8.3 Ergebnisse der Kompetenzentwicklung

Die Fallbeispiele veranschaulichen, mit welch einem Engagement und Ideenreichtum die Auszubildenden ihre Digiscouts-Projekte angingen. Auch wird die Systematik des Vorgehens von Bedarfsanalysen bis hin zur Entwicklung und Umsetzungen von Lösungen erkennbar. Ein wichtiger Lerneffekt der Azubis war, die Bedeutung enger Kommunikation mit den Mitarbeitenden in den betrieblichen Bereichen zu erkennen und dem durch eine gute Abstimmung mit ihren Kolleginnen und Kollegen auch tatsächlich Rechnung zu tragen. All dies brachte im Sinne des Konzepts Arbeitsprozess bezogenen Lernens Kompetenzzuwächse mit sich.

Bei einem Blick auf die Datenlage zeigt sich dies in der Bandbreite der beteiligten Betriebe. So wurde gefragt, inwieweit die Azubis im Zuge ihres Projekts eine Expertenposition erlangen konnten und damit eine für Auszubildende ohne große Berufserfahrung recht anspruchsvolle Position erreichten. Sie umfasst fachlich-inhaltlichen Sachverstand sowie die persönlichen Fähigkeiten, die Expertise in der betrieblichen Kooperation und Kommunikation einzubringen. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Evaluatoren bejahte die Frage nach der Expertenrolle der Auszubildenden. In der Tat wurden Azubis dafür eingesetzt, die von ihnen entwickelten Digitalisierungslösungen ihren Kolleginnen und Kollegen im Betrieb vorzustellen, sie anzuleiten und die neu eingeführten Tools künftig zu pflegen.

Das RKW befragte zum Projektabschluss die Ausbildungsverantwortlichen und die Auszubildenden selbst nach den Kompetenzen, die die teilnehmenden Azubis im Lauf ihrer Projektarbeiten erworben bzw. weiterentwickelt haben. Es handelte sich um eine sehr differenzierte Erhebung von Facetten des Kompetenzerwerbs. Es orientiert sich an einem Konzept, das in dem Projekt „Zusatzqualifikation digitale Kompetenzen in der Ausund Weiterbildung“, finanziert von der Berliner Senatsverwaltung, entwickelt worden war. In diesem Projekt war für gewerbliche und kaufmännische Berufsfelder ermittelt worden, welche Kompetenzanforderungen im Zuge von Digitalisierung relevant werden. Die Kompetenzen werden in immerhin 36 Items erfasst, die im herkömmlichen Sinne personale und soziale sowie fachliche, mit dem digitalen Wandel verbundene Facetten umfassen. Jedem der 36 Items entspricht eine Stufe im Deutschen Qualifikationsrahmen DQR.

Die folgende Tabelle zeigt, auf welchen Items/Gebieten die Unternehmen Kompetenzzuwächse bei ihren Azubis verbuchten. Die Anordnung der Items in der Tabelle erfolgt nach der Zahl der Nennungen.

Auch wenn die Wahlmöglichkeiten bei der Zuschreibung von Kompetenzgewinnen ausgesprochen hoch waren, bildeten sich bei den Befragungen in den Digiscoutsunternehmen recht klare Gewichtungen und Konturen heraus. Eindeutig an der Spitze stehen bei den Nennungen Kompetenzen, die als personale und soziale Kompetenzen klassifiziert werden können: Selbstorganisation, Problemlösefähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit erreichen Werte von zwei Dritteln bis zu 85 Prozent. Der hohe Abstand dieser vier Kompetenzen nach unten findet seinen Ausdruck auch darin, dass die Phalanx der vier führenden Kompetenzen nicht durchbrochen wird. Sie besteht unabhängig von Betriebsgrößen, Branchen, Berufsstrukturen der Azubis sowie auch von Digitalisierungsmaßnahmen. Eine naheliegende Erklärung dafür ist, dass der Person unmittelbar zuzurechnende Kompetenzen als Schüssel dafür gelten, sich in einer sich verändernden Arbeitswelt zurechtzufinden. Dies gilt nicht erst seit der Digitalisierung, sondern hat auch mit flexiblen und prozessorientierten Organisationsformen zu tun, die den Beschäftigten nicht nur Folgebereitschaft, sondern ein aktives Commitment sowie ein systematisches und methodisch geschultes Vorgehen bei der Ausübung der Tätigkeiten abverlangen: in Form von intrinsischer Arbeitsmotivation, selbständigem Denken und Problemlösefähigkeiten.

