Wenn es um die Besetzung eines Ausbildungsplatzes ging, konnten Betriebe vor nicht allzu langer Zeit noch aus einer großen Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern aussuchen. Dies hat sich deutlich verändert. Heute müssen Betriebe  vielerorts das beste Ausbildungsangebot auf dem Markt haben, damit überhaupt Bewerbungen eingehen. Aus diesem Grund sollten die ausbildenden Betriebe wissen, auf was es beim Azubi-Marketing ankommt.

  • Welche Kriterien sind für die Entscheidung bezüglich Berufswahl und  Wunschausbildungsbetriebs besonders wichtig?
  • Mit welchen Weiterbildungsmaßnamen kann ein Unternehmen bei den angehenden Azubis punkten?  

Darüber haben wir mit Tim Kornselius und Vanessa Markus von der stahlotec GmbH gesprochen. Tim Kornselius ist Ausbildungsleiter und Vanessa Markus Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement im Betrieb.

Herr Kornselius, welches Bildungsangebot bietet Sie Ihren Auszubildenden während der Ausbildung an?

T. Kornselius: Wir bieten neben einer Vielzahl von verpflichtenden theoretischen Lehrgängen auch verschiedene praktische Grund- und Vertiefungslehrgänge an. Außerdem sind wir in einer Ausbildungskooperation mit einem anderen Betrieb, mit dem wir bestimmte Ausbildungskurse zusammenführen können: Unsere Auszubildenden besuchen den Grundkurs „Einführung zur Metallbearbeitung & -verarbeitung“ bei dem anderen Betrieb und dessen Auszubildende wiederum absolvieren in unserem Haus den Schweißer-Grundkurs. Im theoretischen Bereich bieten wir verschiedene Grundlagen-Workshops zum Schweißverfahren, der Be- und Verarbeitung von Metallen und der Prüfbescheinigung an. Im praktischen Teil haben die Auszubildenden die Möglichkeit, weitere Grundlagen- und Vertiefungskurse zu besuchen.  Im kaufmännischen Bereich gibt es weitere externe und interne Workshops zum Umgang mit verschiedenen Microsoft Programmen.
Da wir viel Wert auf die schulischen Leistungen legen, bieten wir auch in diesem Bereich Unterstützung an. Wir finanzieren beispielsweise Schulmaterialien oder zahlen für gute schulische und betriebliche Leistungen Geldprämien aus. Des Weiteren bieten wir Nachhilfe an und bereiten alle unsere Auszubildenden in einer intensiven Prüfungsvorbereitung bestmöglich auf ihre Prüfungen vor. Auch das selbstständige Arbeiten wird im Betrieb in Form von kleinen Projekten gefördert und unterstützt. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, diese alleine oder in einer Kleingruppe umzusetzen. Dabei dürfen alle ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen.

Wie hat sich Ihr Ausbildungsangebot über die Jahre weiterentwickelt und aus welchem Grund kam es zu den Veränderungen?

T. Kornselius: Unser Ausbildungsangebot wird stetig erweitert. Wir haben früh erkannt, dass wir in Zukunft einen großen Fachkräftemangel in Deutschland haben werden. Diesem wollen wir in unserem Betrieb vorbeugen, indem wir unsere Ausbildung attraktiv gestalten, qualitativ deutlich ausbauen und verbessern. Aus diesem Grund bieten wir die teils schon genannten finanziellen Benefits für gute Leistungen an. Außerdem legen wir viel Wert auf Digitalisierung. Alle Auszubildenden verfügen über ein Tablet, dass sie sowohl für die Schule als auch für den privaten Gebrauch nutzen dürfen. In unserem Fuhrpark verfügen wir über E-Autos, die von unseren Auszubildenden sowohl betrieblich als auch privat benutzt werden dürfen. Mit unseren vielfältigen Angeboten wollen wir sicherstellen, dass sich unsere Auszubildenden wohl und wertgeschätzt fühlen.

