Die Aktionsräume zwischen mittelständischen Unternehmen und Startups zeigen nach wie vor noch recht wenige Überschneidungen. In der Praxis sind der etablierte Mittelstand und Startups tendenziell an unterschiedlichen Standorten und in unterschiedlichen Netzwerken aktiv. Für kleine und mittlere Unternehmen bieten sich mittlerweile jedoch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um gezielt mit Startups in Kontakt zu kommen. Von besonderer Bedeutung sind Messen, Programme von Industrie- und Branchenverbänden, Hub-Organisationen, Initiativen zur Stärkung der regionalwirtschaftlichen Entwicklung sowie Industrie- und Handelskammern.
Fachmessen
Hier gibt es zunehmend spezielle Bereiche für Startups oder sogenannte Startup-Areas. Messen haben dabei die Funktion von temporären Clustern, die den persönlichen Austausch und Vertrauensaufbau ermöglichen. In unserer Studie haben wir gezeigt, dass Messen durch kleine und mittlere Unternehmen besonders häufig für die Kontaktanbahnung genutzt werden. Folgende ausgewählte Messen bieten spezielle Flächen für Startups an:
- Hannover Messe: Industriemesse
- Anuga: Lebensmittelmesse, Köln
- IFAT: Umwelttechnologiemesse, München
- EMO Hannover: Messe für Produktionstechnologie
- Logistics & Automation: Messe für Intralogistik und Materialfluss, Dortmund
- ISH: Messe für Sanitär, Heizung- und Klimainstallationen, Frankfurt
- bauma: Baumaschinenmesse, München
- Start-Up-Area auf der digitalBAU: Messe für die Bausoftwarebranche, Köln
Programme von Industrie- und Branchenverbänden
Zahlreiche Verbände bieten ihren Mitgliedsunternehmen u. a. kuratierte Startup-Datenbanken und -Events, helfen beim Scouting oder organisieren Touren in Startup-Hochburgen. Nachfolgend eine Auswahl von Verbänden, die bei der Kooperationsanbahnung zwischen Mittelstand und Startups unterstützen:
- Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA): Startup Machine
- Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB): Industry Startup Network
- Deutscher Mittelstands-Bund (DMB): Themenschwerpunkt Mittelstand trifft Startups
- SPECTARIS - Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik: Mittelstand trifft Startups
Unterstützung durch Hub-Organisationen
Vielfältige Unterstützung bieten die regionalen Hubs der Digital Hub Initiative mit spezifischen Themenschwerpunkten oder auch das Mittelstand-Digital-Netzwerk mit verschiedenen Standorten deutschlandweit, jeweils initiiert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. In einigen Bundesländern sind in den vergangenen Jahren ebenfalls Hub-Strukturen geschaffen worden, die sich dem Thema Mittelstand und Startups annehmen:
- Nordrhein-Westfalen: #DWNRW
- Baden-Württemberg: Digital Hub-Netzwerk BW
- Niedersachsen: DigitalHubs.Niedersachsen
- Saarland: European Digital Innovation Hub Saarland
Initiativen zur Stärkung der regionalwirtschaftlichen Entwicklung
Träger sind häufig die öffentliche Hand, Stiftungen, Unternehmen oder eine Kombination der genannten Akteure. Wichtige Initiativen zur Unterstützung von Mittelstand und Startups sind unter anderem:
- BayStartUP: Open Innovation & Venture Building
- NorthHessenAccelerate (NHA): Collaboration Batch
- Founders Foundation: Hinterland of Things
- Cornexion: Das Innovationsnetzwerk für den ländlichen Raum
- Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland: Business2Startups
Veranstaltungen von Industrie- und Handelskammern
Viele Kammern bieten Workshops zur Zusammenarbeit oder auch „Demo-Events“ und „Pitching-Formate“ an. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die neue Veranstaltungsreihe Mittelstand trifft Start-ups bundesweit im Online-Format. Ebenfalls beliebt sind sog. „Reverse-Pitches“, hier präsentieren die etablierten Unternehmen ihre Herausforderungen vor einem Startup-Publikum.
Darüber hinaus gibt es vielfältige privatwirtschaftliche Angebote durch Unternehmensberatungen. Diese bieten häufig Zugang zu einem Netzwerk an Startups, Erfahrung beim Aufbau von Partnerschaften sowie eine Expertise bei der Realisierung von Akzelerator- und Venture-Programmen.
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