Nach der Spitzengruppe im Ranking folgen Kompetenzen, die konkretere Bezugspunkte zu Anforderungen in der Arbeitswelt unter den Bedingungen von technisch-organisatorischem Wandel aufweisen. Immerhin rund die Hälfte der Befragten sehen bei den Auszubildenden Kompetenzzuwächse im Hinblick auf das Verständnis betrieblicher Abläufe und Zusammenhänge. Ein gutes Verständnis der betrieblichen Abläufe ist, dafür steht das Projekt Digiscouts® ja gerade, eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche und für den Betrieb passgenaue Digitalisierung. Von den Betrieben registrierte Kompetenzzuwächse auf diesem Gebiet sind daher von hoher Relevanz sowohl für die Auszubildenden als auch den Betrieb. Ebenfalls gab die Hälfte der Unternehmen Zuwächse bei Kompetenzen mit unmittelbarem IT-Bezug an: beim Umgang mit Anwendungsprogrammen und im Hinblick auf den kritischen Umgang mit Datensicherheit. Beides sind basale Kompetenzen für die alltägliche Nutzung von digitaler Technik.

Darüber hinaus kreuzten die Befragten eine Vielzahl von Items an, die ein breites Spektrum an personenbezogenen und sozialen Kompetenzen, an informationstechnologischen Kompetenzen sowie an betriebsbezogenen, organisationalen Kompetenzen abdecken. Viele der aufgeführten Kompetenzen sind naturgemäß je nach Branchen- und Berufsprofilen unterschiedlich relevant.

Um die Unübersichtlichkeit der Liste von 36 Items in den Befragungen besser handhaben zu können, hat das RKW-Digiscouts®-Team die Kompetenzen nach den Kriterien, personenbezogen/sozial, technikbezogen und betriebsbezogen zusammengefasst. Während die Unterscheidung zwischen einerseits personenbezogenen und sozialen Kompetenzen und andererseits fachlichen Kompetenzen, die hier auf IT fokussiert sind, recht gebräuchlich ist, ist das Kriterium betriebliche (organisationale) Kompetenz vom RKW eingeführt worden. Denn der Mensch mit den auf seine Person bezogen Kompetenzen steht nicht einfach der Technik mit ihren fachlichen Anforderungen gegenüber. Dazwischen steht jedenfalls in der Arbeitswelt typischerweise der Betrieb, der spezifische Anforderungen an Kompetenzen und Arbeitsverhalten stellt. Der Betrieb als Organisation bildet ein Vermittlungsglied zwischen Person und Technik. Diese Grundfigur wird in der Arbeitswelt als arbeitswissenschaftliches Dreieck dargestellt und sollte auch in Zusammenhang mit Kompetenzbegriffen zur Geltung kommen. Die hier vorgenommene Zuordnung von Einzelkompetenzen zu den Kompetenzbereichen ist, wie bei den Diskussionen über Kompetenzen generell festzustellen, nicht immer eindeutig und zwingend. Es gibt Überlappungszonen und Übergänge: Problemlösungsfähigkeit z. B. ist eine persönliche „Tugend“, die in der Sache auf fachliche Fähigkeiten im Hinblick auf Organisation und Technologie angewiesen ist.

Die folgende Aufstellung zeigt, differenziert nach den drei Bereichen personale, technik- und betriebsbezogene -Kompetenzen die wichtigsten von den Unternehmen genannten Kompetenzzuwächse bei den Azubis auf (Nennungen von mindestens 20 Unternehmen).

