Zimmerservice – informativ und digital
Ursprünglich stand die Idee eines automatisiertem Check-In bzw. Check-Out Prozesses im Raum, aber die rechtlichen Rahmenbedingungen standen dagegen. Eine Hotelfachfrau im zweiten und ein Hotelkaufmann im ersten Lehrjahr ließen sich davon aber nicht abschrecken und entwickelten ihre Ideen weiter. Am Ende stand das Konzept für eine digitale Gästemappe. Damit möchte das Hotel & Restaurant Weißer Hirsch aus Wernigerode im Harz seinen Gästen den Aufenthalt noch angenehmer als zuvor gestalten. Das Anstellen am Empfang, um Informationen über die Region und das Hotel zu erfragen, entfällt nun. Dies übernimmt ab jetzt die Gästemappe. Für die Hotelgäste steht eine schnelle und individuell ausgerichtete Abrufmöglichkeit der benötigten Informationen bereit und das Personal wird so von Nebenarbeiten entlastet.
„Ich lasse sie einfach mal machen“, so Ausbilder und Geschäftsführer Christian Wieland.
Schon beim Erfahrungsaustausch erzählte er uns, wie wenig er bis zu diesem Zeitpunkt in die Arbeit seiner Azubis eingegriffen hat. Das ist auch bis zum Projektende so geblieben. Und diese Einstellung ist genau die richtige für das Digiscouts®-Projekt. Ziel war es, den Azubis Freiheiten bei ihrer Projektarbeit zu lassen und eigenständig arbeiten zu können. Dies war nur mit der Offenheit des Geschäftsführers gegenüber dem Projekt möglich. Es war zwar erst ungewohnt für ihn, die Führung komplett aus der Hand zu geben, aber mit dem nötigen Vertrauen und den regelmäßigen Updates über den Projektstand war ihm ganz schnell klar, dass das Projekt ein Erfolg werden würde. Unterstützung während der Projektarbeit war nur selten gefragt. Zu Recht bekamen die beiden Auszubildenden von Ihrem Vorgesetzten Anerkennung für ihre gelungene Projektarbeit.
Die beiden Auszubildenden mussten zunächst ihr Projekt gut durchplanen, Meilensteine definieren, einen Anforderungskatalog ausarbeiten, Telefonate und Verhandlungen mit externen Dienstleistern führen und ihre Termine einhalten. Und das alles neben der Berufsschule und dem täglichen Arbeitsalltag. Die Herausforderung bewältigten die beiden, weil die Zusammenarbeit hervorragend geklappt hat und Absprachen immer eingehalten wurden. Die Azubis gewannen an unterschiedlichen Kompetenzen dazu, vor allem an Selbstorganisation, Verantwortungsbewusstsein und Problemlösefähigkeit.
„Ich habe gelernt nicht nur stur geradeauszuschauen und mich schnell zufriedenzugeben, sondern nachzuhaken und um die Ecke zu denken. Das Projekt hat Spaß gemacht und ich freue mich auf die zukünftige Arbeit mit unserem Produkt“, so Konrad Föhse, einer der beiden Auszubildenden.