Beweglichkeit

Bedingt durch strukturelle Veränderungen in Muskeln, Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpel lassen die Beweglichkeit des Gelenksystems sowie die Elastizität der Wirbelsäule mit zunehmendem Alter nach. Die Gelenkigkeit ist vor dem 20. Geburtstag am höchsten und nimmt dann stetig ab.

Die Festigkeit und Beweglichkeit von Gelenken lässt ebenfalls nach, die Alterung der Bandscheiben führt zu Wirbelsäulenkrümmungen. Die Folge sind zunehmende Bewegungssteifheit und Ungelenkigkeit.

Vor allem beim Greifen über Kopf, beim Hinunterbücken, Aufstehen aus dem Sitzen und beim Gehen treten häufig Schwierigkeiten im Alter auf. Schmerzen bei Bewegungsabläufen, verursacht durch typische rheumatische Krankheiten im Alter (Arthrose, rheumatische Arthritis, Gicht) verstärken die Bewegungseinschränkung zusätzlich.

Die Daten des Deutschen Alterssurveys zeigen, bei welchen Tätigkeiten ältere Menschen Einschränkungen in ihrer Mobilität spüren. Mehr als die Hälfte aller Befragten in der Gruppe der 70- bis 85-Jährigen haben Schwierigkeiten mit Tätigkeiten, die beugen, knien oder bücken erfordern. Viel interessanter ist, dass diese Probleme bereits bei den „jüngeren“ Älteren, den 40- bis 69-Jährigen auftreten, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt. Jeder Fünfte im Alter zwischen 40 und 54 Jahren hat bereits ähnliche Probleme. Beachtlich ist ebenfalls, dass 42 Prozent der 40- bis 54-Jährigen und 60 Prozent der 55- bis 69-Jährigen ernsthafte Schwierigkeiten bei anstrengenden Tätigkeiten wie schnellem Laufen oder Heben schwerer Gegenstände haben.

Tipp

Sitzmöbel, beispielsweise für Beratungsgespräche oder in Warte- und Ruhezonen, sollten bewegungsunterstützend sein. Das heißt, sie sollten über Armlehnen verfügen, auf denen man sich gut abstützen kann, senkrechte Rückenlehnen haben und nicht zu weich gepolstert sein, so dass die unterstützende Sitzfläche gut zu spüren ist. Hohe, „normale“ Stühle, mit waagerechter horizontaler Sitzfläche werden von Älteren in der Regel besser angenommen als tiefe, weich gepolsterte oder gar schwingende Sessel. Gleiches gilt für Hotelbetten, diese sollten ebenfalls Sitzhöhe haben und härter gepolstert sein.

Regale in Verkaufsräumen sollten nicht höher als 2 Meter sein. Präsentieren Sie möglichst wenige Artikel im „Bückbereich“.

Theken sollten maximal zum Brustbereich des Kunden reichen und Abstellmöglichkeiten für Taschen bieten, ebenso Garderobenhaken und Ähnliches. Schalter, Informationsschilder usw. sollten ebenfalls ohne Bücken oder Strecken zu sehen bzw. erreichbar ein.