Aus Sicht der Unternehmen standen die personalen und sozialen Kompetenzen in ihren vielen Facetten klar erkennbar im Zentrum der Kompetenzzuwächse. Die im Einzelnen spezifischeren, weniger universal einsetzbaren IT-Kompetenzen und betrieblichen Kompetenzen fielen in den Bewertungen der Unternehmen in ihrem Gesamtgewicht eher zurück. Mögliche Gründe dafür: Die Projekte beinhalteten im Regelfall keine stark ausgeprägten fachbezogenen Themen, sondern waren in ihrem Qualifizierungsgehalt eher generalistisch, orientierend angelegt. Schließlich ist auch auf die Motivationen der Unter- nehmen, am Projekt teilzunehmen, zurückzukommen. Sie waren stark auf eher „weiche“ Ziele der Personalentwicklung, der Bindung und Motivierung der Azubis gerichtet.

Unterhalb Phalanx der vier Schlüsselqualifikationen Selbstorganisation, Problemlösefähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit gab es ein Feld von Kompetenzen, die in ihrer Ausprägung und Entwicklungsdynamik spezifischer sind, aber immerhin von rund der Hälfte der Unternehmen als Kompetenzzugewinne verbucht wurden. Zu nennen ist dabei zum einen das Verständnis für betriebliche Abläufe, das auf den Faktor Organisation bezogen ist und betriebswirtschaftliche Facetten aufweist. Zum anderen sind Kenntnisse über Informationstechnik als spezifische Felder des Kompetenzerwerbs von Relevanz. Im Folgenden geht es vor diesem Hintergrund um die Frage: In welchen Betrieben, in welchen Azubiteams und in welchen Digitalisierungsprojekten konnten die Auszubildenden besonders hinsichtlich organisationaler und IT-Kompetenzen zulegen?

Akzente bei der Kompetenzentwicklung nach Betriebsstrukturen, Azubiberufen und Digitalisierungsfeldern

Wirft man einen Blick auf Kompetenzzuwächse bei den Auszubildenden in den unterschiedlichen Betriebsgrößenklassen, fällt auf, dass die kleinen Unternehmen überdurchschnittlich stark einen Zuwachs an Kompetenzen gerade beim Umgang mit Anwendungsprogrammen registrierten (58 Prozent). In mittelgroßen Unternehmen waren Kompetenzgewinne in besonders hohem Maß beim Verständnis betrieblicher Abläufe zu verzeichnen (69 Prozent). Die großen Mittelständler sahen überdurchschnittlich häufig positive Effekte bei der Kompetenz ihrer Auszubildenden im kritischen Umgang mit Datensicherheit (53 Prozent). Auffällig waren bei den Großen überdies die sehr hohen Werte hinsichtlich verbesserter Kommunikationsfähigkeiten der Azubis.

Hinsichtlich der Kompetenzentwicklung in den Wirtschaftssektoren lässt sich erkennen, dass die Auszubildenden in Dienstleistungsfirmen sehr häufig bei ihren Kompetenzen im Umgang mit Anwendungsprogrammen zulegen konnten (59 Prozent). Im Verarbeitenden Gewerbe bildete der kritische Umgang mit Datensicherheit ein wichtiges Feld von Kompetenzzuwächsen (55 Prozent).

Die Befragungsergebnisse zur Kompetenzentwicklung lassen sich auch nach den in den Azubiteams vertretenen Berufsgruppen aufschlüsseln. Vor dem Hintergrund der Durchführung von Digitalisierungsprojekten ist die Frage naheliegend, inwieweit sich die Effekte der Kompetenzentwicklung zwischen Azubiteams aus klassischen Berufen und Teams mit Azubis aus IT-affinen Berufen unterschieden. Die Ergebnisse lauten folgendermaßen:

