Gute Arbeitsbedingungen bei den BSR

Durch jahrelange Einstellungsstopps hat das Unternehmen heute einen Altersdurchschnitt von 47 Jahren. Hinzu kommt, dass die Arbeit in einem Entsorgungsunternehmen trotz vieler technischer Hilfen kein leichter Job ist. Die krankheitsbedingten Ausfallzeiten lagen bei den Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) im Jahre 2008 bei einem Zehntel, etwa 13 Prozent der Mitarbeiter haben eine anerkannte Schwerbehinderung oder Gleichstellung.

Deshalb mussten sich die BSR etwas einfallen lassen. Prävention, Gesundheitsförderung und eine integrative Unternehmenskultur – diese Punkte haben für Personalvorstand Andreas Scholz-Fleischmann mittlerweile strategische Bedeutung: "Kostensteigerungen durch höhere Krankenstände können nicht einfach an den Markt weitergegeben werden. Wir setzen deshalb alles daran, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben und so lange wie möglich bei uns beschäftigt werden können."

Und das fängt bei der Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten an. Mit witzigen Slogans wie "We kehr for you" oder "Promenadenwischung" wird seit einigen Jahren Werbung für eine saubere Hauptstadt, aber auch für die Menschen gemacht, die diese Dienstleistung jeden Tag erbringen.
Die BSR-Mitarbeiter spüren an vielen Stellen im Arbeitsalltag, dass sich ihr Arbeitgeber für ihre Probleme interessiert und Hilfen anbietet. In einem ständigen Verbesserungsprozess werden Arbeitsorganisation und Arbeitsmittel unter die Lupe genommen und Belastungen abgebaut. So haben beispielsweise die Müllbehälter größere Räder bekommen, damit sie besser über die Bordsteinkante gezogen werden können. Und Aluminium-Karren machen den Straßenreinigern das Leben leichter.
Zur positiven Unternehmenskultur gehört auch, dass die gehandicapten Mitarbeiter eine zweite Chance bekommen. Wer nicht mehr als Straßenreiniger arbeiten kann, hat die Chance auf einen Arbeitsplatz in einem der beiden Modellprojekte "Papierkorbreparatur" oder "Scout".

Doch gute Arbeitsbedingungen sind nicht alles. Und deshalb engagieren sich die BSR auch bei verhaltenspräventiven Angeboten. Ob Betriebssport, Alkoholprävention oder Nikotinentwöhnung – ehrenamtliche Gesundheitslotsen (geschulte Mitarbeiter) weisen den Weg und unterstützen so die Arbeit der hauptamtlichen Gesundheits- und Sozialberatung. Und für Mitarbeiter, die sich umfassend informieren möchten, gibt es sogar einen viertägigen Grundkurs in Sachen gesunde Lebensführung.

>> zum ausführlichen Praxisbeispiel auf inqa.de (PDF)