Liebe Frauen, liebe Mädchen

haben Sie sich bereits für einen Job in der Baubranche entschieden? Super! Hier ein paar praktische Tipps, die wir zusammengestellt haben.

  1. Durchbrechen Sie Klischees
    Erkundigen Sie sich zum Schulabschluss nicht nur beim Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit, sondern auch direkt im Bauhandwerk. Bei der Kreishandwerkerschaft können Sie in Erfahrung bringen, welche Unternehmen gerne ihren Wirkungskreis vorstellen möchten.
    Oder: Sie machen gerade Abitur und wollen im Anschluss Architektur oder Bauingenieurwesen studieren? Dann erkundigen Sie vor Ihrem Abiturabschluss nicht nur in den Studiensekretariaten oder beim Berufsinformationszentrum (BIZ), sondern auch in den Fakultäten.

    Grundsätzlich solltet Sie immer daran denken: Technik, Physik, Mathe und Bau sind Männer-Branchen? Quatsch! Wenn Sie sich in MINT-Fächern (MINT  = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) wohl fühlen, die nötigen Fähigkeiten und Motivation besitzen, steht Ihnen nichts mehr im Weg. Klischees können einfach durchbrochen werden. Hilfe und Unterstützung finden Sie bei dem nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen, namens „Komm, mach MINT“. Diese Netzwerk-Initiative begeistert mit innovativen Maßnahmen, Mädchen und Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe. Vorbeischauen lohnt sich also!
  2. Erfahrungen sammeln
    Wenn möglich: Praktika absolvieren! So viele wie möglich, so viele wie nötig! Probieren Sie es einmal in der Bauwirtschaft, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, was im Baubereich auf Sie zukommt. Um Erfahrungen zu sammeln, ist es sinnvoll, Praktika in verschiedenen Bereichen und Unternehmen zu machen, auch auf dem Bau, damit Sie viele Facetten der Arbeitswelt kennenlernen können. Ein Praktikum hilft bei der beruflichen Orientierung, bereichert das Studium und kann zusätzlich noch den eigenen Lebenslauf aufwerten, denn die praktische Erfahrung hebt Sie ab von anderen Bewerbern. Ebenso kann ein Praktikum eine gute Brücke von der Theorie in die Praxis sein und ermöglicht Ihnen zudem aufschlussreiche Einblicke in den Baualltag. Außerdem hilft es, erste Kontakte in der Berufswelt zu knüpfen. Sie werden sehen, die Bau- wirtschaft ist durchaus innovativ und kreativ.
  3. Stärken finden und nutzen
    Damit Sie Ihre Stärken nutzen können, müssen Sie sicher erst einmal herausfinden, wo diese liegen. Das kann durchaus schwer sein und seine Zeit dauern. Fragen Sie vielleicht mal andere Personen, wie sie Sie einschätzen oder wo sie Ihre Stärken sehen. Manch- mal ist das Ergebnis sehr überraschend und kann Ihr Selbstwertgefühl steigern. Wir zeigen in dieser Handlungsempfehlung erfolgreiche Frauen in der Baubranche. Sie sind tolle Vorbilder für junge Frauen. Viele von ihnen haben bei der Berufswahl Freunde, Familie oder auch ihre Lehrer um Rat gebeten und sind überwiegend bei ihrer Entscheidung bestärkt worden.
  4. Selbstvermarktung
    Viele Frauen stellen ihr Licht gerne unter den Scheffel. Das sollte nicht sein! Erarbeiten Sie gute Bewerbungsunterlagen, damit Sie zeigen können, dass Sie die Stelle nicht nur wollen, sondern auch qualifiziert dafür sind. Stellen Sie sich hierfür vor, Sie sind eine Marke: Welchen Slogan würden Sie repräsentieren, welchen Service können Sie anbieten und welche Werte vertreten Sie? Das ist eine gute Übung, um sich selbst und auch den Unternehmen die eigenen Fähigkeiten zu präsentieren.

    Stellen Sie Ihren eigentlichen Marktwert klar hervor! Dabei heißt es, Selbstkritik herunterfahren, Erfolge reflektieren, den eigenen Anteil daran deutlich kommunizieren und gezielt auf sich aufmerksam machen! Dies ist auch wichtig, wenn Sie sich auf eine höhere Position bewerben oder eine Qualifizierung, wie beispielsweise ein Duales Studium, anstreben. Vorgesetzte haben nicht immer einen Überblick über die Fähigkeiten und Leistungen einzelner Mitarbeiter.
  5. Setzen Sie sich Ziele
    Es ist bewiesen, dass klar definierte und ausformulierte Ziele besser erreicht werden, als nur die vage Vorstellung davon. Am besten ist es, wenn Sie sich einmal hinsetzen, sich ein Blatt Papier und einen Stift nehmen und ein Vision-Board (Zielcollage) erstellen. Das heißt, Sie überlegen für sich selbst, welche Ziele Sie erreichen möchten. Schreiben Sie alles auf. Je kreativer das gestaltet ist, desto besser! Dann hängen Sie sich Ihr Vision-Board gut sichtbar auf, damit Ihre Ziele immer präsent sind und Sie täglich verinnerlicht wer- den können. Das kann eine große Hilfe sein!