  • Teams, die sich aus Azubis aus klassischen Facharbeiter- und Angestelltenberufen zusammensetzten, erzielten über die Top 4-Kompetenzen (Selbstorganisation, Problemlösefähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit) hinaus vor allem Zuwächse im Verständnis betrieblicher Abläufe, beim kritischen Umgang mit Datensicherheit sowie beim Umgang mit Anwendungsprogrammen.
  • Bei Teams, in denen einer oder mehrere Azubis aus IT-affinen Berufen – von Fachinformatik, über Elektronik bis zu Mechatronik – mitarbeiteten, war der Zuwachs bei Kommunikationsfähigkeit besonders ausgeprägt. Zudem verzeichneten auch die Kompetenzen Kooperationsfähigkeit (54 Prozent), Kreativität (58 Prozent) und Flexibilität (58 Prozent) überdurchschnittliche Gewinne. Dass Zuwächse in diesen Teams weniger bei IT-Kompetenzen oder beim Verständnis von Organisation lagen, dürfte damit zusammenhängen, dass die Azubis diesbezüglich bereits auf einem recht hohen Ausgangsniveau starteten. Ein fachlich souveräner Umgang mit Anwendungsprogrammen etwa wird bei Fachinformatikerinnen und Fachinformatikern oder Elektronikerinnen und Elektronikern von vornherein erwartet und musste nicht erst im Digitalisierungsprojekt entwickelt werden.
  • Unterschiedliche Akzente bei der Kompetenzentwicklung lassen sich auch hinsichtlich der Handlungsfelder und Stoßrichtungen der betrieblichen Digitalisierungsprojekte feststellen: Bei kunden- und marktbezogenen Projekten haben Kompetenzen im kritischen Umgang mit Daten außerordentlich häufig zugenommen (73 Prozent). Überdurchschnittlich oft genannt wurden auch Kompetenzzuwächse beim Umgang mit Anwendungsprogrammen, bei der Kooperationsfähigkeit, der Kreativität und Flexibilität.
  • In eine ähnliche Richtung gingen die Kompetenzeffekte bei der Stoßrichtung „Erhöhung der Steuerfähigkeit“: Gestärkt wurden in solchen Projekten vielfach Kenntnisse über Anwendungsprogramme, Kooperationsfähigkeit, Kreativität und Flexibilität. Zudem wurden starke Zuwächse beim Umgang mit Informationsund Kommunikationsnetzwerken angegeben. Die Azubis aus dem Bereich Ablaufoptimierung profitierten demgegenüber überdurchschnittlich häufig hinsichtlich ihres Verständnisses für betriebliche Zusammenhänge (57 Prozent).

Projekterfolg und Kompetenzgewinne

Um das Bild von den Kompetenzeffekten der Digiscouts®-Projekte abzurunden, soll nun der Bogen zurück zu den Digitalisierungserfolgen geschlagen werden. Die Projekterfolge wurden von den betrieblichen Akteuren anhand des Zielerreichungsgrads sowie des wirtschaftlichen Nutzens eingeschätzt und bewertet.

Insgesamt betrachtet kann festgehalten werden, dass die Azubis nicht nur bei den erfolgreichen, sondern auch bei den weniger erfolgreichen Digitalisierungsprojekten in puncto Kompetenzen profitieren konnten. Gleich ob die Projekte vollständig, überwiegend, teilweise oder – wie in einem Fall – gar nicht ihre Ziele erreichten, für die Azubi waren auf vielen Gebieten und mit unterschiedlichen Schwerpunkten beträchtliche Lernerfolge zu erzielen.

Im Einzelnen ist bemerkenswert, dass die erfolgreichsten Projekte aus dem Blickwinkel der Unternehmen nicht zugleich auch die stärksten Effekte für die Kompetenzentwicklung der Azubis aufwiesen. Bei der „Zielerreichung“ verzeichneten Projekte mit überwiegender Zielerreichung sogar geringfügig stärkere Kompetenzzugewinne als Projekte mit vollständiger Zielerreichung8.

Ein Blick auf die Schwerpunkte der Kompetenzgewinne zeigt bei den Projekten mit vollständiger Zielerreichung, dass Zuwächse überdurchschnittlich die spezifischen Kompetenzen wie das Verständnis betrieblicher Abläufe, den Umgang mit Anwendungsprogrammen sowie auch das Wissensmanagement (individuelles Erzeugen, Teilen und Managen von Wissen) betrafen.

