Gedächtnis

Altersbedingte Veränderungen die „das Gedächtnis“ als solches betreffen, lassen sich nicht feststellen. Vielmehr ist zwischen unterschiedlichen Funktionen des Gedächtnisses, die wiederum unterschiedlichen altersbedingten Veränderungen unterliegen zu unterscheiden.
Modellhaft kann man von folgenden drei Einzelfunktionen des Gedächtnisses ausgehen: a) Sensorisches- bzw. Ultra-Kurzzeitgedächtnis, b) Kurzzeitgedächtnis bzw. Arbeitsgedächtnis und c) Langzeitgedächtnis, die sich unterschiedlich verändern.

  • Sensorisches- oder Ultra-Kurzzeitgedächtnis
    Infolge nachlassender Sinnesfunktionen (siehe Abschnitt zur sensorischen Leistungsfähigkeit) kann die Aufnahme von Informationen erschwert sein. Aufmerksamkeit und Konzentration werden mit zunehmendem Alter (und häufig demenzieller Erkrankung) störanfälliger.
  • Kurzzeitgedächtnis oder Arbeitsgedächtnis
    Die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung lässt, wie oben erwähnt, mit zunehmendem Alter nach. Sie kann jedoch bis zu einem gewissen Grad durch Erfahrung und Routine ausgeglichen werden. Die zunehmende Verlangsamung der geistigen Funktionen führt zu einer herabgesetzten Gedächtnisleistung. Bei dem Vorgang, Gedächtnisinhalte aktiv und dynamisch solange zu bearbeiten, bis sie im Langzeitgedächtnis verhaftet sind (Arbeitsgedächtnis), lassen sich Leistungseinbußen im Alter feststellen. In der Folge ist das „Wiederauffinden“ erschwert, da Informationen weniger tief und weniger verknüpft mit bestehendem Wissen verarbeitet werden und zudem weniger Eintragungen im episodischen Gedächtnis (Tagebuch, siehe Abbildung 21) vorgenommen werden.
  • Langzeitgedächtnis
    Aktuell geht man davon aus, dass die Bereiche des Langzeitgedächtnisses, die Bewegungsabläufe, Wissen und Sinneseindrücke speichern, sich altersabhängig kaum verändern. Veränderungen sind in der Regel erst bei fortgeschrittener demenzieller Erkrankung festzustellen. Dagegen wird die Informationsverarbeitung im episodischen Gedächtnis alterungsbedingt (wie oben beschrieben) mit nachlassender Güte ausgeführt.

Tipp

Sie sollten versuchen, Informationen an die ältere Kundschaft klar und eindeutig zu senden und Gespräche auf den Kern fokussieren. Knüpfen Sie z. B. bei Führungen an Bekanntes an und nutzen Sie die Erinnerungen Ihrer Gesprächspartner. Viele erzählen gern von ihren Vergangenheitserlebnissen oder zitieren auswendig lange Texte.