60. Frankfurter Bausachverständigentag
Der Bausachverständigentag 2025 vereinte unter dem Thema „Typische Schäden und Problempunkte – Planung, Qualitätssicherung und Sanierung“ aktuelle Perspektiven auf Zirkularität, digitale Bauwerksprüfung, Abdichtungsdetails, Dachdichtheit, Normung und Recht.
Stellvertretend für das RKW Kompetenzzentrum übernahm für das 60. Jubiläum der Veranstaltung Herr Ingo Reifgerste,Vorstandsvorsitzender des RKW e.V. und Vorsitzender des Beirats der RG-Bau, die Begrüßung. Ein gelungener Auftakt für die Fortbildungsveranstaltung, die für einen zusätzlichen Wissenstransfer wie gewöhnlich von einer gut besuchten Fachausstellung begleitet wurde.
Zirkuläre Planung und modellbasierte Schadensverortung
Der Vormittag richtete thematisch den Blick nach vorne. Wiebke Ahues gab aus Architektinnensicht einen Erfahrungsbericht zum zirkulären Planen und Bauen. Sie verdeutlichte, welche Konsequenzen zirkuläres Bauen für Planung, Ausführung und Bewertung im Bestand hat – von der längeren Nutzungsdauer einzelner Bauteile über Rückbau‑ und Wiederverwendungskonzepte bis zur schadenspräventiven Detailplanung.
Daran anschließend zeigte Dipl.-Ing. Birga Ziegler, M.Sc. unter dem Titel „Digitale Bauwerksprüfung 2.0“, wie innovative Erfassungs‑ und Bewertungsmethoden Schadendiagnostik im Bestand präziser und nachvollziehbarer machen. Vor dem Hintergrund der Vorteile von modellbasierten Schadensverortungen wurde auch die Rolle von Building Information Modeling (BIM) beleuchtet.
Ausführungsdetails, Leckortung und Rechts-Update
Nach der Pause ging es mit weiteren Vorträgen unmittelbar in die Ausführungsdetails.
Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Georg Göker startete mit einem Update zu Planung und Ausführung von Abdichtungsanschlüssen bei barrierefreien, bodentiefen Tür‑ und Fensteranschlüssen. Ein Themenfeld, in dem Detailtreue und Schnittstellenkoordination über die Schadensfreiheit entscheiden.
Im Anschluss folgte Ullrich Kämmer mit einem praxisnahen Block zur Leckortung auf dem Flachdach sowie Anforderungen an Auflasten (z. B. Photovoltaik) für die Überprüfbarkeit von Flachdachabdichtungen.
Am Nachmittag bildeten die Themenfelder „Normung im Bereich Bauwesen“ und „Abdichtung in der Praxis“ einen gemeinsamen Programmblock. Dipl.-Ing. Sebastian Edelhoff stellte zunächst Rolle und Bedeutung der DIN‑Normung im Bauwesen sowie die Mitwirkung der interessierten Kreise auf verschiedenen Ebenen dar. Dipl.-Ing. Gerhard Klingelhöfer BDB zeigte anschließend exemplarisch auf, wie die Normenlage in der Praxis umgesetzt wird. Bei Abdichtungen zum Feuchteschutz von Bauteilen und Bauwerken muss man eine Vielzahl von einschlägigen Regelwerken und anerkannte Regeln der Technik beachten, die beispielsweise in solchen Normen festgehalten werden. Beide Beiträge verzahnten Grundlagen und Anwendung.
Abschließend folgte der traditionelle Rechtsvortrag, den dieses Jahr Dr. iur. Mark Seibel mit reger Beteiligung und Einbindung der Teilnehmenden gehalten hat. Aus umfangreicher richterlicher Praxis zeigte er die zentrale Rolle gerichtlicher Sachverständiger im privaten Bauprozess und gab konkrete Vorschläge für eine effizientere Zusammenarbeit.
Eine Jubiläumsveranstaltung voller Erfolg
Mit der thematischen Aktualität und der fachlich hohen Qualität der Beiträge hat die Jubiläumsveranstaltung gezeigt, warum der Frankfurter Bausachverständigentag als feste Größe der Fortbildung in der Wertschöpfungskette Bau gilt. Die begleitende Ausstellung und die gezielten Austauschmöglichkeiten vertieften die Inhalte und förderten die Vernetzung. Insgesamt war das Event ein rundum gelungenes Jubiläum.
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