Beschäftigung von Frauen in der Bauwirtschaft

In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der im Baugewerbe tätigen Frauen nur leicht verbessert. Dabei könnte die Erwerbstätigkeit von Frauen in der Baubranche durchaus positive Effekte haben, nicht nur aufgrund des bestehenden großen Fachkräftemangels und -bedarfs der Branche. Erhebungen der SOKA-BAU für das Jahr 2015 verdeutlichen, dass zwar der Anteil der beschäftigten Frauen in der Bauwirtschaft gestiegen ist, allerdings ist dies überwiegend den angestellten Frauen, also dem kaufmännisch/technischen Bereich zuzuschreiben. Im Jahr 2000 waren noch 52 Prozent der Angestellten in der Baubranche Frauen, 2015 waren es bereits 64 Prozent. Bei den gewerblichen Arbeitnehmern hingegen liegt der Anteil der Frauen bei konstant niedrigen 1,1 Prozent. Allerdings zeigt sich ein Trend, dass vermehrt junge Frauen einen Ausbauberuf ergreifen. Hier hat sich der Anteil der Frauen in der Ausbildung von einem Prozent auf knapp zwei Prozent erhöht.

Eine wesentlich bessere Bilanz können allerdings Bauberufe mit höheren Qualifikationen aufweisen. Im Betrachtungszeitraum von 2000 bis 2015 ist der Frauenanteil im Dualen Studium von 2,5 Prozent auf acht Prozent deutlich gestiegen. Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen zudem in einer Sonderauswertung, dass Frauen in der Baubranche überwiegend in Berufen mit hoch komplexen Tätigkeiten betraut werden. Beispielsweise lag 2015 der Anteil der Frauen in der Bauplanung bei 27 Prozent, bei den Ausbauberufen nur bei 3,3 Prozent und in Hoch- und Tiefbauberufen nur bei 1,5 Prozent. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft weisen Frauen in der Bauwirtschaft mit 46 Prozent (gegenüber 14 Prozent) wesentlich öfter einen akademischen Abschluss auf.9

9 SOKA-BAU, "Weibliche Beschäftigte am Bau meist besser qualifiziert", 16. Dezember 2016