Vorbemerkung

Der demographische Wandel, die aktuellen Migrationsströme sowie Globalisierungsprozesse sind Grundlagen für viele Veränderungen in unserer Gesellschaft. Wir werden älter, weniger, bunter und agieren globaler.

Dies kann besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ein Vorteil sein, die sich in einem zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte befinden (vgl. Charta der Vielfalt).

In Bezug auf Diversity – also Vielfalt im Unternehmen – ist die Bereitschaft, offen für Neues (und Neue) zu sein, der entscheidende Ansatzpunkt. Viele KMU haben Schwierigkeiten, passendes Personal zu finden (vgl. Mesaros et. Al., 2009). Um Stellen trotzdem zu besetzen, kann es deshalb sinnvoll sein, den Kandidat*innenkreis zu erweitern bzw. die herkömmlichen Personalgewinnungsstrategien zu hinterfragen: „Könnten, richtig eingearbeitet und eingesetzt, nicht auch Kandidat*innen zu einem produktiven Teil des Unternehmens werden, die wir früher aus verschiedenen Gründen nicht einmal zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen hätten?“ Die Antwort lautet: „Ja, können sie!“ – und nicht nur das. Es gibt noch deutlich mehr Bereiche im Unternehmen als die Personalgewinnung, in denen ein Bewusstsein für vielfältige Blickwinkel und Fähigkeiten von Menschen einem Unternehmen Chancen eröffnen können (vgl. Weidl, 2017).

Der INQA-Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“ wurde von der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“, einem eigenständigen Netzwerk unter dem Dach der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA), entwickelt und herausgegeben.

Der Check wurde in der Praxis erprobt und evaluiert. Anhand quantitativer Fragebögen und qualitativer Interviews wurden 33 Unternehmen und Berater*innen zu ihrer Erfahrung mit dem Check befragt. Die Mehrheit der befragten Unternehmen wendete den Check vollständig an. Ziel der Befragung war es, den Nutzen des Checks auszuwerten und zu analysieren, welche Handlungsfelder sowohl für Unternehmen als auch für Berater*innen in der Praxis relevant sind. Die Ergebnisse dieser Evaluation finden Sie in der vorliegenden Publikation.

Besonders bedanken möchten wir uns für die intensive Unterstützung über die gesamte Laufzeit des Projektes bei dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), allen Projektpartnern sowie den teilnehmenden Unternehmen und Berater*innen.