Ambient Assisted Living (AAL) und Smart Living
Unter „Ambient Assisted Living“ (AAL) werden Konzepte, Produkte und Dienstleistungen verstanden, die neue Technologien und soziales Umfeld miteinander verbinden und verbessern. Übersetzen könnte man AAL am besten mit „Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben“. Ziel ist es, die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen, d.h. konkret:
- Die Zeit zu verlängern, in der es älteren Menschen möglich ist, mit Hilfe von Technologien in ihrer gewohnten Umgebung selbstbestimmt, autonom und mobil zu leben.
- Die Gesundheit und Funktionsfähigkeit von älteren Menschen zu erhalten.
- Einen besseren Lebensstil für Personen mit physischen Beeinträchtigungen zu ermöglichen. • Die private Sicherheit zu erhöhen und soziale Isolation zu verhindern.
- Pflegeeinrichtungen und Familien durch neue Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen.
- Die Effizienz und Produktivität von Ressourcen in einer älter werden den Gesellschaft zu steigern. (Vgl. http://www.aal-deutschland.de (Download: 15.12.2011)).
Derzeit wird eine Vielzahl von neuen IKT-basierten(IKT – Informations- und Kommunikationstechnik) Technologien zur Unterstützung von Gesundheit und selbstständigem Wohnen entwickelt, erprobt und zur Marktreife gebracht. Sie unterstützen bisherige Konzepte wie „Universal Design“ und moderne barrierefreie Wohnkonzepte. Allmählich steigt auch die Akzeptanz bei älteren Bewohnern, bei Pflegebedürftigen und den Spezialisten für Altersheilkunde. Die Bandbreite der unterstützenden Technologien reicht von vernetzten und kontrollierbaren Hausgeräten bis hin zu integrierten Sensornetzwerken zur Erkennung von Stürzen und Notfällen, von höhenverstellbaren Möbeln bis hin zu medizinischen Geräten zur Erfassung von Gesundheit, Fitness- oder Ernährungsdaten, von intelligenten Rollstühlen bis zu Servicerobotern für den Haushalt. Neue an AAL-Systeme gekoppelte Dienstleistungsangebote von der einfachen Haushaltshilfe bis zu telemedizinischer Versorgung erweitern dieses Angebot. (Vgl. z. B. Th. Bock, Th. Linner in: Innovative Ansätze für Assistenzsysteme in Wohnumgebungen, ibr-Informationen Bau-Rationalisierung, Dezember 2010, S. 19.) In Kapitel 5 finden sich mehrere Beispiele für die Integration von AAL-Technologie in Neubau und Sanierung.
Smart Living Konzepte basieren ebenfalls auf IKT, gehen aber noch ein ganzes Stück über den AAL-Ansatz hinaus. Klassische Wohnungen sollen durch die Integration von Mikrosystemtechnik, Hausvernetzung und Mehrwertdienstleistungen rund um die Bereiche Gesundheit, Sicherheit und Komfort zu intelligenten Immobilien gemacht werden (IT-gestütztes Service Wohnen). Die Möglichkeiten der technischen Umsetzung kann man in sogenannten Living Labs der mit dem Thema befassten Forschungseinrichtungen erleben. (Vgl. für Deutschland die Auflistung unter http://www.aal-deutschland.de/informationen/living-labs/living-labsdeutschland (Download: 15.12.2011)). Hervorgehoben werden soll an dieser Stelle das inHaus-Zentrum in Duisburg. (29 Vgl. auch www.inhaus-zentrum.de) Das inHaus-Innovationszentrum ist die Kooperationsplattform der Fraunhofer-Gesellschaft für neue Technologie und Anwendungslösungen in Wohn- und Nutzimmobilien. Als Schnittstelle zum Markt dienen praxisnahe Anwendungslabore für Wohnen, Büro, Service, Hotel, Veranstaltungen, Hospital und Pflegeheim in den Forschungsanlagen inHaus1 (für Wohnimmobilien) und inHaus2 (für Nutzimmobilien; z.Z. im Bau).
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