Studie zur Beschäftigung und Digitalisierung in der Bauwirtschaft – Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Baubranche wird digital! Das papierlose Büro hat sich in immer mehr Bauunternehmen durchgesetzt und nach und nach werden Prozesse digitalisiert. Um die neuen Technologien nutzen zu können, müssen die Beschäftigten und die Nachwuchskräfte der Branche auf die Veränderungen vorbereitet werden.

2018 hat das Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) eine bundesweite, qualitative Befragung zur „Digitalisierung und Beschäftigung in der Bauwirtschaft“ im Auftrag der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum durchgeführt.

Insgesamt wurden 19 kleine und mittelständische, bauausführende Unternehmen (KMU-Bau) befragt. Sieben davon haben eine Personalstärke von 100 bis 499 Mitarbeitern. Diese Unternehmensgröße war am stärksten vertreten. Zusätzlich wurden zwölf Experten aus Ausbildungszentren, Bauverbänden, Wissenschaft und Forschung und sonstigen Institutionen interviewt.

Neben dem Stand der Digitalisierung, speziell der Umsetzung von BIM, wurden die Unternehmen nach zentralen Treibern sowie Risiken und Hemmnissen bei der Einführung von BIM befragt (vgl. S. 10 und 11).

Kern der Studie war der Wandel der Bauarbeitswelt durch die Digitalisierung. Hierfür wurden die Veränderung des Images der Bauwirtschaft und der Arbeitgeberattraktivität durch BIM untersucht. Erhoben wurde, wie sich Kompetenzfelder verändern, welche Auswirkungen die Methode BIM auf den Qualifizierungsbedarf der verschiedenen Beschäftigtengruppen in bauausführenden Unternehmen hat, welche Aus- und Weiterbildungsangebote es gibt und wie sie wahrgenommen werden. Auch nach dem Unterstützungsbedarf in Bezug auf Digitalisierung und BIM, der sich an die Politik richtet, wurde gefragt.

Die in diesem Praxis-Report dargestellten Unternehmen (vgl. Seite 13ff.) haben sich in der qualitativen Befragung als Leuchttürme herauskristallisiert. Sie beschreiben, wie sie ihre Mitarbeiter in diesem digitalen Transformationsprozess mitnehmen, was sie gegen eventuelle Skepsis tun, wie sie das besondere Engagement und Interesse von Mitarbeitern nutzen und fördern, und welche Akteure entscheidend sind.

Im Folgenden sind nun die unmittelbaren Ergebnisse der Befragung zusammengefasst.

Quelle der Abbildungen: RG-Bau-Beschäftigungsstudie, bundesweit, 2018. Eigene Darstellung.

Für ein einheitliches Verständnis von BIM wurde folgende Definition der Befragung vorangestellt:

Digitalisierung ist ein übergeordneter Begriff. Er beschreibt allgemein die Überführung von Informationen und zugehörigen Abläufen in digitale Formate. Die Methode BIM ist ein Teilaspekt der Digitalisierung für die Bau- und Immobilienwirtschaft: Durch den Einsatz digitaler Werkzeuge und Formate soll eine durchgängige und strukturierte Verfügbarkeit aller relevanten Informationen zu Bauwerken ermöglicht werden.