Erwerbstätigkeit und Beschäftigung in Deutschland

Auch branchenübergreifend sind in den Jahren von 2005 bis 2015 mehr Menschen (plus 8,2 Prozent) in eine Beschäftigung gekommen. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem Zeitraum verdoppelt. Die Bundesagentur für Arbeit begründet dies durch die gute Konjunktur, sowie mit dem schwachen Euro und dem niedrigen Ölpreis; Faktoren, die den Export stärken. 2015 hatte die Erwerbstätigkeit mit 43 Millionen den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung, was vornehmlich am Anstieg der Beschäftigung von Frauen und Ausländern zuzuschreiben ist. Besonders das starke Wachstum im Dienstleistungssektor, wie Handel und Gesundheitsund Sozialwesen, haben eine sehr hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Die meisten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind zwar dem verarbeitenden Gewerbe zuzuschreiben, das Baugewerbe steht auf Platz sieben und Schlusslicht ist die Land- und Forstwirtschaft und Fischerei. Die allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen, wie demografischer Wandel und der Trend zur Akademisierung, lassen aber darauf schließen, dass der Bedarf an Arbeitskräften und gut qualifizierten Personal weiter steigen wird. In Gesundheits- und Pflegeberufen und in einzelnen technischen Berufen sind bereits Engpässe festzustellen.4

Umfrageergebnisse des ifo Beschäftigungsbarometer Deutschland von Juni 2017 bestätigen diesen Trend für alle Sektoren. Besonders dynamisch zeigen sich auch längerfristig die Industrie und der Bau, wo bereits seit einem Jahr mehr Einstellungen zu beobachten sind.5

4 Bundesagentur für Arbeit, Statistik/ Arbeitsmarktberichterstattung, Der Arbeitsmarkt in Zahlen 2005 bis 2015
5 ifo
Beschäftigungsbarometer Deutschland – Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Juni 2017, Deutsche Unternehmen suchen mehr Leute, BA_Arbeitsmarkt allgemein_Rueckblick-2005-2015.pdf, Stand: 30.06.2017