    Sie können auch Ihre Zukunft nach der Gesellenprüfung planen: Denken Sie Karriere also einmal anders: Berufsbegleitend zu studieren eröffnet Ihnen viele Perspektiven in der Baubranche.

    Auch nach dem Studium ist es mit dem Lernen nicht immer gleich vorbei. Karrierewege im Bauunternehmen können ganz unterschiedlich sein. Vielleicht haben Sie einen besonderen Schwerpunkt bei Ihrer Arbeit und können besonders gut mit Menschen umgehen oder Abläufe und verschiedene Gewerke koordinieren, oder Ihre besonderen Fähigkeiten liegen in der IT und Sie spezialisieren sich im Bereich der Digitalisierung.

    Sie haben bereits einen Job in der Baubranche? Toll! Nachfolgend ein paar praktische Tipps für diesen Fall:
     
  6. Bescheidenheit ist fehl am Platz
    Studien zufolge neigen Frauen eher dazu, zu „tief zu stapeln“. Häufig führt das dazu, dass Frauen bei Beförderungen übergangen werden und demnach weniger verdienen. Trommeln gehört zum Handwerk! Darum zeigen Sie allen, was Sie können und sein Sie nicht zurückhaltend dabei. Viele Frauen sind zu bescheiden mit ihren Fähigkeiten und schätzen ihre Leistungen weniger wert als sie es wirklich sind. Doch das nagt nicht nur am Selbstbewusstsein, sondern beeinflusst auch die Fremdwahrnehmung anderer. So trauen Ihnen Kollegen oder Ihr Vorgesetzter nicht genug zu und Sie werden immer nur Aufgaben unter Ihrem eigentlichen Potential aufgetragen bekommen. Also weg mit der falschen Bescheidenheit und stehen Sie zu Ihren Erfolgen und Talenten. Keine Angst, das wird niemand als Arroganz auffassen!
  7. Ruhig Eigeninitiative zeigen
    Es ist nicht so einfach, effektiv auf sich aufmerksam zu machen. Versuchen Sie, sich mehr einzubringen und Eigeninitiative zu zeigen, indem Sie Ihre eigenen Ideen äußern, Projekte ins Leben rufen und Verantwortung übernehmen. So wird Ihre Motivation deutlich und zusätzlich entwickeln Sie auch mehr Selbstbewusstsein.
  8. Keine Selbstzweifel zulassen
    Viele Frauen neigen dazu, an sich selbst zu zweifeln und suchen Fehler meist bei sich selbst. Das liegt daran, dass sie eher auf ihr Gegenüber ausgerichtet sind und Anerkennung von außen erfahren wollen, ohne explizit darauf hinweisen zu müssen. Männer sind da tendenziell extrovertierter und machen auf sich und ihre Leistung offensiver aufmerksam. Für Sie heißt dass, nicht mit Selbstzweifeln aufhalten. Glauben Sie an sich selbst und das, was Sie können! Dann werden es andere auch tun. Sie haben nichts zu verlieren und können auch mal ein Lob einfordern, wenn Sie denken, es verdient zu haben. Sie können ruhig selbst- bewusst über Ihre erledigten Aufgaben sprechen oder mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden sein. Ein wenig Eigenlob ist erlaubt und „stinkt“ nicht.
  9. Vernetzen Sie sich
    Networking steht auch Frauen gut und hat heutzutage einen hohen Stellenwert bekommen. Egal, ob bei der Stellensuche oder zum Erfahrungsaustausch mit anderen Fachexperten(innen); die Kommunikation und Vernetzung mit neuen Kontakten kann bei Karriereentscheidungen heute das Zünglein an der Waage sein. Zusätzlich können Sie durch den Kontakt mit anderen erfolgreichen Frauen (und Männern), den eigenen Horizont erweitern, über den Tellerrand schauen und viele neue Dinge lernen. Das kann sehr interessant sein und für Neues inspirieren.
  10. Haben Sie Mut zur Veränderung
    Zum Erfolg gehören auch Tiefschläge, das ist ganz normal. Aber es kann auch passieren, dass es danach nicht mehr besser wird und Sie beruflich einfach keine Erfüllung finden können. Sie fühlen sich in der Sackgasse. Dann ist es auch notwendig, dass Sie den Mut zur Veränderung haben und beruflich neu orientieren. Die Bauwirtschaft bietet verschiedene Möglichkeiten, also informieren Sie über andere Berufe innerhalb der Branche. Beispielsweise bietet die Digitalisierung neue, spannende Betätigungsmöglichkeiten und -perspektiven.
