Role Models sind ein wesentlicher Einflussfaktor bei der Bildung und Stärkung unseres Bewusstseins. Sie bieten Orientierung, Inspiration und sie geben Kraft, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Genau diese Kraft der Role Models ist auch für die Schaffung eines unternehmerischen Mindsets von hoher Bedeutung.

Mit dem Verbundprojekt „Nexxt Now Nordhessen“ möchten die IHK Kassel-Marburg, der Schwalm-Eder-Kreis, die ZEUS GmbH, die Kreishandwerkerschaft Kassel und die Regionalmanagement Nordhessen GmbH seit 2021 das Interesse junger Fachkräfte an einer Unternehmensnachfolge wecken. Dafür wurde ein branchenübergreifendes Netzwerk „Young Professionals“ gestartet, um junge Nachwuchskräfte an die Thematik heranzuführen. Kern ist eine Internetplattform, die alle Angebote, Akteure, Events etc. im Bereich Nachfolge transparent darstellt. Wir haben mit Sebastian Tischler und Christian Klann vom Regionalmanagement Nordhessen über das Thema „Role Models“ gesprochen.

RKW Kompetenzzentrum: Herr Tischler, Herr Klann, Sie präsentieren erfolgreiche Nachfolgegeschichten. Worauf achten Sie besonders, wenn Sie Vorbilder auswählen?

Sebastian Tischler/Christian Klann: Viele Menschen, insbesondere die jüngere Generation, haben bei der Thematik Selbständigkeit Vorurteile, wie das berühmte „Selbst und ständig“, „Zeitnot und Stress gehören dazu“, „Ich muss jetzt alles allein schaffen“, „Ich muss in dem Bereich oder der Branche auch meine Ausbildung absolviert haben“ oder auch, dass eine Nachfolge ausschließlich etwas familieninternes ist. Andere wiederum denken bei dem Thema Selbständigkeit oder Gründen eher an das hippe Start-Up, anstatt an die Nachfolgegründung. Daher suchen wir uns Vorbilder, die uns dabei helfen, Vorurteile zu widerlegen oder Stereotype aufzulösen. Vorbilder, die einen spannenden Werdegang mit ganz anderen Tätigkeiten bzw. Lebensplänen hatten oder sogar von Selbstzweifeln geplagt waren, ehe sie den Schritt in die Unternehmensnachfolge gegangen sind. Wir möchten Mut machen, sich mit der Thematik zu beschäftigen.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit den Role Models an und wie erreichen Sie diese?

Unsere Zielgruppen sind junge Nachwuchskräfte (Alter ca. 18 – 36 Jahre) mit hohem Potenzial in den Bereichen Führung und Management oder Meisterinnen und Meister im Handwerk. Viele dieser Menschen hätten das Potenzial, mal einen Betrieb zu übernehmen, haben aber von dieser Möglichkeit entweder noch nichts gehört, hegen noch gewisse Zweifel, ob sie für den Posten des Chefs geeignet sind oder es besteht einfach noch Weiterbildungsbedarf.

Wir sprechen aber auch die an, die sich bereits für Selbständigkeit und Unternehmertum interessieren. Wenig überraschend: Wir nutzen in erster Linie die klassischen sozialen Medien, wie Facebook, Instagram und LinkedIn sowie YouTube, um die Zielgruppen zu erreichen. Aber wir besuchen auch Schulen, Universitäten, Weiterbildungseinrichtungen oder Karriere- und Weiterbildungsmessen. Festzuhalten bei den sozialen Medien ist aber, dass es nicht ohne bezahlte und gezielt ausgespielte Inhalte an die zuerst genannte Zielgruppe funktioniert. Die natürlichen Likes und Follower sind jene, die sich bereits für diese Thematik interessieren und die man nicht mehr begeistern muss.

Welche Formate nutzen Sie für die Vorstellung der Role Models und warum haben Sie sich für diese Formate entschieden?

Wir nutzen als Format Videos, die wir „Nexxt Now – Nachfolgestorys“ getauft haben. Für das Format haben wir uns entschieden, da Videos unserer Meinung nach authentischer, glaubhafter, seriöser sowie emotionaler als ein Blog oder gedrucktes Interview die Botschaft des Role Models transportieren können. Außerdem schauen 80 % aller Online-User, insbesondere die jüngeren Generationen, heutzutage lieber ein Video, anstatt sich durch einen langen Text zu kämpfen.

Welche Wirkung erfahren Sie mit dem Aufzeigen von Vorbildern?

Bisher haben wir ein sehr positives Feedback durch die Zielgruppe, die sich bereits mit der Thematik Selbständigkeit befasst, über die sozialen Medien erhalten. Jedes Video hat über die verschiedenen Kanäle hinweg rund 1.500 Zuschauer. Was die jungen Talente sowie Meisterinnen und Meister denken, die sich noch nicht mit der Thematik befasst haben, ist noch etwas schwierig. Wir sammeln hierzu noch unsere Erfahrungen. Mit der Sensibilisierung und dem Dreh der Videos haben wir ab Mitte 2021 Dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ begonnen. Daher ist es sicher noch ein stetiger Prozess, die Zielgruppen und auch die sozialen Einflussgruppen (Eltern, Schule, Medien etc.) weiter zu durchdringen und mit der Thematik zu erreichen.

Herzlichen Dank für das spannende Interview!

Kontakt

Nexxt Now Nordhessen
www.nexxt-now-nordhessen.de
Regionalmanagement Nordhessen
Sebastian Tischler, Projektmanagement Standortmarketing, tischler(at)regionnordhessen.de
Christian Klann, Projektmanager Gesundheit, klann(at)regionnordhessen.de
www.regionnordhessen.de

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