Fazit

Was genau macht ein KMU erfolgreich? Dieser Frage wurde in der vorliegenden Untersuchung nachgegangen. Dafür wurden Kennzahlen der ausgezeichneten Unternehmen vom „Großen Preis des Mittelstandes“ sowie Befragungsergebnisse von Unternehmerinnen und Unternehmern herangezogen. Zusammenfassend kann gesagt werden:

  • Die besten KMU erzielten einen Ertrag von zehn Prozent im Durchschnitt. Ihre Eigenkapitalquote liegt bei fast 45 Prozent. Spitzenunternehmen investieren außerdem regelmäßig in ihren Betrieb, in F&E und in ihr Marketing.
  • Unternehmen, die wissen, wie sie auch in Zukunft Mehrwert kreieren, sind gut vorbereitet. Wertschöpfungsorientierte Unternehmensführung und -kommunikation sorgen für den Erfolg von morgen.
  • Wer erfolgreich sein will, braucht eine Strategie, orientiert sich eng am Markt, entwickelt sein Geschäftsmodell permanent weiter und treibt die betriebliche Digitalisierung konsequent voran.
  • Im Mittelstand zählt nicht in erster Linie Wachstum, sondern vor allem Stabilität.
  • In Zeiten des demografischen Wandels und der Fachkräfteengpässe ist Arbeitgeberattraktivität ein ausgesprochen wichtiger Erfolgsfaktor. Spitzenunternehmen setzen auf gute Führung.
  • Eine agile Organisation, Ideen- und Kreativitätsmanagement, aber auch IT-Sicherheit gewinnen an Bedeutung.
  • Das frühzeitige Kümmern um die Unternehmensnachfolge ist wettbewerbs- und existenzentscheidend. Dabei sollte nicht nur nach Nachfolgern, sondern auch nach Nachfolgerinnen Ausschau gehalten werden.
  • Daneben gibt es eine große Zahl weiterer wichtiger Erfolgsfaktoren, etwa die Nutzung neuer Technologien, die permanente Optimierung von Prozessen und Strukturen, ein pragmatisches Innovationsmanagement, Kooperationen und Netzwerkarbeit, eine gute Positionierung am Markt, Nähe zur Kundschaft sowie die Nutzung zielgruppengerechter Vertriebskanäle. Investitionen in eine zukunftsorientierte Personalentwicklung, in ein gelebtes Intrapreneurship und in Anreizsysteme zahlen sich aus. Auch engagieren sich erfolgreiche Unternehmen in ihrer Region – aber besonnen. Lohnenswert sind aus Unternehmenssicht zum Beispiel schulische und nachhaltige Projekte.

Vermutlich wird die Corona-Krise manche Unternehmen an den Rand ihrer Existenzfähigkeit bringen. Doch klar ist jetzt schon: Wer auf die genannten Erfolgsfaktoren setzt, hat seine Hausaufgaben gemacht – und wird auch diese Krise sehr wahrscheinlich besser überstehen.