Ausgewählte Beispiele von Gründungsdatenquellen in Deutschland

IAB/ZEW-Gründungspanel

Grundgesamtheit: Originäre Unternehmensgründungen

Datenbasis: Creditreform (Kreditauskunft)

Identifizierung: Neuzugänge im Unternehmensbestand in der Creditreform-Datenbank

Untererfassungen von Kleingewerbetreibenden, landwirtschaftlichen Betrieben und Gründenden in den freien Berufen

Gründungsquote: Es wird lediglich die Gründungsintensität erhoben (definiert als: Gründungen je 10.000 Erwerbsfähige)

Datenzugang: Die Daten des IAB/ZEW-Gründungspanels werden in anonymisierter Form externen Forschenden zur Verfügung gestellt. Ansprechperson für externe Forschende ist das ZEW, an das ein schriftlicher Antrag auf Datennutzung gestellt werden muss. Nach Genehmigung des Antrags auf Datennutzung wird ein Datenüberlassungsvertrag zwischen ZEW und den Datennutzenden geschlossen.

Daten verfügbar seit: 2008, jährliche Erhebung der Paneldaten

Regionalisierung: IHK-Regionen, Kreise

Website:www.gruendungspanel.de

 

Gründungsstatistik des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM Bonn)

Grundgesamtheit: Anzahl der Gewerbeanmeldungen und Anzahl der neu aufgenommenen selbstständigen Tätigkeiten im nichtgewerblichen Bereich

Datenbasis: Gewerbeanzeigenstatistik des Statistischen Bundesamtes (der Mikrozensus) und Auswertungen der Finanzverwaltungen der Bundesländer

Identifizierung: Bereinigung der amtlichen Datensätze (zum Beispiel um die Anzahl der Nebenerwerbsgründungen)

Gründungsquote: Existenzgründung (Wechsel einer Person aus unter anderem abhängiger Beschäftigung in die unternehmerische Selbstständigkeit); Existenzgründungen im Gewerbe (Unternehmensgründung oder Übernahme eines bestehenden Unternehmens durch Erbfolge); Existenzgründungen in den freien Berufen (Zugang in die Selbstständigkeit wird über die steuerliche Anmeldung im Zuge der Tätigkeitsaufnahme gemessen)

Website: www.ifm-bonn.org/statistiken/ gruendungen-und-unternehmensschliessungen

Daten verfügbar seit: 2012

Regionalisierung: Bundesländer

KfW-Gründungsmonitor

Grundgesamtheit: Gründungspersonen

Datenbasis: Jährliche Bevölkerungsbefragung (18–64-Jährige)

Identifizierung: Personen, die im Zeitraum von bis zu zwölf Monaten vor dem Interviewtermin eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen haben mit Nebenerwerbsgründenden und Gründenden in den freien Berufen

Gründungsquote: Anteil der Gründenden (12-Monats-Konzept) im Alter von 18 bis 64 Jahren an der Bevölkerung in diesem Alter

Datenzugang: Antrag und Abschluss eines Kooperationsvertrags (Datenarbeit findet in den Räumlichkeiten der KfW in Frankfurt statt)

Daten verfügbar seit: 2000 (Stichprobe: 40.000), 2008 (Stichprobe: 50.000)

Regionalisierung: Bundesländer

Website:www.kfw.de/KfW-Konzern/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/ KfW-Gründungsmonitor

 

Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)

Grundgesamtheit: 30.000 Menschen in knapp 15.000 Haushalten („SOEP-Core“)

Datenbasis: Repräsentative jährliche Wiederholungsbefragung privater Haushalte in Deutschland. Mit allen Haushaltsmitgliedern ab zwölf Jahren wird ein persönliches Interview durchgeführt.

Identifizierung: Unterschiedlich. Die erste Zufallsstichproben (Sample A und Sample B) wurden 1984 gezogen. Seitdem wurde das Panel durch 17 weitere Stichproben erweitert. Personen, die neu in den Haushalt einziehen, werden in die Grundgesamtheit aufgenommen.

Gründungsquote: Im SOEP wird zum einen der Status quo der beruflichen Tätigkeit erfasst – hierzu zählt auch die Selbstständigkeit. Gleichzeitig werden berufliche Veränderungen dokumentiert. Hier wird unter anderem auch die Neuaufnahme einer selbstständigen Tätigkeit ausgewiesen.

Datenzugang: Nach Abschluss eines Datenweitergabevertrages mit dem FDZ SOEP

Daten verfügbar seit: 1984

Regionalisierung: Bundesländer (bei Abschluss eines erweiterten Datenvergabevertrags auch Daten unterhalb der Ebene der Bundesländer verfügbar)

Website:www.diw.de/soep

Mikrozensus

Grundgesamtheit: 830.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften (= 1 % der deutschen Bevölkerung)

Datenbasis: Alle ausgewählten Wohnungen oder Gemeinschaftsunterkünfte (zum Beispiel Altenheime oder Gefängnisse) werden innerhalb von fünf aufeinanderfolgenden Kalenderjahren bis zu viermal in die Erhebung einbezogen.

Identifizierung: Beim Mikrozensus werden nicht direkt die Personen ausgewählt, die befragt werden, sondern die Gebäude, in denen die Personen wohnen. Dazu wird das Bundesgebiet in Flächen mit etwa gleich vielen Wohnungen (sechs bis zwölf Wohnungen) eingeteilt. Von diesen Flächen (Auswahlbezirke) wird nach einem mathematisch-statistischen Zufallsverfahren rund 1 % ausgewählt. Alle angetroffenen Haushaltsmitglieder sind gesetzlich verpflichtet, eine Auskunft zu geben.

Gründungsquote: Im Mikrozensus werden Selbstständige erfasst. Selbstständige sind definiert als Personen, die ein Unternehmen oder einen Betrieb bzw. Arbeitsstätte in Eigentum, Miteigentum oder zur Pacht haben oder als selbstständige Handwerkende oder Gewerbebetreibende leiten sowie freiberuflich Tätige. Ein getrennter Nachweis der Selbstständigen (ohne mithelfende Familienangehörige) und Angaben über Selbstständige mit und ohne Beschäftigte (Soloselbstständige) ist im Rahmen des Mikrozensus möglich.

Datenzugang: Nach Antrag, teils entgeltpflichtig nach Umfang der erhobenen Daten (www.forschungsdatenzentrum.de/de/haushalte/ mikrozensus)

Daten verfügbar seit: Je nach Variablen unterschiedlich

Regionalisierung: Keine Angaben

Website: www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/ Methoden/mikrozensus