Besondere Wohnformen für ältere Menschen

(Vgl. z.B. KfW-Research: Altersgerechtes Wohnen, WirtschaftsObserver online, Nr. 45, März 2009, S. 11,12.)

Bereits heute bestehen für ältere Menschen verschiedene Wohnangebote jenseits des Alten- oder Pflegeheims (Angesichts eingeschränkter Selbstbestimmung im Heim und der Unsicherheit über die Qualität der Pflege sind viele ältere Menschen bemüht, eine Heimunterbringung so lange wie möglich zu vermeiden. Vgl. u. a. Vgl. z. B. KfW-Research: Altersgerechtes Wohnen, WirtschaftsObserver online, Nr. 45, März 2009, S. 12.), bei denen für den Fall von Krankheit und anderen körperlichen und geistigen Gebrechen eine adäquate Betreuung gesichert ist. Diese Wohnformen bieten auch größeren Wohnungsunternehmen und Kommunen Anregungen, wie eine größer werdende Zahl älterer Menschen in den angestammten Wohngegenden wohnen kann. In allen Wohnformen werden früher oder später (bauliche) Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit ergriffen.

Betreutes Wohnen koppelt sehr unterschiedliche Formen altersgerechten Wohnens und Betreuungsleistungen miteinander. Im Idealfall mietet der Bewohner eine barrierefreie Wohnung, meist in einer speziellen Wohnanlage, vorzugsweise in zentrale Lage in der Kommune. Darüber hinaus muss er ein Paket von Grundleistungen des Betreuungsservices, insbesondere die Notrufsicherung, abnehmen, für die er eine monatliche Pauschale zahlt. Weitere Betreuungsleistungen können bei Bedarf in Anspruch genommen werden. (Diese Wohnform unterliegt nicht heimrechtlichen Bestimmungen.)

Wohnstifte/Residenzen koppeln ebenfalls Wohn- und Betreuungsangebote. Allerdings müssen die Bewohner eine größere Zahl von Leistungen (z.B. die Mahlzeiten und die Reinigung der Wohnung) abnehmen und die vertraglichen Vereinbarungen sind wie beim Alten- oder Pflegeheim gestaltet. Sie unterliegen dem Heimgesetz.

In selbstorganisierten Wohn- oder Hausgemeinschaften teilen sich mehrere Senioren, teilweise auch mit jüngeren Mitbewohnern ein Haus oder eine Wohnung. Jeder Bewohner hat seinen eigenen Wohnbereich und kann gemeinschaftliche Räume mit nutzen.

Integriertes Wohnen ist die von speziellen Trägern initiierte und häufig auch in größeren Wohnkomplexen angesiedelte Variante der Wohn- bzw.- Hausgemeinschaft. Beim sogenannten Mehrgenerationenwohnen werden bewusst Wohnungen für Bewohnergruppen mit verschiedenen Bedarfslagen, z.B. für junge Familien mit Kindern und Senioren gemischt. Oft werden auch Wohnungen für Pflegegruppen in den Bestand integriert. Ziel der Projekte ist es, den Austausch gegenseitiger Unterstützungsmaßnahmen zu ermöglichen und Vereinsamungstendenzen entgegen zu wirken. Generationenübergreifende Familienverbände früherer Zeiten werden durch eine Wahlgemeinschaft ersetzt. Integriertes Wohnen bzw. Mehrgenerationenwohnen ist auch ein hervorragendes Modell für die demografiefeste Entwicklung von Wohnungsbeständen großer Wohnungsunternehmen oder ganzer Stadtquartiere. Einige Beispiele werden in Kapitel 5 näher dargestellt.