  11. Veränderungen akzeptieren
    Bloß keine Herausforderungen? Sie bleiben lieber in Ihrem Schneckenhaus sitzen und erledigen nur Sachen, die Sie wirklich gut können? Falsch! Schluss damit! Es wird Zeit, dass Sie sich auch mal an neue fordernde Aufgaben wagen, sonst kommen Sie nicht weiter und blicken nie über den Tellerrand. Sie werden überrascht sein, was noch alles in Ihnen steckt, wenn Sie sich trauen und es einfach ausprobieren. Ein neues Projekt ist geplant? Super! Der Chef sucht jemanden, der die Organisation übernimmt? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt… Nur Mut, sprechen Sie ihn an und signalisieren Sie ihm Ihr Interesse!
  12. Verbessern Sie Ihre Körpersprache
    Wie wichtig die Körpersprache im Berufsleben ist, wird oft unterschätzt. Dabei kann sie bei richtiger Anwendung gerade Frauen zum Erfolg verhelfen. Ver- suchen Sie bei wichtigen Anliegen eine ernste Mimik aufzulegen und nur sparsam zu lächeln, damit man Sie als Autoritätsperson wahrnimmt. Bei Präsentationen sollten Sie aufrecht stehen, die Schultern nach hinten und nicht in der Hüfte einknicken. Damit signalisiert Sie nicht nur Selbstsicherheit, sondern auch Professionalität und Kompetenz. Versuchen Sie es einfach mal! Sie werden überrascht sein.
  13. Setzen Sie Prioritäten
    Sie möchten es immer allen recht machen und jede Aufgabe perfekt erledigen? Der damit einhergehende selbstauferlegte Druck, den Sie sich aufzwingen, ist sehr ungesund und kann Sie körperlich und psychisch belasten und lähmen. Perfektionismus ist ein Laster, das Sie besser ablegen. Die Zauberformel für Ihr Problem heißt: Prioritäten setzen! Überlegen Sie, welche Aufgaben eine hohe Wichtig- und Dringlichkeit haben und erstellen Sie sich selbst eine Prioritätsliste. Unwichtige Dinge streichen Sie am besten gleich und fokussieren sich lieber auf das Wesentliche. So werden Sie produktiver und lernen, Ihre Kapazitäten einzuschätzen und damit zu „haushalten“.
  14. Es gibt nur Lösungen, keine Probleme
    Manchmal läuft ein Projekt nicht gut und Sie sehen die alleinige Schuld bei sich. Ihre Gedanken drehen sich jetzt nur noch um die eigene „Unfähigkeit” und „Versagen”. Diese Situation kennen Sie bestimmt. Das ist auch zunächst in Ordnung, denn manchmal geht nicht alles glatt und Fehler passieren nun einmal. Wichtig ist jetzt der richtige Umgang mit dem Problem. Konzentrieren Sie sich nicht auf die Problematik, sondern versuchen herauszufinden, was nicht funktioniert hat und was Sie jetzt besser machen könnten. Jedes Problem hat auch eine Lösung, Sie müssen sie nur finden. Geben Sie den negativen Gedanken nicht zu viel Raum, sondern lernen Sie aus Ihren Fehlern. So sammeln Sie nicht nur viel Erfahrung, sondern steigern auch Ihr Selbstbewusstsein!
  15. Aufgeben? Auf keinen Fall!
    Zu allerletzt möchten wir Ihnen noch eine Sache ans Herz legen: Niemals aufgeben!

    Wenn Sie für das einstehen, was Sie antreibt und Ihre Träume verfolgen, egal, was andere dazu sagen, werden Sie erfolgreich und zufrieden sein. Denn schlussendlich ist Ihr Wohlbefinden doch das Wichtigste, worum es beim Erfolg und im Leben geht. Sie sollten sich in Ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen, Aufgaben erledigen, die Ihnen Spaß machen und einen Beruf finden, der Sie erfüllt und den Sie Ihr ganzes Leben aus- üben möchten. Leben Sie Ihren „Bautraum“! 13

13 Quelle: in Anlehnung an Campusjäger Magazin: 15 Karriere-Tipps für junge Frauen, um im Beruf erfolgreich zu sein, URL: magazin.cam- pusjaeger.de/15-karriere-tipps-fuer-junge-frauen-um-im-beruf-erfolgreich-zu-sein/, Stand: 27.07.2017

Wir hoffen, diese Tipps helfen Ihnen weiter, motivieren und ermutigen Sie, Ihre Karriere auf dem Bau selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Nur Mut! Versuchen Sie es einmal!