Die im Fachartikel vorgestellten Ergebnisse stammen aus dem Women Entrepreneurship Monitor 2024/25 – der auf den Daten des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) aus 2024 basiert. Die Studie wurde vom RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen erstellt.

Hohe Gründungsaktivität in technologieintensiven Branchen

Der internationale GEM-Vergleich des Befragungsjahres 2024 zeigt, dass die TEA-Gründerinnen und TEA-Gründer hierzulande häufig in Branchen mit mittlerer oder hoher Technologieintensität (OECD-Klassifikation) tätig waren bzw. dies planten. Der Anteil der Personen, auf die dies zutraf, an allen TEA-Gründerinnen und TEA-Gründern in Deutschland betrug rund 11 Prozent, der siebte Platz unter den 32 GEM-Ländern mit hohem Einkommen. Betrachtet man die Werte differenziert nach Geschlecht, schneiden die deutschen TEA-Gründerinnen im internationalen Vergleich gut ab. Sie liegen mit 5,5 Prozent gleichauf mit den Frauen in der "Gründungsnation" USA (5,4 Prozent).  Analog der anderen GEM-Länder besteht jedoch auch in Deutschland diesbezüglich ein Gendergap zwischen Frauen und Männern. Der Anteil von TEA-Gründern, die in Branchen mit mittlerer oder hoher Technologieintensität gründeten oder dies planten, ist mit 14,9 Prozent nahezu dreimal so hoch.

Frauen und Männer mit globalen Neuheiten bei Produkten und Dienstleistungen

Die GEM-Daten 2024 zeigen weiter, dass in Deutschland sowohl TEA-Gründerinnen als auch TEA-Gründer innovativ waren. So betrug der Geschlechterunterschied beim Anteil der Personen, die eine weltweite Neuheit bezüglich Produkten und/oder Dienstleistungen anboten oder anzubieten planten, lediglich 0,9 Prozentpunkte. Bei den TEA-Gründerinnen waren es 4,8 Prozent, bei den TEA-Gründern 5,7 Prozent. In den USA war der entsprechende Anteil bei den TEA-Gründerinnen mit 4,9 Prozent wiederum nahezu gleich wie in Deutschland.

Geschlechterunterschied beim erwarteten Beschäftigtenwachstum

Knapp 15 Prozent der TEA-Gründer erwarteten ein besonders hohes Beschäftigtenwachstum. Bei Frauen war der Anteil mit knapp 11 Prozent etwas niedriger. Ein hohes zukünftiges Beschäftigtenwachstum wird im GEM gemessen, indem die TEA-Gründerinnen und TEA-Gründer befragt werden, ob sie planen, mindestens zehn oder mehr zusätzliche Personen in den nächsten fünf Jahren zu beschäftigen und die Anzahl ihrer Beschäftigten hierdurch um mindestens 50 % oder mehr zu steigern.

TEA-Gründerinnen setzten auf Außenhandel

Deutschland ist traditionell eine Exportnation. Ein starker Außenhandel ist hierzulande seit jeher ein wichtiger Wohlstandsfaktor. Der Geschlechtervergleich im GEM für Deutschland im Befragungsjahr 2024 zeigte, dass mehr TEA-Gründerinnen (19,7 Prozent) einen hohen Exportanteil am Umsatz hatten oder erwarteten als ihre männlichen Pendants (13,7 Prozent). Eine hohe Exportintensität ist im GEM definiert als ein Exportanteil von mehr als 50 Prozent am gesamten Umsatz des Unternehmens. Betrachtet man die Unternehmerinnen und Unternehmer als Vergleichsgruppe, zeigte sich auch hier das gleiche Bild zwischen den Geschlechtern: Bei den Frauen betrug der Anteil an Personen, die mit ihren Unternehmen einen hohen Exportanteil haben 14,5 Prozent, bei Männern betrug dieser Anteil 10,8 Prozent.

Innovationsimpulse für den Mittelstand in Deutschland

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sowohl TEA-Gründerinnen als auch TEA-Gründer wichtige Innovationsimpulse im deutschen Mittelstand setzen. Aus den TEA-Gründerinnen von heute werden oft die mittelständischen Unternehmerinnen von Morgen. In diesem Zusammenhang ist u. a. das Ergebnis bezogen auf Exporte hervorzuheben.

 

Definition: 

Mit TEA-Gründerinnen und TEA-Gründern werden im GEM weibliche/männliche Personen zwischen 18 bis 64 Jahren bezeichnet, die in den letzten 3,5 Jahren vor Befragungszeitpunkt ein Unternehmen gegründet haben oder in den vergangenen 12 Monaten dabei waren, die Gründung eines Unternehmens vorzubereiten, aber noch nicht umgesetzt haben.

Bildquellen und Copyright-Hinweise
  • © PeopleImages / Getty Images – Hand hält Hologram eines digitalen Globus (3611_hand-haelt-hologram-eines-digitalen-globus.jpg)

Women Entrepreneurship Monitor 2024/25

Mit dem Women Entrepreneurship Monitor 2024/25 veröffentlicht das Global Entrepreneurship Monitor (GEM)-Länderteam Deutschland erstmals eine vollumfassende Analyse des weiblichen Gründungsgeschehens.

zum Download

Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer Gründung / Referentin

06196 495-3253
Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer

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