Wir reden dauernd über Vielfalt - bloß nennen wir es oft nicht so, die Schlagzeilen lauten eher "Flüchtling". Viele Hunderttausend sind gekommen und es werden noch mehr versuchen. Eigentlich nix neues, Deutschland war schon immer ein Zuwanderungsland, auch wenn sich die Politik lange massiv dagegen gesträubt hat:
- Die Hugenotten kamen im 17. Jahrhundert aus Frankreich - sie waren gute Handwerker und sehr gefragt.
- Es kamen Polen im 19. Jahrhundert - ohne sie wäre das Ruhrgebiet nie der Motor der deutschen Industrialisierung geworden.
- Mitte des 20. Jahrhunderts kamen die "Gastarbeiter" aus Südeuropa und der Türkei - dringend benötigte Arbeitskräfte und sogar gezielt angeworben.
- Dann kamen die vietnamesischen Boatpeople, Spätaussiedler aus Russland, die Balkanflüchtlinge - und jetzt Syrer, Afghanen, Afrikaner und und und.
Sie alle kamen, weil sie sich hier eine bessere Zukunft erwarten. Sie wollen weiterkommen, sich ein neues Leben aufbauen. Das ist oft nicht so einfach, aus vielen Gründen. Noch schwieriger wird es, wenn einem der Wind ins Gesicht bläst. Und darum ist es so wichtig, dass der Diversity Tag uns alle mal wieder daran erinnert, dass jeder von uns anders ist - und nicht nur wegen seiner Herkunft und Muttersprache. Dass der Diversity Tag uns daran erinnert, dass die Neuankömmlinge unsere Hilfe brauchen, in den vielen kleinen Dingen des Alltags, bei der Sprache und bei der Arbeitssuche.
Ich wünsche mir, dass die 1.000 Veranstaltungen am Diversity Tag hier praktische Hilfe leisten - wie der Infotag zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse unserer Kollegen vom RKW Bremen.
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