Bei den Digitalisierungsprojekten, die ihre Ziele lediglich überwiegend erreichten, standen demgegenüber Zugewinne bei den allgemeinen Schlüsselkompetenzen im Zentrum. Neben den Top 4 – Selbstorganisation, Problemlösungsfähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein und der Kommunikationsfähigkeit – waren dies auch Kreativität und Flexibilität. In Bezug auf Kompetenzgewinne schnitten mit gewissen Abstrichen selbst jene Digitalisierungsprojekte gut ab, die ihre Ziele „nur teilweise“ erreicht hatten.

Fußnote: 
8 Dies geht aus der Anzahl der Nennungen von Kompetenzzuwächsen bemessen an der Fallzahl hervor. Bei den Projekten mit vollständiger Zielerreichung werden von den einzelnen Unternehmen je Item durchschnittlich 11,4 Zuwächse vermeldet, bei den Projekten mit überwiegender Zielerreichung sind es 11,6.

Offenbar wurden somit Projekte als besonders „kompetenzintensiv“ wahrgenommen, die nicht ganz reibungslos abgelaufen waren. Die erzielten Erfolge mussten von den Azubiteams bisweilen hart erarbeitet und die eine oder andere Hürde genommen werden. Die Tugenden Motivation, Selbstdisziplin, methodisches Vorgehen und Beweglichkeit waren für die Durchführung dieser Projekte besonders gefordert und wurden durch die Zuwächse gerade bei personalen Kompetenzen prämiert. Reibung erzeugt bekanntlich Hitze. In diesem Sinne setzen Projekte, die Reibungsflächen und Stoff für Auseinandersetzungen mit den Lerngegenständen boten, Energien frei und förderten Lerneffekte.

Dass es nicht die unbedingt die Digitalisierungsprojekte mit dem größten Erfolg waren, die die größten Kompetenzeffekte hatten, wird beim Thema wirtschaftlicher Nutzen sogar noch deutlicher: Auf Projekte mit mittlerem wirtschaftlichen Nutzern entfielen in Bezug auf Kompetenzzuwächse mehr Nennungen als bei den Projekten mit hohem wirtschaftlichen Nutzen, (und zwar im Durchschnitt 11 statt 10 Nennungen).

Bei Projekten mit mittelgroßem wirtschaftlichem Nutzen wurden besonders häufig Kompetenzzugewinne bei den Schlüsselkompetenzen Selbstorganisation, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit der Azubis verbucht. Überdurchschnittlich oft wurden auch das Verständnis betrieblicher Abläufe, der kritische Umgang mit Datensicherheit sowie auch der Umgang mit Informationsund Kommunikationsnetzwerken benannt.

Wenig markant waren demgegenüber die Aussagen zu den Kompetenzzuwächsen bei den Projekten mit hohem wirtschaftlichem Nutzen. Es waren lediglich die Problemlösungsfähigkeiten, bei denen in besonderem Maße Kompetenzzuwächse zu verzeichnen waren.

Bei der verhältnismäßig geringen Zahl von Digitalisierungsprojekten, die hinsichtlich des wirtschaftlichen Nutzens wenig erfolgreich waren, fallen die Aussagen zu Kompetenzgewinnen naheliegenderweise zurückhaltender aus als bei den erfolgreicheren Unternehmen. Gleichwohl konnten die Azubis auch bei den wenig erfolgreichen Digitalisierungsprojekten substanzielle Kompetenzgewinne für sich verbuchen. Dies galt vor allem im Hinblick auf allgemeine Schlüsselqualifikationen wie Selbstorganisation, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit sowie auch für Kooperation, Kreativität und Flexibilität. Hinsichtlich methodischer und fachlicher Kompetenzen wie Problemlösefähigkeiten, Verständnis betrieblicher Abläufe oder Umgang mit Anwendungsprogrammen fielen die Zuwächse vergleichsweise bescheiden aus.