Bei der Zusammenarbeit zwischen Startups und etablieren mittelständischen Unternehmen gibt es eine Reihe von Herausforderungen. Diese resultieren sowohl aus den unterschiedlichen Entwicklungsphasen der beiden Kooperationspartner als auch aus den häufig unterschiedlichen Lebenswelten von Startup-Gründenden und den verantwortlichen Personen im Mittelstand.

Folgende vier typische Felder an Unterschieden und Herausforderungen gilt es für die beteiligten Akteure im Rahmen einer Kooperation zu meistern:

  • Kulturelle Unterschiede: Diese umfassen die Risikoorientierung und die Geschwindigkeit bei Entscheidungen, die Art und Weise der Finanzierung sowie die Sozialisation der handelnden Personen und die unternehmerische Einstellung.
  • Unterschiede im Innovationsverhalten: Hierbei stehen inkrementelle Weiterentwicklungen im Mittelstand disruptiven Ansätzen durch neue Technologien und Geschäftsmodelle bei den Startups gegenüber. Diese resultieren häufig aus der Anwendung von alternativen Innovationsmethoden (z.B. Value Proposition Design, Minimum Viable Product)
  • Unterschiede in der räumlichen Verteilung: Startups konzentrieren sich im besonderen Maße auf Städte und Metropolen, der Mittelstand tendenziell auf ländlich geprägte Regionen, außerhalb von Agglomerationsräumen. Hieraus resultieren im Rahmen der Zusammenarbeit höhere Transaktionskosten für Abstimmungsprozesse oder die Erprobung von Prototypen.
  • Rechtliche Hemmnisse: Hierbei geht es um die Sicherstellung einer Verbindlichkeit zwischen den Beteiligten. Aus Sicht der mittelständischen Unternehmen sind formelle Verträge häufig das geeignete Instrument. Diese stehen jedoch der von Startups häufig angestrebten Flexibilität entgegen, beispielsweise durch die Forderung nach exklusiven Nutzungsrechten von Seiten der etablierten Unternehmen.

Die Auseinandersetzung mit den Hürden und die gegenseitige Annäherung sind meist für beide Seiten sehr erkenntnisreich und ermöglichen eine Weiterentwicklung der jeweiligen Unternehmenskultur. Mittelständische Betriebe profitieren von einem frischen Wind und Entrepreneurial Spirit, Startups von Managementerfahrungen und Planungskompetenzen. Eine recht einfache Möglichkeit, um sich auf die Zusammenarbeit vorzubereiten, bietet beispielsweise das Collaboration Canvas. Für etablierte mittelständische Unternehmen empfehlen wir außerdem unser Kooperationstagebuch, mit wertvollen Tipps und Tricks entlang der Phasen Lernen, Zusammenfinden und Kollaborieren.

 

Hinweis: Der Text erschien erstmals im Rahmen der Studie „Mittelstand meets Startup 2021: Potenziale der Zusammenarbeit“.  

Quelle: Engels, B.; Röhl, K. (2019): IW-Analyse 134: Start-ups und Mittelstand. Potenziale und Herausforderungen von Kooperationen. IW Medien.

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