Sozialpartnerschaft

Sozialpartnerschaft

Die Bedeutung des Einzelunternehmers als treibende Kraft der wirtschaftlichen Entwicklung ist unbestreitbar: die Person, die beharrlich ihre Idee von der Konzeption über die Innovation bis zur erfolgreichen Vermarktung von Gütern, Dienstleistungen oder Prozessen entwickelt. In der Tat sollten alle europäischen Länder die unternehmerische Einstellung fördern.

Die Produktivitätsentwicklung ist jedoch zunehmend abhängig von Kooperation und Teamarbeit. Wo Menschen zusammenarbeiten, kann Fortschritt nur durch freiwillige und aktive Beteiligung jedes Einzelnen erreicht werden, indem alle – im Interesse gemeinsamer Ziele – "an einem Strang" ziehen.

Das Konzept der "Sozialpartnerschaft" war die wesentliche Grundlage der EANPC-Mitgliedsorganisationen. Diese (oder ihre Vorgängerorganisationen) wurden unter direkter Beteiligung von Regierungen, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften gegründet und von ihnen als Akteure auf relevanten Handlungsfeldern definiert, in denen sich die unterschiedlichen Interessen überschneiden: bei der vorausschauenden Bewältigung des sozio-ökonomischen Wandels. Dazu gehört, mit flankierenden Maßnahmen die dauerhafte Beschäftigungsfähigkeit derjenigen zu fördern, die von den Veränderungen negativ betroffen sind.

Partnerschaft kann viele Formen annehmen, die von Vereinbarungen auf nationaler und regionaler Ebene (einschließlich der verschiedenen Bündnisse, die zwischen den Sozialpartnern abgeschlossen werden) bis zur Ebene von Unternehmen, Betriebsstätten und Arbeitsgruppen reichen. Immer wichtiger wird es, über die Grenzen des Unternehmens hinaus ganze "Wertschöpfungsketten" einzubeziehen.

"Soziales" Kapital

Was in kooperativen (im Gegensatz zu den auf Konfrontation angelegten) Prozessen an Schnelligkeit bei Entscheidungen verloren gehen mag, wird durch engagierte Unterstützung und gegenseitiges Verständnis nicht nur kompensiert, sondern langfristig und nachhaltig gewonnen. Partnerschaft unterstützt den Aufbau von Sozialkapital auf allen Ebenen im Unternehmen. Wir haben gesehen, dass das Sozialkapital zusammen mit dem Humankapital jenen "Humanfaktor" ausbildet, der für die Erhöhung der Produktivität von essentieller Bedeutung ist. Untersuchungen zeigen eine signifikante Korrelation zwischen der Bereitschaft (und Erfahrung) eines Unternehmens zur Partnerschaft mit seinen Arbeitskräften und seinem Erfolg bei der Erschließung und Entwicklung von externen "Schlüssel"-Partnerschaften in Form von Allianzen, Joint Ventures und Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette.

Dieses Memorandum demonstriert die Kontinuität der "Produktivitätsbewegung", wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg von der Europäischen Produktivitätsagentur EPA repräsentiert worden ist, die Produktivität definiert als eine Überzeugung, für die das, was wir "heute" tun, eine Verbesserung gegenüber "gestern" darstellt, und die bestrebt ist, es "morgen" noch besser zu machen.