnten. Die jährliche Pflege durch den Webmaster kostet ungefähr 1.000 bis 1.200 Euro.

Und wie ist die Arbeit mit Ihrem Content-Management-System Typo3? Kostet die regelmäßige Pflege viel Zeit?

PG: Die beiden Monatstermine für die Webseite liegen je Sitzung bei ca. 120 Minuten. Das Texten ist der hauptsächliche Zeitfresser bei der Arbeit an der Website. Das eigentliche Einpflegen geht fix.

Neben der Zeit – gibt es weitere Aspekte, die bei der Erstellung und Pflege der Website berücksichtigt werden müssen und zu Stolpersteinen werden könnten?

PG: Bildrechte sind ein großes Problem. Darüber hinaus: Man muss sich des konzeptionellen Aufwands bewusst sein. Aber es lohnt sich.

Was war für Sie der Auslöser, auf Ihrer Website den Bereich Ausbildung dergestalt auszubauen?

PG: Für Interessenten einer Friseurausbildung gibt es außer den Seiten der Verbände keine wirklich guten Informationsseiten im Netz. Wir ziehen mit der Seite Jugendliche an, die sich vielleicht nicht bei uns bewerben, weil sie weiter weg wohnen. Aber die Jungen twittern, whatsappen, mailen, facebooken oder instagramen, und das nutzen wir.

Welche Inhalte gehören für Sie auf jede Azubiseite?

PG: Die Basics zum Berufsbild, die Inhalte der Ausbildung, alles rund um die Gesellenprüfung und die Möglichkeiten alternativer Ausbildungswege. Bewerber wissen teilweise über die Möglichkeit einer Meisterprüfung im Handwerk, haben aber überhaupt keine Ahnung von den weiterführenden Maßnahmen (Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks oder sogar ein FH-Studium). Aber auch die Spezialisierung im fachlichen Bereich (etwa Colorist, Hair & Make-up Artist, Visagist und die damit verbundenen Einsatzmöglichkeiten bei Film, TV und Fotografie) muss mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Wenn Jugendliche heute zum Durchhalten animiert werden sollen, sind Aussichten, Visionen und Ziele gefragt.

Aus Ihren bisherigen Erfahrungen heraus, was haben Sie in Bezug auf die Azubiseite als Webpräsenz gelernt?

PG: Man muss mit der Zeit gehen, sie kontinuierlich verbessern. Es wird im laufenden Jahr noch einige Erweiterungen auf der Ausbildungsseite (z. B. persönliche Erfahrungsberichte und Vorstellungen) sowie einen Relaunch der gesamten Website am 4. November 2015 geben. Ich möchte eine vollständige Informationsseite für mögliche Azubis haben – weil es heutzutage notwendig ist!