Mit einer Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Green Deal und EU-Taxonomie – Bedeutung für die Bauwirtschaft“ startete die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum ihre Workshop-Reihe. Mit dieser Reihe wollen wir diejenigen Unternehmen der Wertschöpfungskette Bau ansprechen und unterstützen, die das Thema „Nachhaltigkeit“ für ihr Unternehmen vorausschauend anpacken wollen. 

Während wir unsere Veranstaltung vorbereiteten, veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Artikel mit den Ergebnissen einer Unternehmensumfrage zu Klima- und Umweltschutz der Personalberatung Russel Reynolds unter 9.500 Vorständen, Nachwuchsführungskräften und Mitarbeitenden in weltweit elf Ländern. 


Daraus geht hervor, dass fast die Hälfte der deutschen Manager Nachhaltigkeit nicht ernst meinen. Demnach werden Nachhaltigkeitsmaßnahmen rein aus Marketingerwägungen getroffen und nicht auf zusätzliche Wertschöpfung gesetzt oder Geschäftsmodelle angepasst.  
Umso erfreuter waren wir über die zahlreichen Anmeldungen zur Auftaktveranstaltung. Ging es doch genau darum, dass es sich bei dem Green Deal und der Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union um ein Rahmenwerk handelt, welches Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil aller wirtschaftlichen Aktivitäten machen soll. Das große Interesse an unserer Veranstaltung zeigt, dass viele Akteure der Wertschöpfungskette Bau die Zeichen der Zeit erkannt haben und sich rechtzeitig informieren wollen, welchen Einfluss die aktuellen Entwicklungen auf ihre künftige Geschäftstätigkeit haben wird.


Gleich zu Beginn gab es einen spannenden Impulsvortrag von Frau Leoni Gros, Ramboll Management Consulting. Sie verfügt über langjährige Kenntnisse im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft (Sustainable Finance) und berät nun Unternehmen beim strategischen Nachhaltigkeitsmanagement (Strategic Sustainability Management Consulting). Anschließend erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über die Entwicklungen und Zusammenhänge der internationalen, europäischen- und nationalen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitspolitik. Darauf aufbauend ging es weiter mit der EU-Taxonomie-Verordnung, mit deren Hilfe nachhaltiges Wirtschaften transparent und vergleichbar gemacht werden soll. 


Die Veranstaltung diente zur Orientierung, welche Herausforderungen und Chancen sich durch den Green Deal und die Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union für die Branche ergeben. In Fragen des Klima- und Umweltschutzes kommt der Bauwirtschaft eine herausragende Rolle zu. Zum einen handelt es sich bei dem Bausektor um eine Branche mit hohem Energie- und Ressourcenverbrauch und zum anderen auch um die Branche, die über das Potential verfügt, kluge Lösungen zu finden und auch umzusetzen. Im Kampf gegen den Klimawandel sind enorme Anstrengungen nötig und viele verschiedene Lösungsansätze gefragt. Die Unternehmen der Wertschöpfungskette Bau zeichnen sich hierfür besonders aus. Als Planende, Koordinierende und Ausführende gehört es zu ihren ureigensten Aufgaben und Fähigkeiten, Ideen zu entwickeln und innovative Lösungen zu finden. 


In unseren weiteren Workshops wollen wir durch „Best-Practice -Beispiele“ Impulse geben und insbesondere die Chancen identifizieren, die sich in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften ergeben.