Was bringt die staatliche Unterstützung von Innovationsprojekten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)?
Das ist die zentrale Frage, mit der wir uns im Projekt Innovationsförderung beschäftigen. Wir analysieren die Wirkungen, die eine Förderung aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) auf die Unternehmen hat. Mit dem ZIM fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Innovationsprojekte von mittelständischen Unternehmen in Deutschland.
Und was wird da untersucht?
Nun, unsere Wirkungsanalysen setzen bei konkreten Fragen an: Was wäre ohne Förderung gewesen? Hätten die Unternehmen das Projekt dann gar nicht durchgeführt? Konnten sie durch die Förderung die geplanten Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen schneller entwickeln?
Und weiter?
Ganz wichtig sind auch die Aspekte, wie sich die Projekte auf das Know-how der Unternehmen ausgewirkt haben: Haben sie sich durch die Entwicklung neue Technologien erschlossen? Wurde die Innovationskraft gestärkt? Konnten sie etwa durch die Bildung von Netzwerken oder die Kooperation mit Forschungseinrichtungen komplementäres Wissen akquirieren, um neue Lösungen in den Markt einzuführen?
Überhaupt nehmen die Markteinführung sowie die Effekte auf die Marktposition einen wichtigen Stellenwert bei unseren Studien ein. Schließlich zielt das ZIM darauf ab, dass die Unternehmen marktorientierte Lösungen entwickeln und nicht nur Forschung und Entwicklung zum Selbstzweck betreiben. Zudem sollen sie durch die Förderung auch wachsen. Die Tatsache, dass pro ZIM-Projekt im Durchschnitt knapp zwei Arbeitsplätze neu entstehen, zeigt, dass dies ganz gut gelingt.
Aha. Aber wen interessieren die Wirkungen?
Für das BMWi sind die Ergebnisse der Wirkungsanalysen sehr wichtig, schließlich geht es um die Verwendung von Steuergeldern. Das BMWi muss belegen, dass das Geld wirkungsvoll eingesetzt wurde. Das wollen nicht nur die Steuerzahler wissen, sondern auch der Bundestag oder der Bundesrechnungshof. Und Unternehmen, die eventuell auch ein ZIM-Projekt beantragen wollen, erfahren, was mit Hilfe der Förderung erreicht werden kann.
Und wie werden die Wirkungen erfasst?
Das machen wir sowohl quantitativ als auch qualitativ. Das klingt erklärungsbedürftig? Also gut:
Quantitativ umfasst, dass wir alle geförderten Unternehmen und Forschungseinrichtungen etwa zwei Jahre nach der Beendigung ihres ZIM-Einzelprojekts oder -kooperationsprojekts befragen, welche Effekte erreicht wurden. Zugleich machen wir das auch bei den ZIM-Kooperationsnetzwerken: Was hat die Netzwerkmitgliedschaft den einzelnen Partnern gebracht? Hat sie zu Umsatzsteigerungen geführt oder verstetigten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten? Wirkt sich die Netzwerkarbeit so nachhaltig auf die Unternehmen aus, dass die Netzwerke auch nach Ende der Förderung noch bestehen bleiben?
Qualitativ bedeutet, dass wir bei ausgewählten Projekten die Unternehmen – bei entsprechenden Kooperationsprojekten auch die beteiligten Forschungseinrichtungen – aufsuchen, und vertieft über Gespräche mit den Geschäftsführern oder Projektleitern eruieren, wie das Projekt umgesetzt wurde und welche Bedeutung es für die Entwicklung des Unternehmens oder der Einrichtung jeweils hatte. Zugleich dienen die Gespräche auch dazu, Rückmeldungen der Unternehmen und Forschungseinrichtungen zum ZIM aufzunehmen, die dem BMWi Anhaltspunkte liefern, um das Programm noch bedarfsgerechter auszugestalten.
Verstanden! Links zu den Wirkungsanalysen gibt es ja auf dieser Seite. Können beim RKW Kompetenzzentrum aber auch ZIM-Förderanträge gestellt werden?
Nein. Wir sind nur für die Analyse der Förderwirkungen zuständig. Anträge können bei den vom BMWi beauftragten Projektträgern gestellt werden.