Grußworte

Handlungsempfehlung: Potentiale von Frauen für die Bauwirtschaft besser erschließen und nutzen

Ilse Aigner – Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Die Auftragsbücher der deutschen Bauwirtschaft sind auch in diesem Jahr gut gefüllt. Gleichzeitig gilt es für die Branche, die Herausforderung des demografischen Wandels zu meistern. Der Wettbewerb um die klugen Köpfe, um Nachwuchs- und Fachkräfte ist auch in der Bauwirtschaft angekommen.

Bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften gewinnen Frauen immer stärker an Bedeutung für die Bauunternehmen. Mit dem Pilotprojekt „Frauen in der Bauwirtschaft – Potentiale stärker erschließen“ sollen daher mehr weibliche Nachwuchs- und Fachkräfte für eine Ausbildung und Karriere in einem Bauberuf begeistert werden. Zudem ist es Ziel des Projekts, das Image der Baubranche zu verbessern, die auch im Zuge der Digitalisierung neue Beschäftigungsfelder und Zukunftsperspektiven bietet. Die Baubranche bietet attraktive Verdienstmöglichkeiten, gezielte Karriereplanung und familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung. Home Office ist auch hier kein Fremdwort mehr.

Das Projekt greift aktuelle Handlungsfelder der Bauwirtschaft auf, wie z. B. die „Ausbildung von Frauen in technischen Berufsfeldern“, „Führung und Karriere“ oder die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, die mir besonders am Herzen liegen.

Vorbild-Frauen berichten dabei über ihren Werdegang und ihre Erfahrungen aus der Praxis in verschiedenen Bauberufen. Denn: Besonders Frauen können andere Frauen für eine Beschäftigung in der Baubranche begeistern.

„Frauen in der Bauwirtschaft“ mit Fokus Bayern will sowohl die gut qualifizierten weiblichen Fachkräfte als auch die Bauunternehmen als Arbeitgeber sensibilisieren. Daher unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie diese Initiative, die auf den Bayerischen Bauindustrieverband e. V., den Landesverband Bayerischer Bauinnungen, den Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt als starke Kooperationspartner zählen kann. Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg und hoffe auf zukünftig mehr „Frauen in der Bauwirtschaft“.

Gemeinsames Grußwort
Bayerische Bauverbände und Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

Der Anteil der berufstätigen Frauen ist in Deutschland in den letzten Jahren stetig angestiegen. Im täglichen Arbeitsleben stehen sie locker „ihre Frau“ – in der Bauwirtschaft, gerade im gewerblichen Bereich, sind sie allerdings immer noch die Ausnahme.

Tatsächlich hat sich der Anteil der Frauen bei den gewerblichen Arbeitnehmern, Angestellten und Auszubildenden in der Bauwirtschaft in den letzten zehn Jahren kaum merklich erhöht. Gleichzeitig leidet die Bauwirtschaft seit Jahren unter einem massiven Fachkräftemangel. Diese Entwicklungen können wir nicht akzeptieren. Hier muss sich etwas ändern.

Unser Ziel sollte es sein, mehr Frauen für eine Ausbildung und Beschäftigung in der Baubranche zu begeistern. Es ist wichtig, Hemmnisse auf beiden Seiten abzubauen, auf Seiten der Frauen, aber auch auf Seiten der Bauunternehmen und des Bauhandwerks. Die Bauwirtschaft muss an ihrem immer noch vorherrschenden schlechten Image als Arbeitgeber arbeiten und zeigen, dass sie durchaus eine Branche mit Innovationskraft und Leistungsfähigkeit ist.

Arbeiten in der Baubranche hat heute viel mit Kreativität, Organisation und Kommunikation zu tun. Die Zukunftsperspektiven und Karrieremöglichkeiten für Beschäftigte und Nachwuchskräfte können sich sehen lassen. Teamarbeit wird großgeschrieben. Auch die Verdienstmöglichkeiten sind im Vergleich zu anderen Branchen sehr gut. Und: In keiner anderen Branche sieht man sein Wirken so direkt. Nirgendwo anders kann etwas mit der eigenen Arbeit geschaffen werden, was so lange Bestand hat.

Auch Frauen, insbesondere junge Frauen, sollen für eine Beschäftigung in der Baubranche und die Möglichkeiten, die sich durch diese Berufswahl eröffnen, begeistert werden. Bauen ist nicht immer nur schmutzig und körperlich anstrengend. Durch die zunehmende Mechanisierung und Digitalisierung in der Bauwirtschaft übernehmen oftmals schon moderne Maschinen die körperlich schweren Arbeiten.

Köpfchen und Geschick sind gefragt. Zudem schafft der Digitalisierungsschub neue Berufsbilder und gefragte Beschäftigungsmöglichkeiten. Diese eröffnen vor allem auch Frauen die Chance einer Work Life Balance, also Privatleben und Beruf in Einklang zu bringen, denn viele dieser neuen Tätigkeiten können auch im Home-Office erledigt werden. Solche positiven Entwicklungen müssen vermehrt nach außen getragen werden.

Nutzen Sie als Bauunternehmen die Chance! Das große Potential an gut qualifizierten Frauen könnte den Personalengpass an Fachkräften schließen. Junge Frauen sind gut qualifiziert, leistungsstark und karriereorientiert. Sie stellen über die Hälfte der Hochschulabsolventen und damit die Mehrheit des potenziellen Fach- und Führungskräftenachwuchses. Frauen sind ein Gewinn für Ihr Unternehmen!

Im Projekt „Frauen in der Bauwirtschaft – Potentiale stärker erschließen“ werden insbesondere Vorbild-Frauen aus der Branche berichten. Das ist der richtige Weg. Frauen können andere Frauen am besten von etwas überzeugen und begeistern.

In diesem Sinne unterstützen wir das Projekt und sind gerne Kooperationspartner der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum. Gemeinsam wollen wir das Thema weiter voranbringen.