Erste Tipps zur Gewinnung weiblicher Fachkräfte für die Baubranche

Was könnten Bauunternehmen tun, um für Frauen attraktiver zu werden?

Bauberufe werden zunehmend auch für Mädchen attraktiver. Der Bauspezialist von heute ist ein gefragter Allrounder, der nicht nur über handwerkliches Geschick, sondern auch über umfassendes technisches Know-how verfügen muss. Neue Aufgaben, wie im Umweltbereich erfordern zusätzliches Wissen. Mit den gewachsenen Anforderungen haben sich auch die Berufsbilder gewandelt und neue entwickelt. Es gibt diverse Ausbildungsberufe, angefangen von klassischen Berufen, wie Maurer oder Straßenbauer, über relativ neue wie Baugeräteführer. Die Palette der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Bauwirtschaft ist vielfältiger, abwechslungsreicher, kreativer und durch die Digitalisierung auch innovativer geworden. Durch die zunehmende Digitalisierung in der Bauwirtschaft übernehmen in der Regel moderne Maschinen die körperlich schweren Arbeiten. Damit sind Köpfchen und Geschick zunehmend gefragt. Es gibt also genügend Gründe, als Mädchen einen Bauberuf zu erlernen, und für die Unternehmen, Mädchen und Frauen einzustellen. Zudem schafft der Digitalisierungsschub neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder. Neu ist beispielsweise der „BIM-Koordinator“ oder „BIM-Manager“. Diese sind gesucht und eröffnen neue Chancen – vor allem für Frauen, Work-LifeBalance, also für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen und privaten Be-dürfnissen. Viele Arbeiten können bequem von zu Hause im Home-Office erledigt werden (vergleich Praxisbeispiele auf den Seiten 28-29, 30-31 und 40-41).

Unsere Empfehlung

Überprüfen Sie die vorhandenen Positionen und verschiedenen Aufgabengebiete in Ihrem Bauunternehmen. Sicherlich sind einige darunter, die für Frauen und junge Mädchen durchaus attraktiv sein könnten.

Wer das Potenzial von Frauen sowie jungen Nachwuchskräften für die Besetzung von Fach- und Führungspositionen konsequent ausschöpfen will, muss die Organisation seiner Bauunternehmung für die Lebensrealitäten dieser Zielgruppen öffnen und flexible Arbeitszeiten, dezentrale Arbeitsformen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in allen Bereichen ermöglichen. Ein Beispiel ist das „Führen in Teilzeit“. Dabei wird dem von immer mehr Führungskräften geäußerten Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten nachgekommen und bietet Männern wie Frauen die Möglichkeit, auch in Führungspositionen Familie und Karriere besser in Einklang zu bringen. Für Frauen verbessern sich damit die Zugangschancen in Leitungspositionen. Das Bauunternehmen verschafft sich mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und einem attraktiven Kinderbetreuungsangebot grundsätzlich für alle Schlüsselpositionen aber besonders für Führungskräfte einen erheblichen Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Talente. Wir haben für Sie eine Checkliste auf Seite 52-54 dieser Handlungsempfehlung entwickelt, um zu überprüfen, ob Sie bereits für eine Beschäftigung von mehr Frauen gerüstet sind.