Im folgenden Blog-Beitrag möchte ich über Strategien und Tipps sprechen, wie Sie den Tag im Homeoffice gestalten können und worauf Sie achten sollten. Dabei wende ich mich besonders an die Mitmenschen, die unvorbereitet und zum ersten Mal mit dem Arbeiten von zu Hause aus konfrontiert sind. Beschäftigte, die wegen Corona von heute auf morgen mit dem Laptop unter dem Arm zum Arbeiten nach Hause geschickt wurden, haben es nicht gerade leicht. Für einige dieser Menschen – und vielleicht auch für Sie – ist diese 360-Grad-Veränderung des Arbeitsalltags eine Herausforderung. Ich möchte Sie dabei aus der Ferne so gut es geht unterstützen und mit Ihnen mein Erfahrungswissen über Strategien, wie Homeoffice erfolgreich gelingen kann, teilen. Aus meiner Sicht gibt es fünf zentrale Punkte, die Sie niemals außer Acht lassen sollten: Kleidung, Organisation, Zielsetzung, Pausen und Störfaktoren.

Die richtige Kleidung

Ganz wichtig! Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung morgendlicher Routine für den Start in den Tag. Dazu gehört, sich morgens für die Arbeit zu „rüsten“. Auch wenn Sie im Homeoffice keiner sieht (es sein denn natürlich, es gibt eine Videokonferenz), rate ich Ihnen davon ab, sich mit einem „zu legeren“ Outfit an den Laptop zu setzen. Bei einer Videokonferenz mit dem Chef oder den Kolleginnen und Kollegen, könnten dadurch falsche Signale übermittelt werden. Machen Sie sich für sich selbst zurecht, wählen Sie ein schönes Outfit aus, was Sie sonst auch im Büro tragen würden – ich verspreche, es wird sich für Sie lohnen. Warum ist das so wichtig? Kleidung übermittelt nicht nur bestimmte Gefühle, als routinierte Verhaltensweise wirkt sie sich positiv auf die eigene Produktivität aus. Nach Feierabend können Sie sich wieder umziehen und Sie werden feststellen, dass die bequeme Kleidung auch eine entspannende Atmosphäre erzeugt.

Eine gute Organisation

Sie ist bedeutsam für die Arbeitsaufgaben wie auch für den privaten Bereich. Bevor Sie also anfangen Ihre To-do-Liste für die Arbeit zu erstellen, müssen Sie Arbeit und Privates unter einem Dach koordinieren. Das heißt, Sie müssen Ihren Alltag neu strukturieren: Wann wird gearbeitet? Wann ist Pause? Wann geht es in den Feierabend? Wann arbeitet der Partner bzw. die Partnerin? Das ist wichtig, weil Sie so merken, wann Sie gut arbeiten können oder wann es überhaupt nicht passt. Ich rate dazu, sich ein größeres Zeitfenster inklusive Pausen „nur für die Arbeit“ zu blockieren. Denn permanente Unterbrechungen rauben Kraft und Nerven. Sie ermüden, weil wir uns immer wieder neu fokussieren müssen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren Zeitplan auch mit Ihrer Familie oder den Mitbewohnern teilen oder gar abstimmen. Das schafft Klarheit für alle Beteiligten.

Klare und realistische Arbeitsziele

Erstellen Sie sich eine To-do-Liste und berücksichtigen Sie dabei auch den zeitlichen Aufwand. Das hilft Ihnen fokussiert zu bleiben. Sortieren Sie die Aufgaben nach Prioritäten, z. B. nach Dringlichkeit. Sie können aber auch mit den „unangenehmen“ Aufgaben anfangen, um diese nicht aufzuschieben. Achten Sie aber stets darauf, sich den Zeitplan nicht vollzustopfen. Planen Sie anfangs die Zeitfenster lieber etwas großzügiger – bis Sie ihren Rhythmus gefunden haben. Sie erreichen damit, dass Sie am Ende des Tages mit ihrer Leistung zufrieden sind und vermeiden das Gefühl, „nichts“ geschafft zu haben. Sollten Sie unsicher sein, was die Zeitplanung betrifft, können Sie sich auch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in einer Telefonkonferenz darüber austauschen und gegebenenfalls den ersten Zeitplan gemeinsam erstellen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Richtig Pausen machen

Für ein produktives Arbeiten ist das Einhalten regelmäßiger Pausen elementar. Gesundheitsexperten raten dazu, die Bildschirmarbeit alle 90 Minuten durch eine kurze Pause zu unterbrechen. So sieht es auch der Arbeitsschutz vor. Begründet wird das anhand der Theorie des „Basic Rest Activity Cycles“ (BRAC). Dieser zufolge unterliegen Menschen, während Sie schlafen, einem 90-minütigen Zyklus. Innerhalb dieses Zyklus durchlaufen Menschen mehrere Leicht- und Tiefschlafphasen, in denen das Gehirn diverse Informationen des Alltags erst verarbeitet und sich anschließend erholt. Der Zyklus wiederholt sich mehrmals in der Nacht. Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen lässt sich dieses Muster auch auf den Tag anwenden.

Am wichtigsten ist und bleibt jedoch die Tatsache, dass Sie Ihre Pausenzeit ernstnehmen und als Pause nutzen, um sich zu erholen. Pause machen und währenddessen „mal schnell“ etwas Privates erledigen, das ist nicht erholsam und keine Pause. 

Störfaktoren – was tun dagegen?

Die Vermeidung von Störfaktoren ist ebenfalls eine große Herausforderung, insbesondere wenn kein Arbeitszimmer zur Verfügung steht und die ganze Familie anwesend ist, lassen sich Geräusche vielleicht nicht immer vermeiden. Hier helfen im Worst Case „Ohropax“ oder Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Funktion oder sofern Sie dies mögen, Musikhören über Kopfhörer. Auf andere Dinge haben wir durchaus mehr Einfluss. Soziale Medien etwa, sie lassen sich wunderbar zeitweise blockieren. Das gemeinsame Aufstellen von Verhaltensregeln mit der Familie oder den Mitbewohnern kann ebenfalls dabei helfen, nicht permanent von der Arbeit abgelenkt zu werden.

 

Weitere lesenswerte Tipps zum Thema, wie Sie auch unter widrigen Umständen im Homeoffice gesund arbeiten können erfahren Sie im Blog-Beitrag meiner Kollegin Beate Schlink: "Homeoffice" in Zeiten von Corona. Wie Sie auch unter widrigen Umständen gesund arbeiten

Weitere nützliche Informationen halten auch diese Websites bereit:

Corona-Home-Office-Guide. So schaffen Arbeitnehmer und Arbeitgeber den Umzug

Arbeitszeitgesetz

Bildschirmarbeitsverordnung

Bildschirm- und Büroarbeitsplätze Leitfaden für die Gestaltung Herausgegeben von: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

YouTube – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

YouTube – 10 DIY Hacks To Improve Your Home Office | Forbes