Anbahnung und Entstehung von Kontakten mit Startups

Über verschiedene Kanäle und Anlässe kommen KMU und Startups zusammen. Vor allem durch persönliche Beziehungen finden KMU Zugang zu Startup-Gründern. Empfehlungen von Geschäftspartnern, Kollegen sowie Bekannten sind in den meisten Fällen der Ausgangspunkt für eine Kooperation zwischen KMU und Startups. Möglicherweise schafft eine solche Empfehlung das Vertrauen, das für die erfolgsversprechende, aber noch nicht etablierte Zusammenarbeit benötigt wird. Fast 40 Prozent der KMU sind über Internetrecherche oder auf Messen in Kontakt gekommen. Bei weniger als einem Drittel der KMU entwickelte sich ein Kontakt auf Veranstaltungen wie Startup-Events oder Workshops (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 2: „Führen Sie in Ihrem Unternehmen bestimmte Aktivitäten bzw. Maßnahmen durch, um in Kontakt mit Startups zu kommen oder entstehen die Kontakte eher zufällig und nicht geplant?“ (n=142)
Die Mehrzahl der KMU, die bereits Kontakt mit Startups haben, überlassen diesen Kontakt dem Zufall.

Die Unternehmen, die in Kontakt mit Startups sind, kommen in der Regel zufällig mit ihnen in Kontakt. 27 Prozent der befragten KMU gehen aktiv auf Startups zu (vgl. Abbildung 2).

Welche Maßnahmen ergreift diese relativ kleine Gruppe an Mittelständlern, um in Kontakt mit Startups zu kommen? Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen besucht Startup-Veranstaltungen und führt ein Scouting von Technologien und Wettbewerbern durch. Weniger häufig unterstützen KMU Startup-Wettbewerbe (z.B. Hackathons) oder bieten Büro- und Produktionsfläche an, beispielsweise als Coworking-Bereiche oder Labore (vgl. Abbildung 3). Betrachtet man die Form der Anbahnung und die Maßnahmen, um neue Startups kennenzulernen, so zeigt sich, dass die Empfehlung über persönliche Netzwerke derzeit noch deutlich häufiger zu Kontakten führt als eine proaktive Vorgehensweise.

Auf die Frage, welche Unterstützung sie sich wünschen, gaben 40 Prozent der KMU an, dass Austauschmedien und Informationsangebote zu Startups hilfreich sein könnten. Messen seien als Foren ebenfalls besonders gut geeignet. Die Einrichtung von Startup-Bereichen wird zunehmend von Seiten der Messeveranstalter aufgegriffen. Eines der bekanntesten Beispiele in diesem Zusammenhang ist scale 11 im Rahmen der CeBIT. Dieser Ansatz, der sich im Großen etabliert hat, ist auch im Kleinen denkbar. Es ist zu beachten, dass Startups in der Regel nicht in der Lage sind, die Kosten für die üblichen Standgebühren zu tragen. Hier gilt es, entsprechende Angebote zu entwickeln. Plattformen und Netzwerke können auch online als Verzeichnis den Unternehmen dazu dienen, passende Startups ausfindig zu machen.

Fast jedes fünfte KMU gab an, dass der Zugang zu Fördermöglichkeiten einfacher sein solle und flexibler gestaltet werden müsse. Außerdem seien Banken nicht offen genug und böten für Startup-Aktivitäten nicht ausreichend Möglichkeiten der Finanzierung. Gerade zu Beginn sollten Startups mehr Hilfe erhalten. Startups selbst sollten zudem ihren Bekanntheitsgrad erweitern und Eigeninitiative zeigen. Grundwissen und unternehmerisches Knowhow seien ebenfalls wichtig, um Kooperationschancen mit KMU zu verbessern. Hilfreich seien zudem Netzwerke und der persönlicher Kontakt. Einen Überblick ausgewählter Antworten ist der Abbildung 4 zu entnehmen.