Azubis werden überall händeringend gesucht. Sie können sich prinzipiell aussuchen, von welchem Betrieb sie sich ausbilden lassen wollen. Frau Markus, hat das beschriebene Weiterbildungsangebot die Wahl Ihres Ausbildungsbetriebs beeinflusst?

V. Markus: Ich lege viel Wert darauf, dass ich mich stetig weiterbilden kann und dass mein Arbeitgeber mich dabei unterstützt. Für mich ist es wichtig, mich schon während meiner Ausbildung auch in anderen Dingen weiterzubilden, um zusätzlich zum Inhalt der Ausbildung weitere Fähigkeiten zu entwickeln und Erfahrungen zu  sammeln, die mich später weiter bringen. Je häufiger vielfältige und qualitativ gute Weiterbildungen angeboten werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Azubis für ein Unternehmen entscheiden. Mit diesem Hintergedanken habe ich mich bei vielen Betrieben beworben und filterte diese nach und nach aus. Bei der Recherche fand ich auf den Webseiten viele Informationen zu den Unternehmen, den Ausbildungsberufen selbst und den jeweiligen Benefits während der  Ausbildung.

Ihr Ausbildungsbetrieb bietet ein großes Ausbildungsgebot an. Welches gefällt Ihnen besonders gut?

V. Markus: Generell gefallen mir alle Angebote. Ich finde es toll, dass uns Azubis die Möglichkeit gegeben wird, sich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden und wir somit unsere Fähigkeiten umfassend ausbauen können. Dabei gefällt mir das Realisieren eigener Azubi-Projekte besonders gut. Ideen eigenständig im Team zu planen und umzusetzen, bereitet mir große Freunde, dabei lerne ich enorm viel dazu. Aus diesem Grund nehmen wir auch schon zum zweiten Mal am Digiscouts Projekt teil. Bei diesem Projekt dürfen wir Azubis innerhalb von sechs Monaten eigenständig ein Digitalisierungsprojekt im Betrieb umsetzen. Dieses Mal stehen wir vor der Herausforderung, nicht nur die Digitalisierung im Betrieb voranzutreiben, sondern auch die Nachhaltigkeit. Das macht einfach Spaß!

In welchen Bereichen konnten Sie sich zusätzlich zu Ihrer Ausbildung noch weiterentwickeln?

V. Markus: Neben meinem normalen Ausbildungsrahmenplan habe ich meine Computerkenntnisse, insbesondere  in  Microsoft Programmen, vertieft. Dabei meine ich nicht nur die einfache Anwendung der Programme, sondern die damit mögliche Vereinfachung und Verknüpfung von Prozessen im Unternehmen.  
Darüber hinaus entwickelte ich mich bezüglich meiner Softskills weiter, Stichwort Teamfähigkeit. Auch im Projekt-  und Zeitmanagement habe ich viel dazugelernt und auch, wie man mit Konflikten umgeht. Besonders gefallen hat mir, dass ich im Rahmen des Digiscouts Projekts meine Kreativität und meine analytische Denk- sowie Kommunikationsfähigkeiten deutlich ausbauen konnte.

Herr Kornselius,  welche Rolle spielt denn das Thema Weiterbildung in Hinsicht auf das ganze Unternehmen – also nicht nur in Bezug auf die Azubis?

T. Kornselius: Das Thema Weiterbildung spielt bei uns im Unternehmen generell eine sehr große Rolle. Wir bieten jedem Mitarbeitenden die Möglichkeit zu vielfältigen Fort- und Weiterbildungen an. Aufgrund der immer weiter steigenden Anforderungen unserer Kundschaft hinsichtlich Qualität und normativer Ausführung  ist es für uns unumgänglich, dass alle Mitarbeitenden fachlich auf dem bestmöglichsten Stand sind – das  wird seit Jahren bei uns umgesetzt und gelebt. Jeder Mitarbeitende kann an internen und externen Angeboten teilnehmen und wird von uns in jeglicher Hinsicht gefördert.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke!

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