Entwicklung kognitiver Leistung im Alter

In zahlreichen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die kristalline Intelligenz bis in hohe Alter erhalten bleibt. Bei entsprechendem Training der kognitiven Funktionen steigt sie im Alter sogar noch an. Ein Rückgang der Leistungen im kristallinen Bereich ist in der Regel nicht Folge von Alterungsprozessen, sondern auf Krankheiten zurückzuführen, die die Gehirnfunktion beeinträchtigen.
Dagegen fällt die flüssige kognitive Leistungsfähigkeit mit zunehmenden Alter ab. Als gesichert gilt, dass im Prozess des Alterns die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung und die Menge gleichzeitig verarbeitbarer Informationen abnimmt. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt – zwischen dem 20. und dem 70. Lebensjahr – um ca. 40 Prozent ab.

Die Ursachen für diese altersbedingten Veränderungen sind vielschichtig. Strukturelle Veränderungen, die diese Entwicklung begünstigen, sind unter anderem eine verminderte Durchblutung des Gehirns, Veränderungen der elektrischen Hirnaktivität oder Veränderungen der Verarbeitung eingehender Informationen durch das Zentralnervensystem. Neben diesen Aspekten dürften aber gerade im Hinblick auf die Reaktionsgeschwindigkeit auch bestimmte Verhaltensweisen im Alter (z. B. keine Fehler durch Hast machen zu wollen) sowie die die Motivation bei der Erledigung einer Aufgabe eine wesentliche Rolle spielen.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die einzelnen kognitiven Fähigkeiten unterschiedlichen Abbauprozessen unterliegen. Auch hier sind die Unterschiede bei verschiedenen Personen ähnlichen Alters sehr groß. Verschiedene Lebensläufe, Bildungsstände, Risikofaktoren und geistige Aktivität über den Lebensverlauf hinweg führen zu großen interindividuellen Leistungsunterschieden im Alter.

Tipp

Lassen den älteren Kunden ausreichend Zeit für die Verarbeitung von neuen Informationen, vor allem bei der direkten Kundenberatung.