Erwartete Beschäftigungseffekte der Gründungen in ausgewählten Ländern mit hohem Einkommen 2019

Von besonderer volks- und regionalwirtschaftlicher Relevanz sind neben den im vorherigen Kapitel thematisierten technologieintensiven Gründungen jene, die neue Arbeitsplätze schaffen. Das Beschäftigtenwachstum ist einer der populärsten Indikatoren für das Wachstum von Gründungen. In der jährlichen GEM-Befragung werden daher sowohl die aktuelle Beschäftigtenzahl der Gründungen abgefragt als auch eine Prognose der in den kommenden fünf Jahren erwarteten Beschäftigtenzahl. Auf Basis dieser zwei Kennzahlen lässt sich die TEA-Quote von Gründungen mit besonders hohen Wachstumsambitionen hinsichtlich ihrer Beschäftigtenzahl berechnen. Ein Ländervergleich für diese Gründungen ist in Abbildung 14 dargestellt. Als solch eine wachstumsstarke Gründung werden TEA-Gründungen eingestuft, die in Bezug auf die Beschäftigtenzahl sowohl ein hohes absolutes Wachstum (es werden mindestens zehn Beschäftigte in den kommenden fünf Jahren erwartet) als auch ein hohes relatives Wachstum (die erwartete Beschäftigtenzahl in den kommenden fünf Jahren entspricht einem Beschäftigtenwachstum von über 50 %) aufweisen.

In Deutschland ergibt sich ein Wert von 1,8 %, was bedeutet, dass gut 18 von 1.000 Personen 2019 planten, eine entsprechend (erwartete) wachstumsstarke Gründung zum Zeitpunkt der Befragung durchzuführen – oder ein solches Wachstum für ihre nach 2016 durchgeführte Gründung erwarten. Deutschland liegt mit diesem Wert im Mittelfeld der Vergleichsgruppe. Diese setzt sich aus den gleichen GEM-Ländern wie im vorherigen Kapitel 5.2 (S. 45 f.) zusammen. Der Wert für Deutschland liegt statistisch signifikant über dem von Spanien, Italien und Polen sowie statistisch signifikant unter dem von Kanada, Irland und den USA.

Bezieht man diesen Indikator zum Beschäftigtenwachstum auf die Anzahl der werdenden und der jungen Gründungen, also den TEA-Wert, so ergibt sich, dass 20,8 % der 2019 in Deutschland befragten TEA-Gründenden ein besonders starkes Beschäftigtenwachstum erwarteten.

Auch bei Gründungen, die nicht zur Gruppe derer mit besonders hohem erwarteten Beschäftigungswachstum zählen, fällt die Bilanz hinsichtlich der Arbeitsplatzentwicklung positiv aus. 75,8 % der TEA-Gründenden erwarten mindestens eine Beschäftigte oder einen Beschäftigten in den kommenden fünf Jahren.

Da die repräsentative Bevölkerungsbefragung des GEM auch Personen enthält, die vor einiger Zeit ein Unternehmen gegründet haben, ist ein Vergleich der TEA-Gründungen mit solchen etablierten Gründungen (älter als dreieinhalb Jahre) möglich. Von den Letzteren erwarten nur 13,1 % ein entsprechendes Beschäftigtenwachstum, im Gegensatz zu den 20,8 % bei den TEA-Gründenden.