Unternehmen berichten: KEMMER & HEIN OHG

„Je näher die Beschäftigten an einem Problem sind, desto näher sind sie auch an seiner Lösung. Und wenn Beschäftigte in mehr als 80 Prozent aller Fälle sowieso dieselben Entscheidungen treffen wie ihre Vorgesetzten, wieso lassen wir sie dann nicht gleich selbst entscheiden?“

Fachkräfte zu binden, ist für jeden Handwerksbetrieb überlebenswichtig. So auch für die KEMMER & HEIN OHG, einem seit fast 30 Jahren bestehenden Fachbetrieb für Fahrzeugrestaurierung mit zwölf Mitarbeitenden.

Über die Jahre allerdings verschlechterte sich die Stimmung im Team aufgrund der zentralisierten Führung in Form eines angestellten Werkstattmeisters schleichend. „Wenn aber die Stimmung in der Belegschaft sich so verschlechtert, dass andere langjährig Beschäftigte kurz vor dem beruflichen Hinwerfen sind, dann muss man trotz aller Sorge, wie es ohne diese zentrale Figur des Werkstattleiters weitergehen soll, irgendwann die Reißleine ziehen “, schildert Geschäftsführer Matthias Kemmer seine schwierige Lage.

Die Inhaber entschieden sich dafür, sich vom Werkstattleiter zu trennen, ohne die Stelle neu zu besetzen. Arbeitseinteilung, Werkstattplanung sowie betriebswirtschaftliche und technische Kontrolle strukturiert das Team im neu definierten Prozess nun genauso eigenständig wie Personalplanung, Personalentwicklung, Urlaubs- und Vertretungsfragen oder die Auswahl neuer Mitarbeitender.

Die Unternehmensführung gibt dabei lediglich die Eingangsgrößen durch die Aufträge sowie betriebswirtschaftlichen Kennzahlen vor. Es überwacht die Ausgangsgrößen mit Kennzahlen und dem Arbeitsergebnis.

Das Ergebnis dieser Werkstattleitung in Eigenregie: Zufriedenere und motiviertere Mitarbeitende und ein Produktivitätszuwachs von über 20 Prozent.